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Der Carus-Preis der Stadt Schweinfurt geht heuer an Prof. Dr. Liqiu Meng und Prof. Dr. Moritz Kerz

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Schweinfurt – Oberbürgermeister Sebastian Remelé zeichnet am Freitag, 30. März, in der Diele des Alten Rathauses Prof. Dr. Liqiu Meng (München) und Prof. Dr. Moritz Kerz (Regensburg) mit dem Carus-Preis aus. Mit der Carus-Medaille – benannt nach Carl Gustav Carus (1789 – 1869) – zeichnet die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften bedeutende Forschungen auf den Gebieten der Naturwissenschaft oder der Medizin aus. Seit 1962 verleiht die Stadt Schweinfurt als Gründerstadt der Leopoldina den jeweiligen Trägern der Medaillen den derzeit mit insgesamt 10.000 € dotierten Carus-Preis.
Unter den seither ausgezeichneten 44 Wissenschaftlern zählen zu den bekanntesten die Nobelpreisträger Feodor Lynen (†), Jacques Monod (†), Manfred Eigen, Georges Köhler (†), Christiane Nüsslein-Volhard, Erwin Neher und Bert Sakmann. Mit dem Carus-Preis der Stadt Schweinfurt 2012 werden Prof. Dr. Liqiu Meng (München) und Prof. Dr. Moritz Kerz (Regensburg) ausgezeichnet: Prof. Dr. Meng für ihre „innovative Forschung und Entwicklung kartographischer Visualisierungsmethoden“, Prof. Dr. Kerz für seine „bisherigen wissenschaftlichen Erfolge und Leistungen“.

Die Carus-Medaille geht auf eine Stiftung aus Anlass des 50. Professorenjubiläums des  XIII. Präsidenten der Leopoldina, Carl Gustav Carus (1789 – 1869), zurück. Sie wurde 1896 erstmals vergeben. Seit 1961 ist die Carus-Medaille mit dem von der Stadt Schweinfurt, dem Gründungsort der Leopoldina, gestifteten Carus-Preis verbunden.
Zu den Preisträgern

Prof. Dr. Liqiu Meng (geb. 1963) gehört zu den weltweit führenden Expertinnen auf dem Gebiet der kartographischen Modellierung und Visualisierung von Geodaten. Sie befasst sich mit der Formalisierung kartographischen Wissens und dessen interdisziplinärer Anwendung. So entwickelte sie in ihrer Promotionsarbeit einen neuartigen Ansatz zur Kombination von Mustererkennungsalgorithmen mit der Funktionalität von Expertensystemen zur Erkennung von Kartenschriften in topographischen Karten. Weiterhin konzipierte sie eine Reihe von neuen Methoden zu Generalisierung von Geodaten. Viele der vorgeschlagenen Methoden und Algorithmen sind heute standardmäßig in Softwarepaketen zur Kartengeneralisierung implementiert und werden zum Aufbau von sogenannten Multirepräsentations-Geodatenbanken beigezogen. Ein wichtiger Schwerpunkt in den letzten Jahren war auch die Entwicklung von kartographischen Visualisierungsmethoden für mobile Dienste. Sie hat sich dabei hauptsächlich mit der kontextabhängigen Personalisierung unter Einbezug der visuellen Kognitionstheorie und der kartographischen Kommunikationstheorie einen Namen gemacht. Ihre Arbeiten haben damit grundlegende Bedeutung für die immer breiter eingesetzten Navigationssysteme und -dienste. Viele heutige Mobilanwendungen basieren auf den Grundlagearbeiten von Liqiu Meng und ihrer Gruppe. Liqiu Meng ist seit 2011 Leopoldina-Mitglied in der Teilsektion Geographie.

Prof. Dr. Moritz Kerz (geb. 1983) veröffentlichte – entstanden aus einem Seminarthema – schon vor seinem Diplom seine erste mathematische Arbeit. Er legte das Diplom nach 6 Semestern Studium in Frankfurt und Mainz mit einer Diplomarbeit über die Gersten-Auflösung für die Milnor-K-Theorie ab und schrieb eine gemeinsame Arbeit mit einem Betreuer, Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, in der dessen frühere Ergebnisse verbessert wurden. Anschließend ging er nach Regensburg zu Prof. Dr. Uwe Jannsen, wo er bereits mit 25 Jahren promoviert wurde. In seiner vielbeachteten Dissertation bewies er eine lang ausstehende Vermutung von Beilinson über die Milnor-K-Theorie für den Fall, dass die betrachteten Ringe einen Körper enthalten. Es folgten Arbeiten über höherdimensionale Klassenkörpertheorien, die sogleich große Beachtung bei den Experten fanden und u. a. in einem Bourbaki-Vortrag gewürdigt wurden. In neueren Arbeiten erzielte er zusammen mit S. Saito spektakuläre Resultate über die Vermutung von K. Kato über sogenannte Hasse-Prinzipien. In weiterer Zusammenarbeit mit S. Saito untersucht er einen interessanten Zusammenhang mit der (bisher noch offenen) Auflösung von Singularitäten in positiver Charakteristik. In einer Kooperation von Prof. Dr. Kerz mit S. Bloch und Hélène Esnault ML wird derzeit die sogenannte variationelle Hodgevermutung betrachtet. Insgesamt hat er bereits in seinen jungen Jahren sehr fundamentale Arbeiten geleistet und überrascht die Experten immer wieder durch sein tiefes Verständnis der Probleme, seine originellen Ansätze dazu und die enorme technische Kraft, diese Ansätze zum Erfolg zu bringen.

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