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112. Vollversammlung der Handwerkskammer für Unterfranken: Forderungen des Handwerks im Wahljahr

UNTERFRANKEN – Am Dienstag, 9. Juli, tagte die 112. Vollversammlung der Handwerkskammer für Unterfranken. Neben der Entlastung von Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung der Handwerkskammer, dem Beschluss zur Fortführung der Imagekampagne bis 2020, war in Würzburg die Rede von Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, mit dem Thema „Vor der Wahl: Handwerkspolitische Erwartungen an die nächste Bundesregierung“ ein Höhepunkt.

Holger Schwannecke, der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) brachte es während seiner Rede vor der 112. Ordentlichen Vollversammlung der Handwerkskammer für Unterfranken auf den Punkt: „Die duale Ausbildung genießt einen hervorragenden Ruf. Sie ist der Grund für die exzellenten Arbeitsmarktchancen unserer Jugend und die Innovationskraft unserer Betriebe.“ Um zu verhindern, dass eine „verlorene Generation“ in den derzeitigen europäischen Krisenländern heranwachse, unterstütze der ZDH diese Länder bei dem Aufbau einer dualen Ausbildungsstruktur. Im Gegenzug erwarte der ZDH jedoch auch, dass das erfolgreiche deutsche Qualifizierungssystem und dessen Struktur erhalten bleibe. Denn erst kürzlich hat die Europäische Kommission von Deutschland gefordert: „Deutschland sollte stärker an der Öffnung des Dienstleistungssektors arbeiten, indem ungerechtfertigte Beschränkungen und Marktzutrittsschranken abgeschafft werden, was das Preisniveau senken und Dienstleistungen für die unteren Einkommensgruppen bezahlbarer machen wird. In vielen Handwerksbranchen (…) ist nach wie vor ein Meisterbrief oder eine gleichwertige Qualifikation erforderlich, um einen Betrieb zu führen.“ Dazu die klare Antwort von Holger Schwannecke: „Wer Qualifikation als ungerechtfertigte Marktzugangsbeschränkung zu bezeichnen und Dumpingqualität zu Dumpingpreisen als Wachstumsstrategie zu propagieren, der argumentiert abenteuerlich. Das ist eine Doppelzüngigkeit.“

Zudem betonte Holger Schwannecke, welche Forderungen das Handwerk an eine neue Bundesregierung stellt. Die Kernforderung Nr. 1 lautet: „Keine Steuererhöhungen, keine heimlichen und keine offenen, keine gewinnabhängigen und schon gar keine gewinnunabhängigen!“ Deutschland habe kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabeproblem, untermauerte der Generalsekretär seine formulierte Kernforderung.

Handwerkskammer-Präsident Hugo Neugebauer ging in seinem Bericht auf die aktuelle konjunkturelle Lage im unterfränkischen Handwerk ein und betonte, dass diese derzeit sehr stabil auf hohem Niveau sei. „Insgesamt sind 87 % der unterfränkischen Betriebe mit der wirtschaftlichen Situation zufrieden.“ Das sei aber nur eine, die gute Seite, so Hugo Neugebauer. „Probleme bereiten uns die fehlenden Lehrlinge.“ „Aber“, so der Kammerpräsident, „wir werben mit unterschiedlichsten Aktionen in allen relevanten Zielgruppen, bei Mittel- und Realschülern, bei Gymnasiasten, und das mit Erfolg.“

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Hauptgeschäftsführer Rolf Lauer gab in seinem Bericht einen umfangreichen Rückblick auf das Jahr 2012 und stellte zudem neue Kampagnen und Aktionen vor. Besonders hob er die Elterninitiative vor, eine Kampagne, bei der die Handwerkskammer Eltern von potenziellen Auszubildenden anspricht, um ihnen die Karrierewege im Handwerk aufzuzeigen. „Eltern haben nun einmal den größten Einfluss bei der Berufswahl ihrer Kinder. Deshalb setzen wir hier an.“ Zudem verwies er auf den großen Erfolg des „Karriereprogramms Handwerk“, das als Zielgruppe Studienabbrecher hat. „Mit dem Programm geben wir Studienabbrechern die Chance, eine verkürzte Ausbildung im Handwerk zu absolvieren und im besten Fall nach drei Jahren die Meisterprüfung abzulegen.“

Im weiteren Verlauf der Vollversammlung wurden Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung entlastet, die Jahresrechnung angenommen, und beschlossen, die Imagekampagne des Deutschen Handwerks auch weiterhin zu unterstützen.

Auf dem Bild: Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (Mitte), war zu Gast bei der 112. Vollversammlung der Handwerkskammer für Unterfranken. Den Gast aus Berlin begrüßten Kammer-Präsident Hugo Neugebauer (links) und Hauptgeschäftsführer Rolf Lauer.



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