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Besuch bei Motorrad Witzel in Sennfeld: Die SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal fordert den verpflichtenden Einbau von ABS

Keiler Helles

Schweinfurt – Wie eine richtige Rockerbraut schaut sie mit ihren roten Haaren nicht gerade aus, die SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal. Und trotzdem macht sie sich in Straßburg und Brüssel gerade stark für die Belange der schweren Jungs auf ihren heißen Kisten. Beziehungsweise aber eigentlich auch gerade nicht nur das. Auch wenn Westphal bei einem Besuch bei Motorrad Witzel in Sennfeld in erster Linie die schweren Maschinen besichtigte, so geht er ihr um die Sicherheit im Straßenverkehr auch für diejenigen Zweiradfahrer, die kleinere, PS-schwächere und günstigere Modelle fahren. Westphal fordert den verpflichtenden Einbau von ABS bei allen Motorrädern.

Als zuständige Berichterstatterin für die sozialdemokratische Fraktion für die Verordnung zu L-Vehicles setzt sie sich für mehr Sicherheit auf den Straßen ein. „Wir müssen jeden Toten auf den Straßen vermeiden, den wir nur vermeiden können. Das ist meine Position. Und mit der Technik, die wir heuzutage haben, ist das auch möglich“, sagt sie.

BMW-Motorräder, wie sie Volker Witzel oder sein kaufmännischer Leiter Elmar Eck am liebsten verkaufen, sind zwar ein paar Euro teurer, setzen aber auf Sicherheit. Anti-Blockier-Systeme sind Standard, aber auch das Kürzel ASC (Automatische Stabilitätskontrolle) spielt bei BMW eine Rolle. Ebenso die Dynamische Traktionskontrolle (DTC), die das Antriebsmoment immer optional auf die Griffiigkeit der Fahrbahn und die Schräglage des Motorrades abstimmt.

Kerstin Westphal nahm aber auf keiner Verkaufsveranstaltung teil, sondern informierte sich bei bestem Zweiradwetter eben über das ABS. „Kein Mensch braucht´s, solange nichts passiert“, weiß Elmar Eck. 1000 bis 1700 Euro kostet so ein Anti-Blockier-System, das in Europa jährlich 500 Menschenleben retten könnte, brachte die Politikerin in Erfahrung. Bei BMW-Maschinen und in den teuren und qualitativ hochwertigen Zweirädern ist ABS Standard. „Doch bei einem 50er Roller ist es natürlich ein Kostenfaktor. Den gibt´s manchmal für für 600 Euro im Baumarkt“, weiß Volker Witzel, „wenn der wesentlich teurer wäre, wäre er nicht mehr zu verkaufen.“

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Den serienmäßigen und dann sicherlich günstigeren Einbau in alle motorisierten Zweiräder verlangt Kerstin Westphal. „Meine Forderung lautet, so viel Sicherheit wie möglich einzubauen. Wenn das ABS teurer ist als der Roller, dann macht es freilich keinen Sinn“, sagt sie. Auch die Modelle, die aus China konmen, müssten das System haben. Seit 1988 schon gibt es das ABS fürs Motorrad, seit rund 40 Jahren für das Auto.

Volker Witzel weiß um die Gefahren auf der Straße gerade bei ungeübten und mit 200 PS überforderten Motorradfahrern. Aus seiner Sicht liegt das Problem auch unabhängig vom ABS darin verwurzelt: „Der typische 15-Jährige möchte mobil sein, hat mit einem Mofa mit maximal 30 km/h aber keinen Spaß.“ Also schaut er, dass er mit 17 auf ein Auto umsteigt. „So aber bringen wir die jungen Leute nicht mehr auf´s Motorrrad!“ Der reife Mann bekommt dann im späteren Alter vielleicht doch wieder die Lust auf das Zweirad, noch dazu, wenn er sich eine schwere Maschine leisten kann. „Und so passieren dann die typischen Unfälle“, weiß auch Kerstin Westphal, „wenn ein 54-Jähriger am Sonntagnachmittag auf der Straße zu Tode rast.“



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