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Zehn Prozent sind immer drin: Ressourceneffizienz im Fokus des Nachhaltigkeitssymposiums Mainfranken

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HANDTHAL – Energie- und Ressourceneffizienz als Faktor für unternehmerisches Handeln gewinnt immer mehr an Bedeutung. Nachhaltiges Wirtschaften schont nicht nur die Umwelt und bildet die Voraussetzung für eine dauerhafte Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, es schafft auch Wettbewerbsvorteile. Kurzum: Nur wer nachhaltig agiert, kann auf lange Sicht erfolgreich sein!

Im Rahmen des 3. Nachhaltigkeitssymposiums am 9. Oktober 2017 präsentierte die Region Mainfranken GmbH Wege zu mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen – aus Sicht der anwendungsnahen Forschung und der betrieblichen Praxis.

Dass das Steigerwald-Zentrum in Handthal als Veranstaltungsort den richtigen Rahmen für die rund 90 Teilnehmer bot, verdeutlichte Landrat Florian Töpper in seiner Begrüßung: „Die Partnerschaft zwischen der mainfränkischen Regionalentwicklungsgesellschaft und dem Steigerwald-Zentrum im Rahmen des Symposiums ist eine nachhaltige. Beide Institutionen vereint die Zielsetzung, einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Region zu leisten. Die eine, indem sie nachhaltiges Handeln ganz konkret am Beispiel der Waldbewirtschaftung und Holzverwendung erlebbar macht. Die andere, indem sie in einem breiten Aufgabenspektrum für eine nachhaltig positive Entwicklung Mainfrankens mitverantwortlich zeichnet.“

Im Rahmen des Hauptvortrags verdeutlichte Prof. Dr. Mario Schmidt vom Institute of Industrial Ecology INEC der Hochschule Pforzheim eindrucksvoll, wie effizientes Wirtschaften angesichts knapper Ressourcen einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung leisten kann. „Aus rein geologischer Sicht kann von Rohstoffknappheit keine Rede sein, denn es sind prinzipiell genug vorhanden. Vielmehr stellt sich die Frage, welcher Aufwand zum Abbau angesichts einer steigenden Nachfrage aus ökonomischer und ökologischer Sicht noch sinnvoll erscheint. Einen weiteren Engpassfaktor stellen die sogenannten kritischen Rohstoffe dar, deren Verfügbarkeit aufgrund einer hohen Angebotskonzentration auf wenige Produktionsländer nicht gesichert ist.“

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Im Sinne von Effizienz, Suffizienz und Konsistenz als Prinzipien der Nachhaltigkeit gelte es daher, die Ressourcenproduktivität zu erhöhen, deren Verbrauch zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. „Betrachtet man die Kostenzusammensetzung des Produzierenden Gewerbes, so wird diese mit rund 43 Prozent von den Materialkosten dominiert, wohingegen die Energie mit zirka zwei Prozent einen vergleichsweise geringen Kostenanteil hat. Die Einsparpotenziale im Materialbereich sind also beträchtlich – nach dem Motto: zehn Prozent Kosteneinsparung sind immer drin.“ Aber auch der ökologische Nutzen und der damit verbundene Beitrag für mehr Nachhaltigkeit seien enorm. „Wir müssen nachhaltige Entwicklung als globale Herausforderung begreifen, die in erster Linie nicht den reichen Industrieländern nutzen soll, sondern den Ärmsten dieser Welt“, zeigte sich Professor Schmidt überzeugt.

Wie man das Thema konkret in der betrieblichen Praxis anpacken kann, präsentierte Markus Mettler in seiner Funktion als technischer Betriebsleiter und Umweltbeauftragter von ebm-papst. Das vielfach ausgezeichnete Unternehmen aus Mulfingen hat mit seiner GreenTech-Philosophie das Credo des Firmengründers im Unternehmen verankert: Jedes Produkt, das wir neu entwickeln, muss seinen Vorgänger ökonomisch und ökologisch übertreffen. „Ausgehend von dieser Haltung optimieren wir schon in der Konzeptionsphase unsere Werkstoffe und Verfahren auf größtmögliche Umweltverträglichkeit, Energiebilanz und Recyclingfähigkeit, etwa durch Materialsubstitution, innovative Werkstoffe oder Systemlösungen.“ Weitere zentrale Bausteine der GreenTech-Strategie seien die energetische Optimierung von Betriebsgebäuden und Produktionsanlagen zur Förderung umweltfreundlicher Produktion, vorausschauende Logistik oder eine nachhaltige Mitarbeitermobilität. „All das ist aber nur möglich, wenn man die Belegschaft mitnimmt, sie für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert und aktiv in Optimierungsprozesse einbindet“, so Mettler.

Dass Propheten im eigenen Land doch etwas gelten, zeigte die abschließende Talkrunde, in deren Rahmen Vertreter der Firmen Brose, Bionade und Albert Haus als Gewinner des diesjährigen Nachhaltigkeitspreises Mainfranken über ihre Anstrengungen in Sachen betrieblicher Umwelt- und Klimaschutz berichteten.

„Der Preis ist für uns Motivation, den Weg hin zu mehr Energie- und Ressourceneffizienz konsequent weiterzugehen und damit Brose als Unternehmen noch nachhaltiger zu machen“, so Bernd Kaufer, Brose-Werkleiter am Standort Würzburg.

Laut Wolfgang Bufe, Geschäftsführer von Bionade, sei Nachhaltigkeit bereits in der DNA des Unternehmens angelegt. „Das versuchen wir natürlich so gut wie möglich in der betrieblichen Praxis umzusetzen, etwa beim Bezug regionaler Rohstoffe aus ökologischer Landwirtschaft.“

Tief verwurzelt im Nachhaltigkeitsgedanken sieht auch Michael Albert sein Unternehmen. „Als Hersteller von Holz-Fertighäusern ist es unsere Verantwortung, das, was wir der Natur entnehmen, auch wieder an sie zurückzugeben.

Detaillierte Informationen zu den Gewinnern des diesjährigen Nachhaltigkeitspreises Mainfranken finden Interessierte unter www.mainfranken.org/nachhaltigkeit

Auf dem Bild (Foto: Rudi Merkl): Die Protagonisten des Nachhaltigkeitssymposiums Mainfranken (v.l.n.r.): Sebastian Preil (Brose), Michael Albert (Albert Haus), Wolfgang Bufe (Bionade), Prof. Dr. Mario Schmidt (Hochschule Pforzheim), Åsa Petersson (Region Mainfranken GmbH), Markus Mettler (ebm-papst), Landrat Florian Töpper.



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