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Abbaugebietes für Sand und Kies in Grafenrheinfeld: Der BUND Naturschutz hält es für überdimensioniert

GRAFENRHEINFELD – Als völlig überzogen kritisiert der BUND Naturschutz (BN) die von der Firma Glöckle im Maintal östlich von Grafenrheinfeld beantragte Ausweisung eines 85 ha grossen Abbaugebietes für Sand und Kies.

Zu rechtfertigen ist nach Auffassung des BN eine fast 120 Fußballfelder große Abbaufläche umso weniger, als die ohnehin nicht erneuerbaren Vorräte an Sand und Kies auch weltweit immer knapper werden. Ein sparsamer Umgang damit ist nicht nur für eine nachhaltige Nutzung unverzichtbar. Ausdrücklich gefordert wird dies auch im bayerischen Landesentwicklungsprogramm, im Regionalplan und sogar in der Bayer. Verfassung.

Auch wenn laut Erläuterungsbericht ca. 55 ha wieder verfüllt werden sollen, werden alleine für die Regeneration der natürlichen Bodenfunktionen 4 – 5 Jahre angesetzt und gehen insgesamt rd. 24 ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit teilweise überdurchschnittlicher Ertragsfähigkeit auf Dauer verloren.

Zudem sei keineswegs gesichert, dass für die Verfüllung der abgebauten Flächen genügend geeignetes Material beschafft werden kann und dass die aufgefüllten Flächen wieder die jetzige Bodengüte erreichen werden.

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Ein weiterer großflächiger Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen muss auch deshalb vermieden werden, weil in der Gemarkung Grafenrheinfeld seit 1970 die landwirtschaftliche Nutzfläche um rd. 500 ha abgenommen hat. Zudem sind gute landwirtschaftliche Flächen für die in Zeiten des Klimawandels dringend gebotene Ausweitung des Ökolandbaus ohnehin in ganz Bayern unverzichtbar.

Mit einer Genehmigung dieser völlig überdimensionierten Abbaufläche würde die Regierung von Unterfranken gegenüber anderen Abbaufirmen wie auch gegenüber der Bauwirtschaft ein völlig falsches Signal setzen und alle Nachhaltigkeitsgrundsätze förmlich auf den Kopf stellen.

Gerade im Interesse künftiger Generationen sind die forcierte Entwicklung ressourcenschonender Bau- und Fertigungstechniken und die verstärkte Nutzung von Bauschuttrecycling längst überfällig.

Auch deshalb darf die Ausbeutung eines derart großflächigen Abbaugebietes innerhalb von nur 25 – 30 Jahre nicht genehmigt werden!

Hier sieht der BN die Regierung von Unterfranken in der Pflicht, auch im Rahmen einzelner Genehmigungsverfahren eine wirklich nachhaltige Ressourcennutzung zu gewährleisten und dabei sicherzustellen, dass die entsprechenden rechtlichen wie politischen Vorgaben in die Praxis umgesetzt werden.

Foto: Google Earth



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