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Die Erfolgsgeschichte der Familie Erhard begann am 22. Dezember 1989 mit dem ersten Besuch in der „noch DDR“

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ÜCHTELHAUSEN – Familie Elke, Andreas und Manuel Erhard aus Üchtelhausen sind seit 30 Jahren im Rahmen ihres bürgerschaftlichen Engagements in den neuen Bundesländern tätig. Seither ist eine Fülle von sehr beeindruckenden Projekten zur gelebten deutschen Einheit entstanden. Staatliche Geldleistungen nimmt Familie Erhard für ihr Engagement keines entgegen.

Es war der 22. Dezember 1989, ein Freitag. Das Wetter zeigte sich von seiner ungemütlichen Seite, bei bedecktem Himmel und Regenschauern fuhr Familie Erhard durch das Areal der Grenzübergangstelle Mellrichstadt-Meiningen.

Die Ausweispapiere mussten an der noch besetzten Grenzübergangstelle nicht mehr vorgezeigt werden. Einige Tage zuvor hatte die Bundesregierung verkünden lassen, dass alle Grenzkontrollen in die Deutsche Demokratische Republik ab sofort entfallen. Von der Kontrollstelle, welche die Bundestraße 19 hier an der Landesgrenze zur DDR unterbrach, waren es nur noch wenige Kilometer bis in die DDR-Kreisstadt Meiningen. Bereits die kurze Fahrt verlief abenteuerlich. Kurz nach der Grenze waren vor kurzem große Verkehrsschilder aufgestellt worden.

Diese machten den zahlreichen Besuchern aus dem Westen als auch so machen Glücksritter der ersten Stunde unmissverständlich klar, dass die Straßenverkehrsordnung der DDR zu beachten wäre. Die Fahrt ging durch den kleinen Ort Henneberg, hier war die Welt augenscheinlich stehen geblieben. Haustüren, oder Garagentore standen weit geöffnet und bewegten sich mit jedem Windstoß hin und her. Bewohner der Ortschaft waren keine zu sehen. Auf der Weiterfahrt war eine weitere Kontrollstelle zu durchfahren, hier waren Ampeln auf blinkendes Gelblicht geschaltet. Vereinzelte DDR-Grenzschützer standen am Straßenrand. Ihr steinerner Gesichtausdruck viel auffallend in das Leere.

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In der Kreisstadt Meiningen angelangt, war das Ziel schnell erreicht, der Zentralparkplatz, heute steht darauf ein Parkhaus, sollte der Ausgangspunkt für weitere Erkundungen sein.

Den ersten Eindruck von der Arbeiter- und Bauernmacht wird Familie Erhard sicherlich nicht vergessen. Vor den Häusern lagen große Schüttungen aus Kohle. Eilens herbeigelaufene Anwohner verstauten diese Heizvorräte in quadratische Lucken der Kelleretagen. Unweigerlich drang ein Gemisch aus Benzin und verbrannten Ölen in die Nase und über allem lag ein blauer Dunstschleier der das Tal, in welchem Meiningen liegt, umhüllte, denn es war Winterzeit und die Menschen mussten heizen.
Wenige Schritte vom Parkplatz entfernt standen Trauben von DDR-Bürgern und warteten bereits mit ganzen Bündeln des DDR-Geldes auf Westbesucher. Zum Umtauschsatz 1:8 wurde die harte D-Mark Währung in Ostgeld umgetauscht.

Am Marktplatz angekommen, fiel sofort die gewaltige Kirche auf, das Kupferdach dieses Gotteshauses hatte schon längst eine grünliche Patina angenommen. Zur Mittagszeit sollte ein Lokal das Ziel sein, auf der Speisekarte fand sich als Tagesgericht, ein Goldbroiler. Was war den nur dieser Goldbroiler für ein Geschöpf, oder handelte es sich etwa um ein DDR-Fabelwesen?  Nicht lange überlegt: Dieses Tagesgericht wollten die Erhards haben.

Familie Elke, Andreas und Manuel Erhard hat in den vergangenen dreißig Jahren die Herausforderung und das Vermächtnis der Deutschen Einheit angenommen und mittels sehr viel bürgerschaftlichen Engagement zahlreiche Initiativen und Projekte umgesetzt. Ihre umfänglichen gemeinnützigen Tätigkeiten reichen über die Erwachsenenbildung, schulische Bildung, der Denkmalpflege und Denkmalforschung bis hin zu bundesweiten Seminararbeiten.

Das abgreifen von Steuergeldern, welches durch die politischen Kräfte in hohen Summen damals wie heute ausgereicht wurde, war zu keiner Zeit ihr Ansinnen. Vielmehr wollte die Familie Erhard aktiv mitgestallten am Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland.
Besonders die Denkmalpflege im Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze, als auch die Gestaltung der deutschen Einheit mit ihren unzähligen Facetten sind längst ihre Lebensberufung geworden. Hier sind sie seit Jahrzehnten bundesweit tätig.

Ihr Sachverstand als auch ihr zeithistorischer Weitblick sind länderübergreifend anerkannt und geschätzt. Für ihr umfängliches Lebenswerk wurde Familie Erhard mehrfach ausgezeichnet, so erhielten sie u.a. den Bürgerpreis der deutschen Einheit, den Denkmalpreis des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und selbst eine neu gezüchtete Lilie wurde nach ihnen in Lilie „The Erhard Family“ benannt.

Ihre Eindrücke und Erinnerungen aus der bewegenden Zeit der Wende in der DDR und der deutschen Einheit hat Familie Erhard innerhalb einer Autobiographie dokumentarisch publiziert. Insgesamt sind bereits über 25 Buchwerke der Familie Erhard auf den Markt gekommen. Der Spannungsbogen dieser Publikationen reicht von dokumentarischen Werken bis hin zu der Auswertung von zahlreichen Feldforschungen.

Auch ein Kriminalroman mit zeithistorischen Hintergrund als auch ihr Debüt Kinderbuch bezeichnen das schöpferische Wirken der Erhards
Das Buch -Deutsche Einheit was nun?- sowie die weiteren Publikationen der Familie Erhard sind im Stiftungs- und Initiativenverlag erschienen.
Informationen unter: www.grenzdenkmale.de – Literaturportal.

Auf dem Bild: Andreas Erhard, Elke Erhard, Manuel im Areal der früheren Grenzübergangstelle Mellrichstadt-Meiningen, hier begann ihre Erfolgsgeschichte der deutschen Einheit vor 30 Jahren.
Foto: Deutsches Kuratorium e.V.



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