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„Jetzt steigt die Zukunft ein!“: Die Schweinfurter Stadtbusbetriebe setzen ab 1. August auf das eTicket

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SCHWEINFURT – Rund acht Millionen Fahrgäste zählen die Schweinfurter Verkehrsbetriebe pro Jahr. Busfahrer also, auf die eine bedeutende Modernisierung zukommt, eine extreme Neuerung. Auf vielen Plakatflächen in Schweinfurt sieht man mit dem Slogen „Jetzt steigt die Zukunft ein“ schon jetzt eine Andeutung.

Es kommt…. das eTicket! Neue Bordrechner ziehen in die Busse ein – und damit soll nach und nach auch das Zeitalter der Papier-Fahrscheine zuende gehen. Im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ändert sich also einiges. Chipkarten im Scheckkarten-Format ersetzen ab dem 1. August weitestgehend die bisherigen Fahrscheine. Dieser „Zettelverkauf“ kam einfach in die Jahre. Und eTickets seien der Standard der Zukunft.

Die kostenlose Chipkarte können Busfahrkunden ab dem 19. Juni am Roßmarktschalter, im KIC in der Wolfsgasse, im SILVANA, im Rathaus, an dieversen Vorverkaufsstellen und online unter www.eticket-sw.de beantragen beziehungsweise den auszufüllenden Antrag dort abholen, auf dem sie dann auch gleich für ein Produkt entscheiden sollen: Es gibt Wochen-, Monats und Jahreskarten und eine neue Flexikarte als Ersatz für den 8er-Fahrschein. Die Abrechnung erfolgt monatlich per SEPA-Lastschrift oder alternativ per prepaid bei Zeitkarten.

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Für Einzelfahrten, Tages- und Gruppenkarten sowie Umsteiger gibt es nach wie vor Papiertickets. Neu zudem sind die Ergänzungsfahrkarte für Buskunden, die über die gebuchte Tarifzone hinausfahren möchten, Gruppenkarten für beispielsweise zugreisende Ausflügler, die vom Bahnhof zum Wildpark wollen. Preiserhöhungen gibt es keine. Vorteil der Umstellung: Der Einstieg geht schneller, weil der Busfahrer den Fahrschein nicht mehr abstempeln muss. Die Flexikarte besitzt eine monatliche Kostenbremse. Und die Jahreskarte kan man auch übertragbar gestalten, wenn der Vater damit morgens auf die Arbeit will und der Sohn abends ins Kino…

Bedenken, dass gerade die älteren BusfahrerInnen, von denen es in und um Schweinfurt ja so einige gibt, mit den Veränderungen nicht klar kommen? „Wir wissen, dass es bei so einem Systemwechsel quietschen und knarzen kann“, gibt Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Kästner zu. „Aber wir erhoffen uns damit neue Kundengruppen“, ergänzt der für die Verkehrsbetriebe zuständige Harald Mendrock. Kinder/Heranwachsende und ältere Leute fahren bislang Bus in der Region, „der große Mittelbau ist eher unterrepräsentiert“. Das „Mittelalter“ also, das keine Schüler-Freifahrtkarten hat oder von Rentnern bevorzugte Achterscheine.

Testkunden im Seniorenbereich hätten aber gezeigt, dass die älteren Kunden durchaus mit den Neuerungen zurecht kommen können. „Wir müssen die älteren Leute eben an die Hand nehmen“, weiß Harald Mendrock. „Aber wir müssen auch an die Zukunft denken und dürfen nicht stehen bleiben, nur weil ein paar ältere Kunden Probleme haben…“ Das alte Bezahlsystem stamme noch aus den 60er Jahren. Mit dem Einstieg in die Zukunft überspringen die Schweinfurter Stadtbusbetriebe also gleich zwei Generationen.

Den Datenschutz halten die Stadtwerke Schweinfurt hoch. Bewegungsprofile könne man mit den neuen eTickets nicht erstellen, versichert Kästner. Warum das neue e-Ticket nicht billiger ist, wenn doch der Papierkram künftig wegfalle? „Unsere Kosten steigen, und die Verkehrsbetriebe sind eh eine Defizitsparte der Stadtwerke“, erklärt Thomas Kästner. Zudem kosten hardware und die neuen Bordrechner, die man derzeit nach und nach einbauen lasse.

Fotos der Anzeigenkampagne: Dominik Marx



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