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Aktive und freiwillige Nachbarschaftshilfen: Informationsveranstaltung im Landratsamt Schweinfurt

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LANDKREIS SCHWEINFURT – Das Thema ist aktuell und interessiert, das hat der vollbesetzte Sitzungssaal eindrucksvoll gezeigt: Die Möglichkeiten von Nachbarschaftshilfen standen am Freitagnachmittag im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Landratsamt Schweinfurt. Für das Thema „Hand in Hand – Aktive und freiwillige Nachbarschaftshilfen für Jung und Alt“ interessierten sich über 50 Bürgermeistern, Senioren-, Gleichstellungs- und Kirchenvertretern sowie Repräsentanten der Wohlfahrtsverbände.

Der Landkreis Schweinfurt hat in Kooperation mit der Freiwilligenagentur GemeinSinn damit erneut eines der für die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit des Landkreises ganz zentralen Themen aufgegriffen: den demographischen Wandel. Eine der Konsequenzen dieser Entwicklung ist eine auch in den ländlichen Regionen festzustellende schleichende, aber kontinuierliche Auflösung herkömmlichen Familien- und Hilfsstrukturen sowie eine sich verändernden Infrastruktur. Diesen Prozess zum Wohl seiner Bürgerinnen und Bürger abzumildern und aktiv mitzugestalten, hat sich der Landkreis ausgehend von den Ergebnissen seines Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts seit geraumer Zeit auf die Fahnen geschrieben, sagte Landrat Harald Leitherer bei der Eröffnung der Veranstaltung.

Ein wichtiger Baustein auf diesem Weg sind aktive und verlässliche Nachbarschaftshilfen für Senioren, aber auch für Familien und Alleinerziehende, auf die die Bürgerinnen und Bürger bei Bedarf direkt vor Ort unbürokratisch  zurückgreifen können. In einigen Gemeinden des Landkreises arbeiten bereits derartige Initiativen mit vielfältigen Einsatzbereichen für Alt und Jung, in denen vorbildliche ehrenamtliche Arbeit geleistet wird. Hierfür möchte sich das Landratsamt bei allen schon bislang Engagierten ganz herzlich bedanken, so Leitherer.

Die Informationsveranstaltung war Auftakt dafür, ein breites Spektrum von politischen und gesellschaftlichen Kräften noch stärker für das Thema Nachbarschaftshilfe zu sensibilisieren und die Kräfte gemeinsam in diese Richtung zu bündeln, damit möglichst flächendeckend im Landkreis organisierte Nachbarschaftshilfen aufgebaut und diesbezügliche „weiße Flecken“ geschlossen werden können.

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Im Rahmen der Veranstaltung erläuterte Karin Larsen-Lion aus Pyrbaum (Landkreis Neumarkt i.d. Oberpfalz), Rechtsanwältin und langjährig erfahrene Initiatorin und Koordinatorin von Nachbarschaftshilfen, in einem Grundsatzvortrag die „Bedeutung, Notwendigkeit und Rahmenbedingungen beim Aufbau von Nachbarschaftshilfen“.

Im Anschluss wurden anhand der Gemeinden Bergrheinfeld und Euerbach exemplarisch zwei bereits bestehende und nachahmenswerte „Best-Practice-Beispiele“ aus dem Landkreis Schweinfurt vorgestellt:  Der 2. Bürgermeister der Gemeinde Bergrheinfeld, Dieter Wagner, erläuterte dabei die – hauptamtlich unterstützte – Seniorenarbeit in der Gemeinde Bergrheinfeld. Birgit Försch stellte die in vorbildlicher Allianz zwischen katholischer und evangelischer Kirche sowie der Gemeinde getragene ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe „Gemeinsam statt einsam“ aus Euerbach vor.

Teilnehmer der Veranstaltung wollen nun die gewonnenen Anregungen als Multiplikatoren in die Gemeinden tragen und mithelfen, den Bedarf für nachbarschaftliche Unterstützung vor Ort auszuloten – und nach Möglichkeit Nachbarschaftshilfen mit zu initiieren.

Das Landratsamt und die Freiwilligenagentur GemeinSinn möchten allen, die sich auf diesem Gebiet engagieren wollen, auch künftig ihre Unterstützung anbieten. Dies kann z.B. durch Fortbildungsveranstaltungen zu spezifischen Themen wie Versicherungs- und Haftungsfragen im Ehrenamt, durch die fachliche Begleitung beim Aufbau neuer Initiativen oder die Vernetzung zwecks fachlichen Austauschs untereinander geschehen, wie Kerstin Schmitt von der Freiwilligenagentur sowie Kerstin Spörlein aus dem Amt für Jugend und Familie und Anne Grob, Seniorenberaterin des Landkreises, vorstellten.

Der Landkreis möchte mit seiner Initiative selbstverständlich nicht organisch gewachsene und noch funktionierende Nachbarschaftsstrukturen ersetzen oder gar verdrängen und auch keine Konkurrenz zu privaten Dienstleistern fördern, sondern dort ansetzen, wo Bedarf herrscht und bislang niemand hilft, betonte Abteilungsleiter Thomas Birkenbach.

Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg sind natürlich ehrenamtliche Mitstreiter in der  Nachbarschaftshilfe – daher appelliert der Landkreis an seine Bürger sich mit einzubringen. Gleich, ob in der Unterstützung Alleinerziehender bei der zeitweiligen Kinderbetreuung oder Hausaufgabenhilfe oder bei Besorgungsfahrten bzw. kleinen Haushaltshilfen für Senioren, das Spektrum möglicher Hilfen ist enorm vielfältig und jeder kann seine Talente und Interessen einbringen.

Weitere Informationen:
Freiwilligenagentur GemeinSinn, Tel. (09721) 9490427, E-Mail: info@freiwilligenagentur-gemeinsinn.de; www.freiwilligenagentur-gemeinsinn.de
Kerstin Spörlein, Landratsamt Schweinfurt – Amt für Jugend und Familie, Tel.: (09721) 55 450, E-Mail: kerstin.spoerlein@lrasw.de
Anni Grob, Landratsamt Schweinfurt – Amt für Soziales, Tel. (09721) 55 469; E-Mail: seniorenberatung@lrasw.de

Im Bild (v.l.): Bergrheinfelds 2. Bürgermeister Dieter Wagner, Karin larsen-Lion, Landrat Harald Leitherer, Birgit Försch und Abteilungsleiter Thomas Birkenbach.



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