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Bürgerverein Gartenstadt e. V. stellt sich gegen die Schließung der Sparkassen-Filiale Gartenstadt

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SCHWEINFURT – In einem Brief an die Sparkasse Schweinfurt wendet sich der Vorstand des Bürgerverein Gartenstadt an den Vorstand der Sparkasse Schweinfurt. Sogar eine Online-Offensive haben Sie unter change.org gestartet. Hier der Original-Text an den Vorstand der Sparkasse:

Sehr geehrte Herren Vorstände,

der Bürgerverein Gartenstadt e. V. und die Sparkasse haben in gewisser Hinsicht etwas gemeinsam – ihr Auftrag ist das Gemeinwohl der Bürger. Das heißt, sie arbeiten nicht, um ihren Gewinn zu maximieren, sondern im Gegenteil – sie sollen das Verdiente wieder zum Wohle der Menschen verwenden.

In den vergangenen 15 Jahren haben die Sparkassen in Deutschland lt. Wikipedia rd. 20 % ihres Mitarbeiterstammes abgebaut und viele Filialen geschlossen oder zusammengelegt. Das hat natürlich seine Gründe im Marktverhalten der Kunden (mehr Onlinebanking und Kartennutzung) und der Lage am Finanzmarkt.

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Aber man darf nicht aus den Augen verlieren, dass gerade die Kunden der Sparkassen genau deshalb nicht zu einer anderen Bank wechseln, weil sich diese Institutionen auf die Fahnen geschrieben haben, vor Ort für die Menschen da zu sein – und nicht nur im Internet oder in großen
Zentralen, die nur mit einem gewissen Aufwand zu erreichen sind. Gerade die Älteren sind deshalb die treuesten Kunden und legen noch sehr viel Wert auf persönlichen Kontakt. 

Viele unserer älteren Mitbürger in der Gartenstadt, nicht nur die Mitglieder des Bürgervereins, waren durch die mehrmonatige Schließung der Sparkassenfiliale, während des Lockdowns überfordert und so glücklich bei der Wiederinbetriebnahme der Filiale, auch wenn es nur zwei
Tage in der Woche sind. Die persönliche Bekanntheit der Mitarbeiter mit ihren Kunden macht es den „Enkeltrickbetrügern“ auch viel schwerer zum Erfolg zu kommen. In den Stadtteilen und Randgemeinden kann man schon seit geraumer Zeit beobachten, dass die Menschen „zurückgelassen“ werden. Läden schließen, Arztpraxen machen dicht und ziehen sich in Ärztezentren zurück, Bäcker und Metzger sterben aus. Die ehemaligen Stadtteilzentren bestehen nur noch aus leerstehenden Gewerbeeinheiten. Und nun springen auch noch die Sparkassen auf diesen Zug auf und sorgen dafür, dass die Gemeinden und Ortsteile immer mehr verwaisen.

Für die Senioren bedeutet das, dass sie weite Wege auf sich nehmen müssen, um ihre täglichen Bedürfnisse abzudecken. Wenn sie kein Auto mehr fahren – was ab einem bestimmten Alter von der Allgemeinheit gern gesehen und sogar gefordert wird – dann müssen sie die Strecken mit dem Bus zurücklegen. Und das bei einem immer schlechter ausgebauten Netz mit abgespecktem Fahrplan. Zum Teil sind sie dann auf ihre Kinder angewiesen, die allerdings in der Regel berufstätig sind und keine Zeit haben. Man wünscht sich, dass die Senioren so lange wie möglich zuhause wohnen bleiben, um die Pflegeheime zu entlasten. Man spricht davon, dass Mobilität und Selbstversorgung im Alter immer
wichtiger werden.

Und dann lässt man sie im Stich. Das Argument, man können ja auch in Einkaufsläden Bargeld abheben, ist nicht ganz durchdacht. Erstens müssen dazu auch ausreichend Läden vorhanden sein – und zweitens fühlen sich gerade ältere Menschen sicher nicht wohl, wenn sie sich an der Kasse Geld auszahlen lassen, während hinter ihnen mehrere Kunden in der Einkaufsschlange das beobachten können. Als langjähriger Partner der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge waren wir immer stolz auf unser gutes Verhältnis. Aus diesem Grund wenden wir uns heute an Sie, mit der dringenden Bitte, ihre Politik der Filialschließungen nochmals zu überdenken!

Nach unserer Kenntnis müssen Sie für Ihre Filiale in der Gartenstadt keine Miete zahlen, da Ihnen das Gebäude gehört. Somit wäre es sicher machbar, die Filiale wenigstens zeitweise zu betreiben – eventuell sogar im Wechsel mit der Filiale am Deutschhof. Ihre Kunden und Stadtteilbürger wären Ihnen dankbar.

Freundliche Grüße
Ihr Bürgerverein Gartenstadt e. V.



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