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So lief die zweite Online-Kulturkonferenz der SPD-Stadtratsfraktion

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SCHWEINFURT – Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die SPD-Stadtratsfraktion eine OnlineKulturkonferenz. Als Referentin war Antje Molz, Vorstandsmitglied vom Dachverband freier Würzburger Kulturträger (DFWK), geladen.

Gemeinsam diskutierten die SPD-Mitglieder des Kulturausschusses im Schweinfurter Stadtrat, Julia Stürmer-Hawlitschek, Prof. Dr. Hubert Seggewiß und Fraktionsvorsitzender Ralf Hofmann mit unterschiedlichen Akteur*innen aus der Schweinfurter Kulturszene, wie z. B. von der bundesweit bekannten Breakdancer DDC, dem Kulturverein KulturPackt, der Schweinfurter Musikschule sowie hiesigen Musiker*innen und Künstler*innen.

Wo liegt Schweinfurts Kultur im Vergleich zu anderen Kommunen?

Die Kulturkonferenz eröffnete Ralf Hofmann mit einem Impuls-Vortrag über den Vergleich Schweinfurts bei den Kulturausgaben und Strukturen mit anderen bayerischen Kommunen, wie z. B. Bayreuth, Hof, Bamberg. Dabei stellte sich schnell heraus, dass eine allgemein gültige Vergleichbarkeit schwerfällt, sich Schweinfurt aber bei seinen Kulturaufwendungen insgesamt hinter den anderen Kommunen nicht verstecken müsse. Mit einer Ausnahme: Bei der Förderung und der Stellung der sogenannten freien Kultur ist in Schweinfurt noch viel Luft nach oben. Dies wurde vor allem im Vergleich zur Nachbarstadt Würzburg deutlich.

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Während in Schweinfurt für das Jahr 2021 pauschal alle Kulturausgaben um 20% gekürzt wurden, legte die Stadt Würzburg einen Notfalletat in Höhe von 450.000€ für die freie Kultur auf, berief sechs runde Tische mit den Akteurinnen und Akteuren ein und initiierte als Ersatz für den ausgefallenen Hafensommer eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Kulturpicknick“ auf dem LGS-Gelände am Hubland.

Besonderer Gast: Antje Molz vom Dachverband freier Würzburger Kulturträger

Dies alles berichtete u.a. Antje Molz vom Dachverband der freien Würzburger Kulturträger, die als Referentin gewonnen werden konnte. Als Vorstandsmitglied des Dachverbandes berichtete sie über den vor 31 Jahren gegründeten Verband, der inzwischen über seine Mitgliedsvereine und Einzelmitgliedschaften über 1.000 Kulturschaffende repräsentiert. Für Schweinfurter Ohren klang nicht nur die Förderpolitik verblüffend, sondern auch die Bereitschaft der Stadt Würzburg mit den Verbandsvertreterinnen und -vertretern zu einem kontinuierlichen Dialog auf Augenhöhe.

Antje Molz erläuterte den auch in Würzburg langen Weg, bis das Kulturklima in der Stadt, und damit auch die Situation der freien Kultur, sich zum Positiven verändert hatte. Als Grundvoraussetzung nannte sie ein geschlossenes Auftreten der handelnden Personen, gemeinsam formulierte Ziele und einen langen Atem.

Diese Arbeit zahlte sich jetzt in der Pandemie, und der damit für viele Kulturschaffende und Kultureinrichtungen verbundenen, existenziellen Krise, natürlich aus. Molz berichtete, wie initiativ das Kulturamt die Kultur mit Stadtrat zusammenbrachte und somit das Rettungspaket und ein privatwirtschaftlich organisierter Notfallfonds gemeinschaftlich aufgelegt wurde.

Was kann Schweinfurt daraus lernen?

Zunächst stellte Andrea Schärringer, Leiterin der Musikschule, fest, dass in der Schließung des Theaters auch eine große Chance für die anderen Kulturschaffenden in Schweinfurt läge. Jetzt sei deren Sichtbarkeit gefragt, wie sonst nie. Stefanie Bader, die beruflich zurzeit in Karthum, Sudan, lebt, und von dort zugeschaltet war, regte an, im ersten Schritt alle Interessierten in Form einer Initiative zusammen zu holen und gemeinsam die Ziele für Schweinfurt zu formulieren.

Eine verbandliche Struktur seit dann möglicherweise ein weiterer Schritt. Dies wurde von allen Teilnehmenden unterstützt. Für Marcel Geißler, DDC, war es wichtig, dass ein möglichst großes Spektrum an Kultur mitdiskutieren solle. Er ermutigte auch, groß zu denken, denn so können auch Partner von außen gewonnen werden.

Antje Molz kündigte an, sobald es die Pandemie zulasse, zu einem Vernetzungstreffen der Städte Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt einzuladen. Außerdem bot sie ihre Unterstützung auf dem Weg zu besseren Vernetzungsstrukturen in Schweinfurt an.

Auch diese Angebote wurde sehr positiv aufgenommen. Ralf Hofmann sah die Chancen gegeben, aus der aktuellen Situation eine grundsätzliche Verbesserung zu für die Lage der freien Kultur zu erreichen. Dies könne gelingen, wenn alle bereit seien, aus ihren Gräben zu kommen und aufeinander zuzugehen.

Einigkeit herrschte auch darin, eine derartige Kulturkonferenz fortzuführen. Sie könne wichtige Impulse geben, um das eigene Handeln zu hinterfragen und den eigenen Tellerrand nicht als strukturelle Grenze zu sehen.



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