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Bürgerentscheid in Grafenrheinfeld: Ja oder Nein zum neuen MainCenter? Nahversorger im Ort oder Neubau auf der grünen Wiese?

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GRAFENRHEINFELD – Das Bürgerbegehren „Ja zur Stärkung des Ortskerns – Nein zum MainCenter“ wurde zugelassen und die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger Grafenrheinfelds dürfen in einer Briefwahl bis einschließlich Sonntag, 18. April entscheiden, ob sie das von einem Investor geplante MainCenter mit EDEKA-Einkaufs- und Getränkemarkt sowie Bäckerei mit Außengastronomie am Bauernwehr haben möchten oder nicht.

Die Initiatoren der Bürgerinitiative haben im Dezember 2020 die Bürger über das Vorhaben informiert, verschiedene Meinungen eingeholt und Stimmen für das Bürgerbegehren gesammelt. Dass es trotz des Corona-Lockdowns gelang, in sehr kurzer Zeit so viele Stimmen zu erhalten, hat die Initiatoren ermutigt und in ihrem Vorhaben bestätigt, den Bürgerentscheid konsequent anzustreben.

Wichtig ist für die Initiatoren Angela Hauck, Daniel Schoppelrey und Angelika Fleck, einen Kompromiss zwischen guten Einkaufsmöglichkeiten auf der einen Seite und dem Erhalt einer lebendigen Dorfmitte auf der anderen Seite zu finden. Dabei ist es keinesfalls die Intention der Bürgerinitiative, in dieser lokalen, sachlichen und wichtigen Frage Grafenrheinfeld in zwei Lager zu spalten. Vielmehr ist mit dem Bürgerbegehren nun die Möglichkeit geschaffen, die Bürgerinnen und Bürger demokratisch in eine, für ihre Heimatgemeinde zukunftsweisende Entscheidung, einzubinden. Sie entscheiden hoffentlich unabhängig von parteipolitischen Sympathien am 18. April, ob dieser große Markt gebaut werden soll oder nicht.

Für die Bürgerinitiative, aber auch für viele Bürgerinnen und Bürger, wie die Unterschriftenlisten und vielen Gespräche zeigten, überwiegen mit Blick auf die zukünftige Entwicklung Grafenrheinfelds die Nachteile eines so großen Supermarktes mit überdimensionierten Parkplatz am äußersten Rand der Gemeinde. Dieser ist aus den meisten Ortsbereichen ohne Auto nur schlecht zu erreichen.

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Daniel Schoppelrey, Besitzer eines sanierten Anwesens im Altort, findet, dass der dörfliche Charakter des Orts erhalten bleiben soll. Er und seine Familie wollen im Dorf weiterhin möglichst viele Wege zu Fuß gehen, zum Kindergarten, zum Bäcker, zur Post und eben auch um Besorgungen in den im Herzen von Grafenrheinfeld gelegenen bestehenden EDEKA-Markt an der Haak zu machen. Vor allem Senioreninnen und Senioren, aber auch alle anderen Grafenrheinfelder, die gerne zu Fuß einkaufen, sind froh über die zentrale Lage in der Ortsmitte. Der geplante Markt am Bauernwehr wäre für viele nicht fußläufig erreichbar.

Angela Hauck meint, dass das Angebot im bestehenden EDEKA-Markt für die Dinge des täglichen Bedarfs vollkommen ausreichend ist. Es gibt dort sicherlich nicht alles, aber wenn Kunden besondere Wünsche aus dem EDEKA-Sortiment haben, so könnten diese Waren aus der Filiale Bergrheinfeld bestellt werden. Viele Grafenrheinfelder kaufen das Gros ihrer Lebensmittel ein, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind – oft auch in Bergrheinfeld. Dort gibt es seit vielen Jahren einen großen EDEKA-Markt in der Dorfmitte – gerade mal einen guten Kilometer vom geplanten MainCenter entfernt.

Es ist also praktisch unerheblich, ob nun 1000 oder 2000 Meter zu fahren sind; Fakt ist: Zu Fuß erreichen die wenigsten Grafenrheinfelder den geplanten Markt. Folglich ist die mit dem Neubau verbundene Flächenversiegelung und Rodung der alten Robinien und Hecken, dem Lebensraum vieler Vögel, Fledermäuse, Eidechsen und Insekten völlig unnötig.

So in etwa soll der neue MainCenter in Grafenrheinfeld aussehen. Foto: Rosentritt Wohnbau

Dieser verlorene Lebensraum vieler Tiere ist auch für Mitinitiatorin Angelika Fleck ein wichtiges Argument gegen den Bau des MainCenters am Bauernwehr. Sie findet zudem, dass keine weiteren landwirtschaftlichen Nutzflächen, die zum Anbau regionaler Produkte genutzt werden, solchen Projekten zum Opfer fallen sollen.

Nachhaltigkeit heißt für die Bürgerinitiative, den folgenden Generationen mehr zu hinterlassen, als einen weiteren beliebigen, großen Einkaufsmarkt. Für sie ist das Ziel einer zukunftsfähigen Dorfentwicklung eine Heimatgemeinde, die mit einer lebenswerten, lebendigen Dorfmitte punktet und im Außenbereich den Fokus auf intakte Naturräume, den Schutz heimischer Tierarten und landwirtschaftlicher Nutzflächen legt. Deshalb unterstützt die Bürgerinitiative den Erhalt des bisherigen Marktes am jetzigen Standort im Sinne einer „echten“ Nahversorgung.

Für Informationen rund um den anstehenden Bürgerentscheid hat die Bürgerinitiative eine eigene Homepage eingerichtet. https://maincenternein.ddns.net/blog

Fotos: Maximilian Mai (2) / Angela Hauck



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