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Der Bund Naturschutz hält eine Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt für eine „große Show von mäßiger Nachhaltigkeit“

SCHWEINFURT – Gemäß dem bisherigen Konzept einer Bebwerbung Schweinfurts für die Landesgartenschau 2026 wäre das Gelände der ehemaligen Ledward Barracks der Kernbereich der LGS. Der dort entstehende Carus-Park solle bleiben.

Auf dem etwas abseits liegenden Kessler Field sind die temporären Hallen mit Blumenschau, Information und Gastronomie angedacht, welche weitgehend wieder rückgebaut werden, so dass für das anschließend zu entwickelnde Wohngebiet eine Parkfläche von knapp einem Hektar übrig bleibt.

Der Weg entlang Florian-Geyer-Straße, Ignaz-Schön-Straße mit Schuttberg und Friedrich-Stein-Straße bis zum Chateaudunpark soll als Grünes Band die Verbindung zur Innenstadt herstellen. „Dieses Konzept geht jedoch an den tatsächlichen Bedürfnissen der Stadt weitgehend vorbei. Die riesigen versiegelten Flächen im Rahmen einer LGS anzugehen sei zwar richtig“, so Richard Lindner vom Bund Naturschutz, aber es müssen auch die Bereiche der Stadt davon profitieren, welche Defizite im Grünbestand aufweisen.

Dazu liege das Gelände zu sehr am Rande der Stadt und zudem benachbart zu bereits gut begrünten Bereichen, wie die Kleingartenanlage Alte Warte.“ Dauerhaft von einer Grünanlage Carus-Park würden lediglich die Studenten der FH und die Bewohner des Musikerviertels profitieren. Die eigentlich gute Idee des „Grünen Bandes“ wirke in diesem Konzept recht konstruiert und ist eher gedanklicher Art. Es fehle der reale Anknüpfungspunkt in der Innenstadt.

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In diesem Zusammenhang wird explizit die geplante Verlegung des Verkehrsübungsplatzes im Zuge des vorgesehenen Neubaus des Friederike-Schäfer-Heimes kritisiert. Es wird dadurch ein wesentliches Stück des „Grünen Bandes“ zugebaut.

Wenn man schon so weitläufig plant, so müsste sich nach Ansicht des Bund Naturschutz eine Landesgartenschau mehr in Richtung Innenstadt oder Main orientieren oder mit dem Hauptbahnhof ein Dreieck bilden. Dort, wo es im Sommer regelmäßig zu Überhitzungen kommt und Grünanlagen fehlen – wie eben im Gründerzeitviertel Innenstadt West – sei eine Aufwertung des Wohnumfeldes dringend erforderlich. Dies kann durch Begrünung von Innenhöfen oder Schaffung von sog. Westentaschenparks erfolgen.

Wegweisend wäre die Installation von vertikalen Gärten, wo die Platzverhältnisse keine andere Durchgrünung zulassen, sowie die Schaffung einer Grünen Infrastruktur, welche den zu erwartenden Klimawandel berücksichtigt. Gerade weil in Unterfranken mit einer Temperaturerhöhung von bis zu 4°C zu rechnen ist, bestehe dringender Handlungsbedarf. Die Abschaffung der Baumschutzverordnung, das hemmungslose Versiegeln von Flächen sowie das Zubauen der letzten Brachen in der Stadt sind genau die falschen Entscheidungen.

„Bleibt die Stadt bei ihren Vorgaben, dann wird eine Landesgartenschau 2026 bestenfalls eine große Show von gerade mal mäßiger Nachhaltigkeit“, heißt es in einer auch von Edo Günther, dem 1. Vorsitzenden des Bund Naturschautz, Kreis, Schweinfurt, unterschriebenen Pressemeldung.



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