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Antrag der Grünen an die Stadtverwaltung: Auch sie wollen jetzt eine Verringerung von Plastikmüll

SCHWEINFURT – Mit unten stehendem Schreiben an das Rathaus und den OB beantragen die drei Grünen-Stadträte Ayfer Rethschulte, Dr. Reginhard von Hirschhausen und Dr. Thomas Schmitt eine Verringerung des Plastikmülls in Schweinfurt.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Remelé,
wir beantragen, die Belastung durch Plastikmüll in Schweinfurt dadurch zu verringern, dass Schweinfurt Einmalverpackungen für „To-go-Getränke“ (z.B. Coffee-to-go-Becher) möglichst vollständig durch Mehrwegbecher mit Pfand ersetzt (nach dem Vorbild „Hannoccino“ in Hannover).

 Zitat aus „Städtetag aktuell 6/2018“: Hannover: „Green Tech Award“ für Mehrwegbecher-Pfandsystem – Das Projekt „Hannoccino“ erhält eine Auszeichnung […]. Über 50.000 Becher, 150 Wechselstuben und 60 teilnehmende Betriebe – das nachhaltige kommunale Pfandsystem für „To-go-Getränke“ hat sich in Hannover etabliert. Es ist damit das bundesweit größte kommunale Mehrwegbecher-Pfandsystem bundesweit. Das überzeugte auch die Jury des internationalen Umweltpreises „Green Tech Awards“. Der rote Hannoccino-Becher ist aus überwiegend biologischen Bestandteilen und in schickem Design mit Hannover-Silhouette. Der wiederverwertbare Kaffeebecher kann an immer mehr Orten in der Stadt erworben und auch wieder abgegeben werden – für zwei Euro Pfand. Hinter Hannoccino stehen die Stadt Hannover und der kommunale Entsorger Abfallwirtschaft Region Hannover.

Im Internet-Auftritt http://www.hannoccino.de wird ausgeführt:
In Deutschland werden pro Stunde 320.000 Coffee-to-go-Becher verbraucht. Mit Hannoccino sagen wir den Einwegverpackungen den Kampf an: Ein wiederverwertbarer Becher in schickem Design. Hygienisch, geschmacksneutral und an immer mehr Orten der Stadt zu haben – für 2 Euro Pfand.

Muster
Hotel
Gaspreis

 natürlich: Der Hannoccino-Becher besteht weitestgehend aus Biobestandteilen. Der Mehrweg-becher ist dementsprechend biologisch abbaubar und löst die Einwegbecher ab.
 sicher: Der Becher besteht überwiegend aus Biopolymeren, Naturharzen, Cellulose und natürlichen Verstärkungsfasern. Er ist lebensmittelecht und spülmaschinengeeignet.
 hygienisch: Der Hannoccino-Becher garantiert höchste Hygienestandards. Jeder Mehrwegbecher wird gründlich ausgewaschen, bevor er wieder in den Verkehr kommt.
 durchdacht: Heißes bleibt im Mehrwegbecher lange heiß und trotzdem lässt es sich ganz bequem transportieren. Der Hannoccino-Becher macht es möglich.
 sauber: Jeder Becher lässt sich rund einhundert Mal abwaschen und spart so um die hundert Einwegverpackungen auf einmal. Ein gigantischer Müllberg, der gar nicht erst entsteht.
 praktisch: Unser Becher lässt sich platzsparend stapeln und ist hochstabil. Hannoccino ist bruch-, kratz- und stoßfest und zudem geschmacks- und geruchsneutral.Wenn dies positive Pfandbecher-Angebot in Schweinfurt nicht ausreicht, dann wäre zu prüfen, ob die Stadt zusätzlich ein kommunales Pflicht-Pfand für Einmal-Geschirr einführen kann (vgl. Begründung). Hinter dem Projekt „Hannoccino“ steht die Region Hannover. Dementsprechend sollte der Landkreis Schweinfurt von vornherein eingeladen werden, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Begründung:
Es ist unbestritten, dass der Anfall von Plastikmüll rasch und drastisch verringert werden muss – weltweit, aber wegen erhöhtem Anfall besonders in den westlichen Industrieländern, sprich: bei uns. Diese Dringlichkeit führte schon zu Maßnahmen auf höherer politischer Ebene: China hat die Einfuhr von Plastikmüll gestoppt. Die EU arbeitet an einem Verbot für Einweggeschirr aus Plastik; vergleiche den Artikel
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-05/nachhaltigkeit-eu-plastik-umweltschutz-verbot-alternativen

EU will Einweggeschirr aus Plastik verbieten

Plastikhalme, -teller oder -stäbchen sollen vom Markt verschwinden, sofern sie sich umweltfreundlich ersetzen lassen. Die EU-Kommission will so das Müllproblem bekämpfen.
28. Mai 2018, 13:26 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, tst

Geht es nach der Kommission der Europäischen Union (EU), gibt es demnächst kein Wegwerfgeschirr aus Plastik mehr. Mit einem Verbot vieler Einwegprodukte aus Plastik und einer Recyclingquote für Plastikflaschen will die Brüsseler Behörde hauptsächlich das Müllproblem in den Meeren reduzieren, denn dort endet ein großer Teil des Plastikmülls aus Industrieländern.

80 Prozent des Mülls in den Weltmeeren bestehen nach Angaben der Kommission aus Plastik – also Material, das sich nur sehr langsam zersetzt und später in Form von Mikropartikeln in den Nahrungskreislauf zurückgelangen kann. Allein in der EU entstehen nach Angaben der EU-Kommission jedes Jahr 26 Millionen Tonnen Plastikmüll, von denen weniger als 30 Prozent zur Wiederverwertung gesammelt werden. Schon im Januar forderte sie deshalb in einer von ihr verfassten Strategie, dass bis 2030 alle Kunststoffe wiederverwertbar sein sollen.

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, präsentierte nun ein Maßnahmenpaket, zu dem ein Verbot unter anderem von Plastikgeschirr und -besteck, Strohhalmen, Halterungen für Luftballons und Stäbchen zum Umrühren von Getränken gehört. Außerdem sollen die Mitgliedsstaaten die Auflage bekommen, bis 2025 Einwegplastikflaschen zu 90 Prozent zu recyceln. Das sei ein erreichbares Ziel, sagte Timmermans. Vorbild ist hier das Einwegpfand, wie es 2003 in Deutschland eingeführt wurde.

Das Verbot soll nur für Produkte gelten, die einfach und kostengünstig aus anderen Materialien hergestellt werden können, sagte der Vizepräsident. Für alle anderen – etwa Behälter für Getränke und Essen zum Mitnehmen – will die EU-Behörde Reduktionsziele formulieren, wie aus der Strategie hervorgeht.

Sie fallen unter die Kategorie Produkte, die nicht verboten, aber zurückgedrängt werden sollen, neben Verpackungen für Fast Food auch Gummiluftballons, Getränkeverpackungen und Deckel. Letztere sollen künftig so konstruiert werden, dass sie an Einwegflaschen oder -trinkbechern befestigt sind. Hersteller anderer Plastikprodukte wie etwa Chipstüten oder Zigarettenfilter sollen für Infokampagnen zahlen. Zudem sollen Produkte wie Luftballons künftig mit auffälligen Warnhinweisen versehen werden, die die Verbraucher über die Umweltrisiken und die richtige Entsorgung aufklären. Plastikmüll – Wie es mit weniger Plastik gehen kann: Die Europäische Kommission will Rührstäbchen, Strohhalme und Ballonhalter verbieten. Alternativen gibt es, doch die sind nicht immer günstig.

Grundsätzlich will die Kommission die Nachhaltigkeit von Einwegprodukten verbessern, wie Timmermans sagte. Er forderte die Mitgliedsstaaten auf, gemeinsam zu handeln, um das Problem anzugehen. „Das ist ein Rennen zum Gipfel“, sagte er. Es gelte, die besten Ideen umzusetzen. Timmermans versuchte aber auch, den Bürgern die Angst vor Einschränkungen zu nehmen. „Sie können weiter Picknicks organisieren“, sagte er seinen Zuhörern.

Bereits alternative Materialien verfügbar

Plastikstrohhalme sind für Umweltschützer weltweit das Symbol für unnötigen Einmalkonsum. Verlässliche Daten gibt es zwar nicht, aber die in Brüssel ansässige Umweltschutzdachorganisation Seas at Risk schätzt den jährlichen Verbrauch in den 28 EU-Ländern auf Grundlage von Handels- und Abfallstatistiken auf 36,4 Milliarden Halme. Rechnerisch nutzt demnach jeder der etwa 512 Millionen EU-Bürger also 71 Stück pro Jahr. Verbraucher können bereits heute auf alternative Materialien ausweichen. So gibt es kompostierbare Becher und Besteck aus Holz und anderen kompostierbaren Materialien. Zudem arbeiten Hersteller an Alternativen für vielleicht einmal verbotene Produkte, auch für Trinkhalme. So kündigte im April Tetra Pak die Umstellung aufPapiertrinkhalme bis zum Jahresende an – dabei geht es um die Röhrchen für Saft- oder Milchpackungen, mit denen man den Inhalt heraussaugen kann. Im weltweiten Vergleich zeigt sich, dass die EU beim Thema Plastikmüll Nachholbedarf hat. So ist etwa Ruanda bereits weiter.

Die ersten Reaktionen aus der Wirtschaft auf den EU-Plan sind positiv. Die vorgelegte Richtlinie ist allerdings zunächst nur ein Vorschlag. Damit sie wirksam wird, muss die EU-Richtlinie nun vom EU-Parlament und vom Europäischen Rat angenommen werden.

Kostendeckung:
Die nötigen Mittel zur Anschub-Förderung sind in den nächsten Haushalt einzustellen. Auf Dauer trägt sich das Projekt selbst. Bei der Kostenbetrachtung ist zu bedenken, dass verminderter Anfall von Plastikmüll nicht ökologisch nötig ist, sondern auch auf Dauer die Kosten von Stadtreinigung und Müllentsorgung vermindert.

Foto: www.hannocino.de



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