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„Schweinfurt baut“: Auf rund 8600 Quadratmetern sollen demnächst für 24 Millionen gleich vier spannende Projekte realisiert werden

SCHWEINFURT – Nein ein, nicht zwei, nicht drei – sondern gleich vier Bauvorhaben stellte die Stadtverwaltung nun im Rathaus den Medien vor. „Schweinfurt baut!“ war die Pressekonferenz überschrieben. Die vier Projekte, die teilweise schon ab diesem Jahr realisiert werden sollen, dürften zusammen um die 24 Millionen Euro kosten und betreffen insgesamt 8609 Quadratmeter zu überbauende Fläche auf allesamt ehemals städischen Grundstücken im Kernbereich Schweinfurts. Rund 2,1 Millionen Euro fließen durch den Verkauf der Grundstücke in die Stadtkasse. „Brachen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit werden bebaut. Wir dürfen von einem ´Bauboom´ sprechen“, erklärte Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der „an einiges schon nicht mehr geglaubt“ habe. Soll heißen: Die eine oder andere Fläche drohte auf immer und ewig ein Parkplatz zu verbleiben.

Genau so werden die Areale momentan allesamt genutzt: Pkw´s parken darauf. Zum Beispiel in der Hadergasse direkt an der Kurve gegenüber der Justizvollzugsanstalt. Zwischen dem fünfgeschossigen Bau im Osten, in dem einst die Volksbank beheimatet war, und den kleinen Häusern im Süden klafft eine 594 Quadratmeter große Lücke, die von der Söllner Wohnbau GmbH um Gunnar Hiller geschlossen wird. Planer sind Ropertz & Partner, die ja schon die benachbarte Neue Hadergasse „konstruiert“ haben. „Hier muss was geschehen“, weiß Peter Ropertz schon lange, will heuer noch den Rohbau stehen sehen für neun bis zehn Eigentumswohnungen im Gesamtwert von rund sechs Millionen Euro. Von fünf auf drei Geschosse wird das Gebäude abgestuft, in den Hof hinein sind Gärten, Terrassen und Balkone geplant. Und für das Erdgeschoss mal wieder Gewerbe. Gut für die künftigen Bewohner: Gegenüber wird ein REWE-Einkaufsmarkt einziehen.

Weil der Trend der Bevölkerung eindeutig in die Richtung zu gehen scheint, künftig wieder in der Stadt wohnen zu wollen, dürfte auch Projekt zwei an den Brennöfen interessant werden. Nördlich des Fischerrains investiert die „Wir bauen Deine Welt GmbH & CO. KG“ um die Gesellschafter Christian Kern (Architekt bei „schefbeck hoch 3″) und den Hammelburgern  Matthias Benner (Diplom-Betriebswirt) und Patrick Bindrum (Diplom-Bauingenieur, Bauunternehmen Josef Bindrum & Sohn GmbH) auf 1395 derzeit brach liegenden Quadratmetern Parkraum für rund sieben Millionen Euro ab März 2014 genau 23 barrierefreie Wohneinheiten mit drei Penthhäusern auf dem Dach. 70 bis 160 Quadratmeter groß sollen die Wohneinheiten werden, die durch überdachte Laubengänge verbunden und die angeordnet sind um das Art Castello, das bestehende, alte Künstler-Gebäude, das in das Projekt eingebunden wird. „Stadthaus statt Haus“ nennen die Planer ihr Vorhaben. Der gesamte Verkehrsraum um das Grundstück wird im Zuge der Baumaßnahme saniert und aufgewertet. Zum Albrecht-Dürer-Platz entsteht ein begrünter Platz. Die Westseite des Gebäudes wird von einer Spielstraße erschlossen.

Die zwei weiteren Bauvorhaben betreffen den Bereich um das Obertor und die Lebenshilfe für Behinderte e.V. Schweinfurt. Lebenshilfe-Geschäftsführer Martin Groove informierte über die Gebäude, die jeweils von den „schefbeck hoch 3 architekten“ geplant werden. In der Niederwerrner Straße auf dem 2125 Quadratmeter großen Gelände der einstigen Kulturwerkstatt Schreinerei wird für rund vier Millionen Euro ein Wohnheim für Menschen mit einer schweren Behinderung entstehen, die nicht in einem Wohnheim für sogenannte „Werkstattgänger“ betreut werden können. Auf vier Geschossen orientieren sich zur Straße hin die Nebenräume des Wohnheimes, die Bewohnerzimmer erhalten den Blick nach Südwesten in den Garten hinein, abgewandt vom Verkehr. Großzügig verglaste Einschnitte im Gebäude ermöglichen den Bewohnern in Aufenthaltsbereichen ebenso Einblicke auf das Geschehen in der Niederwerrner Straße. Erschlossen wird das Wohnheim zentral von der seitlichen Gymnasiumstraße. Das Wohnheim wird 24 Einzelzimmer mit zusätzlichen zwei Kurzzeitplätzen und einer angegliederten Tagesstruktur anbieten. Somit wird für Menschen, für die es sehr schwierig wird, einen zweiten außerhäuslichen Lebensbereich an einem anderen Ort zu besuchen, ein Leben in „mehreren Welten“ vor Ort ermöglicht.

Muster
Gaspreis
Hotel

Die Nähe zur Innenstadt ist Groove und Architekt Christian Kern auch wichtig für den so genannten „Lebensraum Alte Turngemeinde“. Auf dem mit 4495 Quadratmetern deutlich größten Grundstück, einst Heimat der TG 48, plant die Lebenshilfte für rund sieben Millionen Euro eine Zusammenführung ihrer bislang verteilten Anlaufstellen und Angebote. So vereinfachen und verkürzen sich für Betroffene und Angehörige nicht nur die Wege, sondern auch der Verein Lebenshilfe Schweinfurt kann in der Organisation der Verwaltung Synergien nutzen, auch benötigte Räumlichkeiten können besser ausgelastet werden und müssen nicht mehrfach vorgehalten werden, was die Möglichkeit offen lässt, Angebote auszubauen. Neben einem weiteren neuen Wohnheim für 24 Personen mit angegliederter Tagesstruktur sind auf dem Grundstück ein Integrativer Kindergarten und eine Frühförderstelle geplant. Die Angebote der Offenen Hilfen finden am Standort ebenso Platz. Die Erschließung des Grundstückes soll über die Klingenbrunnstraße erfolgen. Das geplante Wohnheim wird über die Jahnstraße erschlossen.

Über genaue Zuwendungen des Bezirks ist noch nicht entschieden, daher könnte sich bei der Lebenshilfe der Baustart noch ein wenig verzögern beziehungsweise er ist bei der alten TG abschnittsweise geplant. Fakt ist, das bei allen vier vorgestellten Vorhaben bisheriger Parkraum wegfällt. Betroffen sind vor allem städtische Mitarbeiter und die SWG. Doch in der bald fertiggestellten Hadergassen-Tiefgarage ergeben sich ab Mai neue Parkmöglichkeiten. Dauerstellplätze bietet die Stadt sort auch den Bewohnern rund um die Brennöfen an. Aus den jetzt über 50 Parkplätzen werden nach Vollendung des Bauvorhabens dort 44 Stellplätze in einer Tiefgarage – überwiegend freilich für die neu einziehenden Eigentümer und Mieter.

Ach ja: Weitere drei Bauvorhaben werden vielleicht schon im Sommer ausführlich vorgestellt: Im Maintal will Mercedes Benz ein neues Autohaus errichten. Und wiederum in der Innenstadt ist noch nicht endgültig über das Hotel im Bereich der neuen Hadergasse entschieden und soll um das alte Krönlein-Gebäude in der Keßlergasse und Kirchgasse künftig das „Karree Krönlein“ Platz bieten für Handel und Büros.



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