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Der DGB glaubt: Leiharbeit in Mainfranken ist quantitativ unter Kontrolle!

Mainfranken – Frank Firsching, Vorsitzender der DGB Region Schweinfurt- Würzburg, kommt nach einer DGB- Untersuchung der Leiharbeit in Mainfranken zu folgendem Schluss: „Noch haben wir die Leiharbeit in unserer Region quantitativ unter Kontrolle. Die qualitativen Probleme, wie schlechte Bezahlung, befristete Verträge und geringe Übernahmechancen, sind allerdings die gleichen wie woanders auch.“

Stand Juni 2011 waren im Agenturbezirk Würzburg 3186 Leiharbeitsverhältnisse registriert, im Agenturbezirk Schweinfurt waren es 1939. Damit ergebe sich eine Leiharbeitsquote an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Würzburg von 1,7%, im Bezirk Schweinfurt von nur 1,2%. Zusammengenommen zählte die Agentur für Arbeit zu diesem Zeitpunkt 339 269 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Mainfranken (AA Würzburg plus AA Schweinfurt). Bei insgesamt 5125 Leiharbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmern beträgt die Quote für Mainfranken somit 1,5%.

Im Vergleich mit der Bundes- und Landesebene könne sich die Region Mainfranken sehen lassen, heißt es in einer DGB- Pressemeldung. Während in Bayern 124 521 Leiharbeitsverhältnisse für eine Quote von 2,6% sorgten, bedeuteten 820 664 Leiharbeitsverträge auf Bundesebene, 2,9% aller sozialversicherungspflichtigen Jobs sind Leiharbeitnehmer.
Die relativ niedrige Leiharbeitsquote für Mainfranken erklärt sich für Firsching aus der Stärke der regionalen Gewerkschaften und ihrer Betriebsräte: „Der IG Metall beispielsweise ist es bisher sehr gut gelungen, Leiharbeit aus den Großbetrieben draußen zu halten. Diese Strategie ist nur umsetzbar, wenn in dieser Frage Einigkeit unter den Betriebsräten herrscht und wiederum genügend Gewerkschaftsmitglieder für Solidarität sorgen.“ Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigen Quervergleiche mit den bayerischen Automobilstandorten. Dort sind die Leiharbeitsquoten deutlich höher. So beträgt die Quote im Agenturbezirk Ingolstadt bei 6604 Leiharbeitern 3,7% und im Agenturbezirk Landshut sogar 5%, bei 6123 LeiharbeitnehmerInnen.

Dennoch gebe es auch Entwicklungen die hier zur Obacht zwängen. So stieg die Zahl der Leiharbeiter im Agenturbezirk Schweinfurt binnen Jahresfrist von Juni 2010 zum Juni 2011 um etwa 400 oder überdurchschnittliche 25,8%.

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Darum brauche das Instrument Leiharbeit enge Grenzen in denen es sich bewegen könne, da es meist bei einer geringen Qualität dieser Beschäftigungsverhältnisse bliebe. Diese Sicht der Dinge belege die jetzt veröffentlichte Studie des Rheinisch- Westfälischen Institutes für Wirtschaftsförderung (RWI), die zum Ergebnis kommt, dass Leiharbeiter bis zu 50% weniger für vergleichbare Tätigkeiten als Stammkräfte verdienten.

Für den DGB Regionschef ist die qualitative Tarifforderung der IG Metall deshalb besonders wichtig: „So lange die Bundesregierung nicht endlich reagiert und wieder für Fairness auf dem Arbeitsmarkt sorgt, bleibt den Gewerkschaften nichts anderes übrig, als über Tarifvereinbarung Lohnzuschläge für Leiharbeiter zu verlangen und gleichzeitig die Mitbestimmung der Betriebsratseinheiten auszuweiten, um die Leiharbeitsquoten unter Kontrolle zu halten.“



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