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Der Icedome wird nur „geflickt“: Für 950.000 Euro soll das „Dachproblem“ aber noch 2012 gelöst werden

Schweinfurt – Das Eisstadion wird ein „Flickwerk“ bleiben. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Schweinfurt entschied sich in seiner letzten Sitzung für die kostengünstgste Variante, um das Icedome-Dach mit seinen von Feuchtigkeit angegriffenen Holzbalken wieder auf Vordermann zu bringen, damit die Halle auch ab dem kommenden Herbst wieder öffnen kann. Zudem wurde festgestellt, dass der ERV Schweinfurt als Bauherr der Überdachung zum Jahrtausendwende alleine verantwortlich ist für die fehlerhaften Planungen. Nach über zehn Jahren aber werden sich weder der Verein noch die Stadt Schweinfurt als Eigentümer seit dem Ende des letzten Jahres an den Architekten und die anderen Verantwortlichen zwecks Schadensersatzes wenden können.

950.000 Euro wird die dringend notwenige Bamaßnahme kosten, nach der die normale Dachbelastung wieder hergestellt sein sollte. Diese Variante sieht vor, den Fundome nebenan (die Halle heißt seit einiger Zeit Soccerdome und beherbergt kleine Fußballfelder) und die Sheddächer des Icedomes mit der undichten Kehle zwischen beiden Hallen zu erhalten, die Fachwerkbinder zu ertüchtigen und eine Entfeuchtungs- und Lüftungsanlage in die Eishalle einzubauen. Weil die Dachhaut mit der Maßnahme nicht erneuert wird, kann das beauftragte Architektenbüro Perleth aus Dittelbrunn nicht garantieren, dass in den kommenden Jahren weitere Investitionen notwendig sind. Zudem ist die Variante die wartungsintensivste und verursacht danach die höchsten Energiekosten.

Andere, wesentlich teurere Varianten fielen durch das Raster der Stadträte. 4,16 Millionen Euro würde es kosten, zusätzlich zur Lüftungsanlage beide Dächer komplett zu Satteldächern umzubauen, Stahl-Fachwerkbinder in der Eishalle zu verwenden, beide Hallen zu dämmen und die Kehle zwischen Fun- und Icedome zu entwässern. Das komplett neue Dachtragwerk wäre aber in 2012 nicht mehr zu realisieren. 3,48 Millionen Euro veranschlagte das Architektenbüro für den Umbau zu gedämmten Satteldächern und der Ertüchtigung der bestehenden Fachwerkbinder.

Die Landesgewerbeanstalt nahm im Jahr 2000 nach Fertigstellung der Dachkonstruktion diese ohne irgendwelche Beanstandungen ab. Selbst nach dem Eishallen-Unglück von Bad Reichenhall hatte der überprüfende TÜV keinerlei Mängel erkannt. Damals aber war der Icedome auch zu zwei Seiten teilweise noch offen, wurde erst nach und nach nahezu komplett eingehaust. Erst dadurch ergab sich das Be- und Entlüftungsproblem. Weil der Gebäudetrakt mit Umkleiden, Gaststätte und sanitären Anlagen auf der einen und Kassenbereich auf der anderen Seite längst in einem renovierungsfähigen Zustand sind, kommen auf die Stadt im Laufe der nächsten Jahre wohl weitere größere Investitionen in den Icedome zu. Längst schon mehren sich die Stimmen in Schweinfurt, die den Bau einer ganz neuen und modernen Eishalle bevorzugen würden. Weil die Stadt aber nicht weiß, welche Summen sie als Folgen des Abzugs der US-Armee aufbringen muss, wird nun das Eisstadion nur notdürftig geflickt.

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An sich hat die Stadt für ihren Haushalt 2012 lediglich 500.000 Euro an Mitteln bereit gestellt. Die zusätzlichen Gelder spart sich die Stadt dadurch ab, indem sie die Sanierungen der Fassaden (382.000 Euro) und der Sitzungssaal-Toiletten (81.000 Euro) im Rathaus sowie der Fenster in der Aulenschule (248.000 Euro) vorerst nach hinten schiebt. Alle drei Maßnahmen waren an sich für 2012 geplant.

Am 24. April muss der Stadtrat in seiner Sitzung den Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses (mit 9:4 Stimmen überwiegend der CSU gegen SPD, Grüne und Schweinfurter Liste)  erst noch bestätigen.



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