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500 Luftballons für Grafenrheinfeld: Bundesweite Aktion zum Thema atomarer Katastrophenschutz

GRAFENRHEINFELD – Für den atomaren Katastrophenschutz in Deutschland sind Evakuierungszonen im Umkreis von nur 10 Kilometern um havarierte AKWs vorgesehen – schon vor Fukushima muss klar gewesen sein, wie ungenügend und wenig schützend für die Bevölkerung dies sein würde, sagt Babs Günther, die Sprecherin des Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft.

Laut einer Studie – inzwischen vom Bundesamt für Strahlenschutz in Auftrag gegeben und 2012 veröffentlicht – ist für den Katastrophenfall damit zu rechnen, dass Gebiete bis zu einem Radius von 170 Kilometern so stark verstrahlt werden, dass sie anschließend unbewohnbar sein werden. Bislang wurden aus diesen Erkenntnissen keinerlei Konsequenzen gezogen.

Die Ausbreitung der radioaktiven Strahlung passiert schnell: innerhalb von wenigen Stunden – je nach Wind- und Wetterverhältnissen – über mehrere hundert Kilometer. Im Falle eines Super-Gau ist keine ausreichende medizinische Hilfe für die Betroffenen möglich. Durch die geringen Haftungssummen der AKW-Betreiber – insgesamt lediglich 2.5 Milliarden Euro! – können Schäden auch nicht ansatzweise gedeckt werden.

Atomalarm pass bloss aufMit Luftballonstarts an sechs der AKWs, die weiterhin am Netz sind – Lingen, Grohnde, Grafenrheinfeld, Neckarwestheim, Philippsburg und Ohu/Isar – will ein Bündnis lokaler Anti-Atom-Initiativen die Gefahren, die sich aus dem Weiterbetrieb von neun AKWs in Deutschland ergeben, ins Bewusstsein rücken. Dabei werden am Samstag, 16.11.2013 jeweils „fünf vor zwölf“ = 11.55 Uhr jeweil 500 Luftballons aus Naturkautschuk, befüllt mit Ballongas, gestartet.

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Die Aktion wird zeigen, wie schnell und wie weit sich die Ballons – als Symbol für radioaktive Partikel bei einer großen Reaktorkatstrophe- ausbreiten können. Die daran befestigten Postkarten können zurückgeschickt werden oder die Findeadresse online eingegeben werden. Eine Karte im Internet wird die einzelnen Fundorte und damit die Verbreitung der Ballons dokumentieren.  Informationen zur Aktion sowie die Ausbreitungskarte gibt es unter www.atomalarm.info

Die Informations- und Protestaktion ist verbunden mit der Forderung an die Innnenminister, die sich bei der geplanten Konferenz im Dezember mit dem Thema Katastrophenschutzplanung auseinander setzen werden: sie mögen 1. dem Katastrophenschutz realistische Daten zugrunde legen und 2. den Nachweis erbringen, dass die Menschen in Deutschland bei einer großen Reaktorkatastrophe effektiv vor der radioaktiven Strahlung und deren Folgen geschützt werden können.

Da das nicht möglich ist, ergibt sich die Forderung, alle noch laufenden Atomanlagen sofort stillzulegen.
Am Standort Grafenrheinfeld wird die Aktion vom Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz / Kreisgruppe Schweinfurt veranstaltet. Und zwar am
Adam-Tasch-Weg zwischen Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld am Deich (Zufahrt links neben der Main-Brücke / Sicht auf das AKW)

Beginn: ab 9.00 Uhr (Befüllen der Ballons, anbinden der Postkarten) – HelferInnen sind herzlich willkommen
Start der Ballons: 11.45 Uhr. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, an der Vorbereitung und dem Start der Ballons teilzunehmen!

Die Initiatoren bitten alle Menschen, am 16.11. und danach darauf zu achten, ob sie Luftballons sehen oder finden und den Fundort mitzuteilen! Über handy@atomalarm.info können auch Fotos vom Fundort und/oder den Findern eingestellt werden.



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