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Der Leser hat das Wort: „Bitte lasst euch nicht von Windkraftgegnern fehlleiten!“

Strompreis

Zum Thema Windkraft und dem Widerstand gegen ein Windvorrangebiet zwischen Pusselsheim, Obereuerheim, Dampfach und der A70 erreichte SW1.News ein Leserbrief.

Ich bin immer noch irritiert und versuche es mal auf diesem Wege. Zuerst bin ich auf den Artikel in der Zeitung gestoßen, der berichtet, dass sich bezüglich des Windvorrangebiets (WK19) zwischen Pusselsheim, Obereuerheim, Dampfach und der A70 Widerstand bildet – ausgehend von drei Herren.

Ein paar Tage später wurde mir von der Informationsveranstaltung in Donnersdorf (19.01.23) berichtet, an der wohl kaum ein Mensch anwesend war, der in der Lage gewesen ist, Antwort, Gegenargumentation oder fachlich kompetente Auskünfte zu den vielen Vorbehalten und negativen Äußerungen der tobenden Windkraftkritiker zu liefern. Das finde ich sehr schade, weil Windkraft wirklich (wirklich!) eine ganz tolle und wichtige Sache für unser aller Zukunft ist.

Wenn Windkraftanlagen in Händen der Gemeinde oder der Bürger betrieben werden, profitieren wir lokal von den Erträgen. Schonungen – wo ich wohne (in Waldsachsen habe ich auch gewohnt) – investiert die Gewinne aus den Erneuerbaren beispielsweise in Verschönerungsprojekte im Dorf, Sanierungsarbeiten in Kindergärten und ähnlichen Dingen, die der Allgemeinheit zugute kommen. In anderen Gemeinden übernehmen auch Energiegenossenschaften die Windparks und jeder Einzelne, der sich beteiligt, profitiert dann von den Erträgen.

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Ich möchte nochmal explizit die Argumente der Windkraftgegner aus dem Zeitungsartikel aufgreifen, weil da viel Unwissenheit rauszulesen ist.

× Angst vor Schattenwurf:

Es gibt heutzutage zuverlässige Schattenabschalteinrichtungen, die eingesetzt werden, wenn Schattenwurf zu einer bestimmten Uhrzeit störend für eine Siedlung im Umkreis sein sollte. Das ist rechtlich geregelt.

× Lärmbelästigung bei ungünstigem Wind:

Alte Windkraftanlagen waren früher relativ laut, ja. Aber bei neuen Anlagen sind dank der technischen Verbesserungen und der gesetzlichen Regelungen Störungen von Wohngebäuden nahezu ausgeschlossen. Da ist die A70 ein ganzes Stück lauter oder sogar Regen ist lauter.

× Infraschall – es lägen keine gesicherten Daten vor:

Das ist falsch und längst widerlegt. Peter Altmaier hat sich im April 2021 entschuldigt, weil jahrelang eine falsche Messung als Grundlage genutzt wurde. Aus meiner Sicht sehr tragisch. (https://www.spiegel.de/…/altmaier-entschuldigt-sich…)

× bauliche Entwicklung von Obereuerheim sei dann nach Osten eingeschränkt:

Die Windräder zwischen Forst & Waldsachsen (und auch anderswo!) haben nicht dazu geführt, dass Wohngebiete oder ausgewiesene Wohnbaugebiete uninteressant wurden. In dem Kontext hilft es vielleicht auch, zu wissen, dass in anderen Bundesländern ganz andere Abstandsregeln zu WKAs vorherrschen. In Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein müssen mindestens 400m zwischen Wohngebäuden und Windrad sein. Im Rheinland 500m. Thüringen 600m. Saarland 650m. Die Entfernung von 800-1000m, wie für euer WK19 vorgesehen, ist also weit mehr als anderswo. Kein Grund zur Sorge.

× Windräder sind so groß:

Je größer Windräder sind, umso effektiver können sie Strom produzieren. Bei einer Nabenhöhe von 200m weht der beste Wind, und zwar wesentlich mehr und kontinuierlicher, als in tieferen Höhenlagen.

× rote Blinklichter:

Die Frist für die Ausstattung/Umrüstung deutscher Winräder mit einer bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung wurde auf den 31.12.2023 verlängert. Bis der/euer Windpark in ein paar Jahren steht (Dauer bis Fertigstellung wegen Bürokratieirrsinn 4-7 Jahre), kann man sicher davon ausgehen, dass nur noch WKAs mit Radarsystemen und bedarfgerechter Beleuchtung angefertigt werden.

Schlussendlich möchte ich loswerden, dass die günstigen erneuerbaren Energien, ob Wind-, Solar-, Wasserkraft, Biomasse, Speichertechnologien usw., unsere zukünftige Stromversorgung darstellen und die Verbrennung teurer fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdgas, Erdöl) unser natürliches Klima zerstören. Wenn man sich gegen regenerative Energien in der näheren Umgebung positioniert, sollte man sich bewusst sein, dass man die Erderwärmung weiter befeuert, weiter fossile Abhängigkeiten in Kauf nimmt und am Ende gegen den eigenen Geldbeutel entscheidet.

Ich und viele andere wünschen sich für ihre Kinder eine schnelle und ambitionierte Energiewende, um den Klimawandel bestmöglich einzudämmen. Das funktioniert nur, wenn jede Gemeinde ihren Teil dazubeiträgt. Bitte lasst euch nicht von Windkraftgegnern fehlleiten.

Falls sich jemand intensiver mit Fragen zur Windkraft oder mit den oben widerlegten Argumenten gegen WKAs befassen möchte, dem kann ich diese Seite hier sehr empfehlen. Dort werden alle erdenklichen Behauptungen behandelt. Mit Quellenangaben und dem ganzen Pipapo:
https://energiewende.eu/category/windkraft-mythen/

Meike Weichold
Schonungen



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