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Die Schandflecken einer Stadt: Die Top-13 der Leerstände in Schweinfurt – bitte bald beseitigen!

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Auf die neue Citymanagerin Svenja Melchert, die seit 1. März bei der Stadt Schweinfurt beschäftifgt ist, kommt einiges an Arbeit zu. Wenn man so durch die Fußgängerzone bummelt, dann fallen einem die vielen Leerstände natürlich sofort ins Auge.

Doch nicht nur im Zentrum des pulsiereneden Lebens stehen Läden leer, sondern auch am Rande der Innenstadt oder in der Stadtgalerie. Sie alle aufzuzählen oder zu bebildern, würde selbst den endlosen Platz sprengen, den man im Internet zur Verfügung hat. Daher haben wir uns entschieden, die „Top-13“ der Schweinfurter Leerstände etwas ausführlicher aufzuzeigen. Um dann zahlreiche weitere Missstände mit Fotos zu dokumentieren.

Hier wie auch da richten wir einen Appell an Citymanagerin, Wirtschaftsförderer, Stadtverwaltung, Vermieter oder Oberbürgermeister: Bitte beseitigen! Denn sonst wird Schweinfurt irgendwann zu einer „B- oder C-Stadt“ mit sinkender Attraktivität.

Hotel
Gaspreis
Muster

Platz 13: Bäckerei Schlereth
„Wo´s duftet und schmeckt!“ – das war mal so. Der Slogan klang gut. Doch in einer Gegend Schweinfurts, in der zunehmend türkische Supermärkte die Übermacht haben, scheint gutes Brot nicht mehr gefragt gewesen zu sein. eine Bäckerei weiter stadtweinwärts machte schon vor Jahren zu. Das Babystudio nebenan hat auch geschlossen. Der zum einstigen Kümmeth & Ziegler gehörende Auto-Zubehör-Markt ist gefühlt seit Jahrzehnten zu, trägt aber noch immer sein riesiges grünes Schild, das wie ein Platzhalter ausschaut. Vielleicht gibt´s dort ja bald Zubehör für Gehstöcke oder Rollatoren. Denn in dem Areal wird ja gerade ein großes Seniorenheim gebaut….

Platz 12: Gaststätte Bavaria
Traditions-Gaststätten in Schweinfurt gibt´s zur Genüge, bei denen längt das Licht aus ist oder die Nachmieter haben, bei denen nichts mehr erinnert an die alten Zeiten. In der Bavaria in der Theresienstraße, Ecke Sattlerstraße, war zuletzt immerhin noch ein Vietnamese, der einen guten Ruf besaß. Doch jetzt: Leerstand! „Zu vermieten!“ steht am Fenster. Bislang scheint sich niemand gefunden zu haben, weshalb aus den Zapfhähnen also nicht mehr das gute Roth-Bier fließt. Gegenüber ist die einstige Gastwirtschaft auch leer, generell hat die „Kneipenmeile Sattlerstraße“ die letzten Jahre viel an ihrer einstigen Attraktivität verloren.

Platz 11: Neue Hadergasse
Bezeichnend: Das Prestigeobjekt mit den vielen Wohnungen und dem Hotel auf dem Gelände des einstigen Parkplatzes und Parkhauses läuft nun auch nicht so gut, als dass alle Läden vermietet oder verkauft werden konnten. Aber wenn man auch mal ehrlich ist: Zum fußläufigen Bummeln laden diese kalten Betonschluchten nun auch nicht gerade ein. Treppauf-, treppab muss man laufen, um hier hin zu kommen. Schweinfurts Bevölkerung wird immer älter. Das beißt sich!

Platz 10: Das Union-Kino
Wie traurig ist das eigentlich?: Da gab´s mal ein tolles Kino in der Wilhelmstraße, gegenüber ist der Verfasser dieses Beitrags sogar mehr oder weniger aufgewachsen. Irgendwann wurden Union 1 und Union 2 mit Aufwand modernisiert. Doch nochmal irgendwann, als die Filmwelt neu eröffnete, lohnte sich der Kinobetrieb anscheinend nicht mehr. Büro und Ladenfläche suchen nun nach neuen Mietern. Die Zeit der Filme? Ist ausgerechnet gar nicht so weit entfernt vom Erweiterungsbau der FH längst abgelaufen. Studentisches Leben entwickelt sich so in dieser Ecke wohl kaum. Ach ja: Kann sich jemand noch an das Roxy oder das Movie erinnern? Auf ein Bild dieses Leerstands gegenüber des Zeughauses verzichten wir an dieser Stelle…

Platz 09: Das (alte) Bernstein
So schön das natürlich auch ist, wenn der lange schon nicht mehr geöffnete McDonald´s (warum haben wir eigentlich weder den noch einen Burgerking in der Innenstadt?) einen Nachmieter gefunden hat: Das Bernstein zog gleich neben dem Rathaus am Marktplatz ein. Aber freilich ist´s nun so: Dort, wo das Bernstein früher lange Jahre mal war, nämlich in der Brückenstraße, da ist das Bernstein nun eben nicht mehr. Und deshalb: Leerstand!

Platz 08: Weinstube am Museum
Gleich neben dem einstigen Bernstein konnte man früher mal gemütlich schoppeln gehen. Und das auch noch schräg gegenüber des Museums Georg Schäfer. An sich ein idealer Platz für eine Weinstube. Die hieß zuletzt auch Weinstube am Museum, vorher Madrenas, mal Gehlings Weinstube. Doch nun ist das Objekt leer. Doch es tut sich gerade wieder etwas…. Warten wir´s ab. Bald soll die Weinstube der Winzer Dahms dort eröffnen. Hört sich gut an. Ein Hoffnungsschimmer. Wenigstens mal einer.

Platz 07: Bäckerei in der Friedrich-Stein-Straße
Der Verfasser dieses Textes hat Erinerungen. Vom Rathenau-Gymnasium Richtung Stadt kam er als Schüler hier oft vorbei. Und als Kind weilte er noch öfters in der Gegend. Früher, zu den Zeiten in der 10. Klasse oder so, sah man den leider viel zu früh verstorbenen Ausnahmefußballer Oliver Wölfling in dieser Bäckerei mit dem Stehcafé regalmäßig beim Kaffee am Morgen, als er weniger Lust auf Schule hatte. Der Laden lief also. Irgendwann aber nicht mehr. Das Schild neben der Brezel ist seitdem genauso ein Schandfleck wie das gesamte Objekt selbt.

Platz 06: Gaststätte Neue Welt
Halt: Das ist gar kein Leerstand in der Friedrich-Stein-Straße, Ecke Gabelsbergerstraße. Wo früher mal richtig gute Gastronomie zuhause war, lädt eine allerdings nicht beworbene Spielhalle nun nur die Mitglieder ein. Wahrscheinlich darf drinnen sogar geraucht werden. Von außen schaut das Objekt jedenfalls gruselig aus! Nichts gegen den grauen Anstrich. Aber die Terrasse mit der Mauer zuvor ist ein Beispiel dafür, wie man aus einem lebendigen, einladenden Restaurant eine Einrichtung zur Anti-Werbung machen kann.

Platz 05: Fischer – Mode für den Mann
Noch so eine Erinnerung an frühere Zeiten. In der Spitalstraße, inmitten der City also, gab´s hier früher mal die besten Klamotten der Stadt. Der Autos dieses Texte schaute sich vor 20 Jahren oder so dort stets die neuen Carlo Colucci-Pullover an. Die sind scheinbar aus der Mode gekommen – so wie das „Fischer-Haus“ generell. Und was macht man dann? Genau: Man schließt!

Platz 04: Ebracher Hof
Einst machte Wirt Wiederer dieses Szenelokal in der Rittergasse in bester Altstadt-Lage im Zürch auf. Nebst kleinestem Hotel Schweinfurts. Doch diese Bar mit dem schönen Innenhof, der an die Stadtbücherei grenzt, lebte nicht lange. Und jetzt steht er leer, der Ebracher Hof. Gerüchte besagen, dass es einen Schweinfurter Gastronom, der zuletzt so einigen Betrieben neues Leben (erfolgreich) einhauchte, verdammt reizen würde, dieses Lokal mit Hotel auf neue Füße zu stellen. Warten wir´s ab…

Platz 03: Stadtgalerie
Das ist nur einer von einigen Shops in der Stadtgalerie, der gerade verhangen oder verbaut ist. Immer wieder schließen Läden, manchmal kommen schnell neue, wie aktuell ein riesiger Euro-Shop, der natürlich nicht gerade dazu taugt, Besucher von weiter weg in die Shopping-Mall zu locken. Man darf´s ja nicht sagen, aber es ist einfach so: Die große Stadtgalerie liegt zu weit weg von der Schweinfurter Innenstadt und hat die City ziemlich ausgesaugt – ohne aber selbst so richtig blühend leben zu können.

Platz 02: Mengin
So ist das, wenn man erst nach Schweinfurt kommt, in bester Lage (Spitalstraße) ein Zuhause findet und dann den Verlockungen einer Stadtgalerie nicht widerstehen kann. In der Fußgängerzone werden nun keine Schuhe mehr ausgestellt, sondern irgendwelche Deko-Artikel, die man in diesem Laden aber nicht kaufen kann.

Platz 01: Benetton
Rang eins gehört den einstigen united colors of benetton – weshalb vielleicht auch deshalb die Fassade dieses Ladens in der Spitalstraße so bunt gestaltet ist. Eigentlich kann man es gar nicht fassen, dass dieser dahin siechende Ex-Shop einer von derzeit acht alleine in dieser Spitalstraße ist, dem das Leben (teils schon vor längerer Zeit) ausgehaucht wurde. Das ist die Flaniermeile Schweinfurts, die beste Lage der City. Bald schon werden aber die Stadtwerke dort buddeln und neue Rohre verlegen. Rund ein halbes Jahr lang ist´s dann vorbei mit der ruhigen Fußgängerei. Aber nach Abschluss dieser Baumaßnahmen: Dann muss die Fußgängerzone wieder brummen. Svenja Melchert – übernehmen Sie!!!

Und hier noch weitere erschreckende Leerstandsbilder aus Schweinfurt:



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