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Nach der Bundesgartenschau Heilbronn: Unterfränkische Gärtner bekommen „Grünen Oscar“ verliehen

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HEILBRONN / UNTERFRANKEN – Die Bundesgartenschau Heilbronn (BUGA) ging am Sonntag zu Ende. Die gärtnerische Leistungsschau aller grünen Berufsstände kam beim Publikum sehr gut an, wie aus Besucherbefragungen der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) hervorgeht.

Die hohe Qualität der Pflanzungen war nur möglich, weil engagierte Gartenbaubetriebe aller Sparten und Floristen sich dem gärtnerischen Wettbewerb stellten. Auch die Friedhofsgärtner waren im Ausstellungsbereich Grabgestaltung und Denkmal im Wettbewerb. Der außerordentlich gute Pflegezustand der Pflanzen und Blumen in den Beeten und den Hallenschaupräsentationen, selbst bei der extremen Hitze dieses Sommers, überzeugte Besucher und Fachleute gleichermaßen.

Zwei Goldmedaillen für die Friedhofsgärtnerei Steger

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Im Ausstellungsteil „Grabgestaltung und Denkmal“, den der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) organisiert hat, gab es gärtnerische Höchstleistungen und farbenprächtige Pflanzen zu bewundern. Während der BUGA rangen Deutschlands Friedhofsgärtner um Medaillen für die jeweils beste Grabgestaltung. Mit der Bepflanzung von 67 Ausstellungsgräbern lieferten sich die Friedhofsgärtner einen spannenden gärtnerischen Wettbewerb. Eine fünfköpfige Jury bewertete jeweils nach der Erstbepflanzung im April, nach der Sommerbepflanzung Mitte Mai und nach der Herbstbepflanzung Anfang September die Leistung. Nach einem festen Punktespiegel wurden Medaillen vergeben.

Einer der Preisträger ist ein Gärtner aus dem Würzburger Umland. Die Friedhofsgärtnerei Steger in Randersacker hat zum ersten Mal am gärtnerischen Wettbewerb der Bundesgartenbau-Gesellschaft teilgenommen und wurde gleich mehrfach ausgezeichnet: Zwei Mal Gold für die Frühjahrs- und Sommerbepflanzung und eine Silbermedaille für die Herbstbepflanzung. Schwerpunkte der Bewertung waren dabei die sachgerechte Verwendung aller Pflanzen und deren Dauerhaftigkeit. Ein besonderer Bewertungspunkt war die Abstimmung zwischen Grabmal und Bepflanzung.

„Wir freuen uns natürlich sehr über diesen Erfolg, auch wenn das Anlegen und vor allem die Pflege des Mustergrabes schon recht aufwändig und zeitintensiv war“, erzählt Gärtner Hans Steger. „Das haben wir geschafft, weil der gesamte Betrieb mit angepackt hat. Anders geht das gar nicht“, ergänzt Frau Steger.

Eine große Hilfe bei der Pflege des Mustergrabes war das sogenannte „BdF-Pflegemodell“, das der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) auf der Bundesgartenschau anbot. Zehn Tage lang konnten Auszubildende der Fachrichtung Friedhofsgärtner auf der BUGA mitarbeiten und unter fachkundiger Anleitung die insgesamt 67 Ausstellungsgräber in Heilbronn pflegen.

Staatsehrenpreis in Gold für Hassfurter Gärtner

Die Bundesgartenschau Heilbronn 2019 präsentierte auf 10.000 m2  abwechslungsreiche Wechselflorpflanzungen. Durch die ausgesprochen positive Zusammenarbeit von Planerinnen und Planern mit den ausführenden und pflegenden Gärtnern sind großartige Pflanzflächen entstanden, die Besucher mit interessanten neuen Trends überraschten und inspirierten. Das zeigten beispielsweise die Beete mit vielen sehr hoch, teils mit wildem Charakter wachsenden Arten oder auch die Beete, in denen Blattstrukturpflanzen eine große Rolle spielten.

„Der Wechselflor in Heilbronn hat nichts mehr mit dem zu tun, was man früher mal abschätzig als Blümchenschau bezeichnete. Schon am Eingang werden die Besucher mit einer Wechselflorfülle empfangen, die für fröhliche Atmosphäre sorgt. Dort wird deutlich: wir brauchen nicht nur grüne Städte, wie oft gesagt wird, wir brauchen blühende Städte. Das Groß – Grün ist für das Klima und den Rahmen wichtig, blühende Beete sind gut für die Psyche, sie sorgen für gute Laune“ meint Christoph Killgus, Fachredakteur eines Gartenbaumagazins und einer der Preisrichter während der BUGA.

Am Wettbewerb für Wechselflor hat auch eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) unterfränkischer Gärtner mit großem Erfolg teilgenommen. Die ARGE der Gartenbaubetriebe von Werner Pudell und Roland Roth aus Haßfurt und Dietmar Hofmann aus Kirchaich- Oberaurach erhielt am Sonntag, den 06.10.2019 den Staatsehrenpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BML) in Gold für seine Leistung bei Pflanzung und Pflege.

In enger Zusammenarbeit mit der Pflanzplanerin Petra Pelz bepflanzte die ARGE verschiedene Flächen im Eingangsbereich des BUGA Geländes. Dafür wurden im März 2019 und Ende Mai/ Anfang Juni ca. 60.000 Pflanzen als Frühjahrs- bzw. Sommerflor ausgepflanzt. „Mit 15 Mann haben wir im März zwei Wochen lang ausgepflanzt drei Wochen lang den Sommerflor im Mai/Juni“ erzählt Werner Pudell. „Die Stimmung im Team war trotz der Hercules-Aufgabe immer gut und es sind zum Glück kaum Pflanzen ausgefallen.“

Ein großer Teil der Pflanzen wurde von ARGE- Gärtnereien selbst herangezogen; einige der teils tropischen Pflanzen wurden als Jungpflanzen zugekauft und mussten durch schrittweise Abhärtung in der Gärtnerei erst freilandtauglich gemacht werden. Die Arbeitsgemeinschaft der drei Gärtner hat sich schon auf der Landesgartenschau in Würzburg und Bayreuth bewährt und war nun zum ersten Mal auch auf Bundesebene aktiv. Neu war in Heilbronn, dass auch die Pflege der Pflanzflächen während der gesamten Laufzeit der BUGA von den Gärtnern selbst geleistet wurde.

„Wir haben das so organisiert, dass jeder der drei Betriebe jeweils an einem Tag in der Woche in Heilbronn vor Ort war, um zu gießen und zurückzuschneiden. Das hat sich wirklich bewährt und der Zeitaufwand für den Einzelbetrieb hielt sich in Grenzen“, so Pudell. Der außerordentlich gute Pflegezustand der Pflanzungen über die gesamte Laufzeit der Buga hat die Jury beeindruckt. Die ARGE denkt schon darüber nach, bei der BUGA in Erfurt in zwei Jahren wieder anzutreten.

Blumenhaus Decker erfolgreich bei Hallenschau „Hygge“ auf der Buga

Wie man seinen Garten und Wohnbereich mit Blumen und Pflanzen so richtig „hyggelig“, gestaltet, zeigte die zehnte Blumenhallenschau der BUGA Heilbronn. Gemütlich und lässig arrangierte Grünoasen bestimmten das Bild. Der Gartenbaubetrieb Blumenhaus Decker aus Würzburg konnte die Jury mit seinen Beiträgen zu Innenraumbegrünung und Vertikalem Grün überzeugen und erhielt gleich mehrere Gold- und Silbermedaillen. Die Herrmannsdörfer Hydrokultur GmbH im Blumenhaus Decker freute sich besonders über die Auszeichnungen für die Wandbilder „LivePicture“ und Vertikales Grün „LivePanel“.

„Da gehört besondere Hingabe, Akribie und jede Menge fachliches Können und Pflanzenwissen dazu“, lobte Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbands Gartenbau. Vertikales Grün zeigte sich bei der Hallenschau in vielfältigen Variationen, wobei die Pflanzengattungen Philodendron und Epipremnum eine große Rolle spielten.

Wer bekommt den Staatsehrenpreis?

Es gilt, bestimmte Qualitätskriterien zu erfüllen – sei es bei den Pflanzen als auch bei der Pflege. Ein Preisgericht vergibt nach einem festgelegten System Punkte und je nachdem, wie viele ein Gärtner erreicht, bekommt er eine Medaille in den verschiedenen Kategorien. Schon während der Gartenschau gab es hierfür begehrte Auszeichnungen:70 Große Goldmedaillen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH und 33 Ehrenpreise für Hallenschau-Aussteller, 21 Große Goldmedaillen und 38 Ehrenpreise für die Aussteller im Freiland.

„Am 6. Oktober wurden aus den Preisträgern noch einmal diejenigen ausgewählt, die die höchste Punktzahl erreichen konnten. Sie bekommen den begehrten Oskar der grünen Branche: den Staatsehrenpreis desBML“, erläuterte Sybille Eßer von der Deutschen Bundesgartenbaugesellschaft.

Auf den Fotos:
* Mustergrab mit Herbstbepflanzung
* das Team der Gärtnerei Steger
* Wechselflor Sommer
* Das Team der ARGE bei der Verleihung des Staatsehrenpreises; in der Mitte von links: Werner Pudell, Dietmar Hofmann, Roland Roth
* Hallenschau „Hygge“



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