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Bessere Perspektiven dank Dorferneuerungsprojekten: Wie Schonungens Ortsteile für die Zukunft fit gemacht werden

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SCHONUNGEN – Eine Großgemeinde mit neun Ortsteilen weiterzuentwickeln ohne finanzielle Spielräume ist eine Mammutaufgabe. „Auch ohne Geld braucht es Perspektiven für unsere Wohnorte!“, weiß Bürgermeister Stefan Rottmann. Dorferneuerungen seien gerade im Hinblick auf private Fördermöglichkeiten ein Segen. Bis zu 30% Förderung können für Maßnahmen an Wohnhäusern kassiert werden: Unter Berücksichtigung des niedrigen Zinsniveau und der Werthaltigkeit von Immobilien sei dies ein großer Anreiz. „Wachstum und Belebung“ in allen Ortsteilen ist für die Entwicklung der Großgemeinde entscheidend: Besonders die Innerortbereiche und Ortskerne profitieren überproportional von den Dorferneuerungsmöglichkeiten.  

In Waldsachsen beispielsweise stehe das Dorferneuerungsverfahren unmittelbar vor dem Abschluss: „Jetzt steht nur noch der Druck unserer Dorfchronik aus.“, berichtete Bürgermeister Stefan Rottmann. Autorin Daniela Harbeck-Barthel recherchierte umfangreich in den Archiven und fasste 900 Jahre Zeitgeschichte in zwei Bänden zusammen. Bereits im Oktober/November soll die Chronik in den Bücherregalen stehen. Erst mit Abschluss der Chronik und dem damit verbundenen Ende des umfassenden Dorferneuerungsverfahren, kann das so genannte „einfache Verfahren“ im Zusammenhang mit dem Verbleib der Alten Schule angestoßen werden.

Bekanntlich entscheidet der Gemeinderat über die Übertragung des Gebäudes auf einen Verein bzw. Abbruch und Platzgestaltung. Ein Verbleib in gemeindlicher Hand ist ausgeschlossen: Man könne nur eine Immobilie pro Ortsteil halten und bewirtschaften, lautet der Gemeinderatsbeschluss. Kommt es zur Sanierung des Gebäudes wäre die Gemeinde Schonungen trotzdem Bauträger und Zuschussempfänger, so schreibt es das Prozedere laut Amt für Ländliche Entwicklung vor. Für eine Bürgerhaus-Nutzung gibt es 50% Zuschuss, allerdings wird die Fördersumme mit einer Zweckbindungsfrist von 12 Jahren gekoppelt. Sollte sich der übernehmende Verein auflösen, müsste die Gemeinde die Zweckbindung als „Dorfgemeinschaftshaus“ aufrechterhalten oder Zuschüsse rücküberweisen, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Der Übertrag des Gebäudes erfolgt zu einem symbolischen Wert von einem Euro: Im Rahmen der Sanierung sind allerdings die Vorgaben der VOB zwingend zu beachten, d.h. es sollte ein qualifizierter Planer oder Architekt beauftragt werden. Das Gebäude darf nicht mit Gewinnerzielungsabsichten betrieben werden, darunter fallen auch etwaige Mieterlöse. Nun soll zügig das Gespräch mit den Verantwortlichen Waldsachsenern geführt werden um letzte Fragen zu klären und eine Entscheidung im Gemeinderat herbeizuführen. Nach wie vor steht der Abriss und damit eine Platzgestaltung im Raum: Auch hierfür gäbe es Zuschüsse. Nicht vergessen ist die Marktsteinacher Straße als letzten Teilbereich der Dorferneuerung in Waldsachsen, betont Bürgermeister Stefan Rottmann: Durch den Schwerlastverkehr der Sattler-Altlast bis 2015 mache eine Straßensanierung keinen Sinn. Das Amt für Ländliche Entwicklung wird auch hier Hilfestellung in Aussicht stellen.

Auch im Ortsteil Hausen läuft derzeit ein Dorferneuerungsverfahren: Der Abschlusstermin ist bis 2018 vorgesehen, umso wichtiger ist, dass Hauseigentümer die Fördermöglichkeiten von bis zu 30% für Privatmaßnahmen jetzt voll ausschöpfen, appelliert Bürgermeister Stefan Rottmann. Parallel läuft die Flurbereinigung, die durch eine „verschleppte“ Dorferneuerung nicht verzögert werden darf. Das Bauvorhaben „Alte Schule Hausen“ muss nun zügig abgeschlossen werden, um weitere Projekte aus dem umfassenden Maßnahmenkatalog anzugehen, so lautet die Marschrichtung. Der Gemeinderat hat sich bereits auf Konditionen zur Überlassung der Räumlichkeiten im Erdgeschoss geeinigt: Ziel ist es einen Hauptmieter zu gewinnen, der die Vereinsnutzung ermöglicht und die Betriebskosten trägt. Auch eine Öffnung für Drittnutzer und Privatnutzer soll dem Hauptmieter gestattet werden. Als Hauptmieter des Erdgeschosses käme lediglich die örtliche Kirchengemeinde in Frage. Wie Bürgermeister Stefan Rottmann berichtet, wurden die Konditionen für einen Nutzungsvertrag mit der Pfarrgemeinde als möglichen Hauptmieter bereits besprochen. Jetzt warte man lediglich auf ein Zeichen der Diözese Würzburg, die dem Vertragswerk zustimmen müssen. Der Vorplatz der Alten Schule soll in Kürze beauftragt werden, verspricht der Rathauschef. Bereits in der nächsten Sitzung der Teilnehmergemeinschaft soll das Maßnahmenpaket besprochen werden und die nächsten Ziele nach Abschluss der „Alten Schule“ formuliert werden. Allerdings schränken die begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen die Möglichkeiten der Umsetzung von öffentlichen Dorferneuerungsmaßnahmen ein. Trotzdem soll die Teilnehmergemeinschaft auf die Umsetzung weiterer Projekte hinarbeiten. „Bis 2018 können wir noch einiges auf dem Weg bringen.“ Rottmann betont allerdings: „Wir können keine zweite Baustelle beginnen, wenn die Alte Schule noch nicht abgeschlossen ist!“ Durch die Hochwasserfreilegung im Jahre 1994 wurden schon Dorfgestaltungsmaßnahmen, gerade im Straßenraum vorgenommen.

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In Reichmannshausen ist die Anordnung der Dorferneuerung im Rahmen des Seesternprojekts zwischenzeitlich erfolgt: Auch hier können Privatmaßnahmen nun gefördert werden. Von der Ideenwerkstatt Seestern mit einem Fördervolumen von 200.000 Euro durch das Amt für Ländliche Entwicklung profitiert auch Löffelsterz, so Rottmann. In Arbeitskreisen haben sich die Anwohner mit großem Engagement eingebracht und ein stattliches Maßnahmenpaket geschnürt: Ganz oben auf der Wunschliste steht die Umgestaltung des Kirchplatzes. Zusammenaddiert steht für Reichmannshausen ein Zuschussbudget von 630.000 Euro bereit.

Auch der Ortskern von Forst wird derzeit von Baugeräten belagert: Die Umgestaltung des Dorfangers soll noch heuer abgeschlossen werden. Mehr Grünanlagen, mehr Parkplätze und ein insgesamt freundlicheres Ortsbild erwartet sich der Gemeinderat aus dem Bauprojekt. Damit soll die Innenortwohnlage attraktiver werden um auch junge Menschen und Familien für den Ortskern zu gewinnen. Neue Kanäle mit Hausanschlüsse wurden bereits verlegt, jetzt folgt die Wasserleitung, wie Rottmann berichtet.

So bald finanzielle Spielräume größer werden und bestehende Dorferneuerungsprojekte abgearbeitet sind, stellt das Amt für Ländliche Entwicklung Dorferneuerungen in Mainberg und Löffelsterz in Aussicht. „Die Gemeinde dürfe sich finanziell nicht übernehmen!“, so heißt es aus dem Amt. Bürgermeister und Verwaltung wiesen bei einem Gespräch in Würzburg mit Vertretern des ALF (Amt für Ländliche Entwicklung) auf die Dringlichkeit der Dorferneuerungen in den Ortsteilen hin. In Einzelfällen könnten auch hier bereits punktuelle Dorferneuerungsverfahren angestoßen werden – allerdings greift beim einfachen Dorferneuerungsverfahren das KAG (Kommunale Abgabengesetz). Vorbereitende Arbeitskreise und Seminare in Klosterlangheim könnten im Vorfeld angestoßen werden um die Dorferneuerung dementsprechend zu beschleunigen. Bürgermeister und Gemeinderat halten an einer schnellstmöglichen Anordnung der Dorferneuerung in Mainberg und Löffelsterz fest: Bisher war der Start für 2015 im Gespräch, ob dies gehalten werden kann zeigt die Haushaltslage und die Entwicklung aller Dorferneuerungsprojekte.

Anders als in den Ortsteilen profitiert der Hauptort Schonungen von der Städtebauförderung: Auch hier können sich Hauseigentümer im Altortbereich über kostenlosen Beratungen und hohe finanzielle Zuschüsse freuen. Als zentrales Projekt befindet sich die Maßnahme der Städtebaulichen Neuordnung im Bereich der Sattler-Altlast in der Umsetzung. Über 4 Mio. Euro stehen aus Europäischen Fördertöpfen (EFRE) bereit. Der Plan sieht die Umverlegung der Steinach, die Realisierung von Fahrradwegen, Grünbereichen, Parkanlagen, Quartiersplätzen… vor. „Das Wohnviertel im Herzen Schonungens wird sein Gesicht grundlegend verändern!“, sagt Rottmann. Durch ein Nahwärmeprojekt, dem geplanten Pflegeheim und altengerechten Wohnanlagen soll besonders der soziale und ökologische Gedanke im Vordergrund stehen. Um die Zuschüsse abzurufen, muss das Projekt allerdings bis spätestens 2015 abgeschlossen sein. Erst mit Beendigung des Städtebauprojekts „Sattler-Altlast“ könnten weitere Bauprojekte im Altortbereich oder beispielsweise im Alban-Park in Angriff genommen werden.
Ein Projekt steht allerdings noch unmittelbar bevor, wie Bürgermeister Rottmann betont: Damit sich der neue Bahnhaltepunkt im kommenden Jahr in das Ortsbild einfügt, müssen auch hier Umgestaltungen vorgenommen werden, die sich auf den Umgriff bzw. Vorplatz des Haltepunkts beschränken. Hier geht es um die Schaffung von Parkplätzen, Beschilderungen, Platzgestaltungen etc. .



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