Der weltweite Erste Hilfe-Tag: 150 Luftballons des Roten Kreuzes stiegen in den Himmel

SCHWEINFURT – Es war keine politische Aktion der SPD am Samstag vor den Bayerischen Landtagswahlen. Auf dem Schweinfurter Marktplatz ließ das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Schweinfurt 150 Luftballons in den Himmel steigen.

Hintergrund war das 150-jährige Jubiläum des Roten Kreuzes und der weltweite Erste-Hilfe-Tag. Das BRK in Schweinfurt engagiert sich mit über 4000 Teilnehmer jährlich, die Kenntnisse der Ersten Hilfe in der Bevölkerung zu verbreiten und wach zu halten.

An jeden Ballon war eine Taschenkarte mit Erste-Hilfe-Tipps angebracht – bei einigen hing auch noch ein Gutschein für einen kostenfreien Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz mit an. Damit die Bürger lernen, wie man sich verhält bei einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder einem Knochenbruch.

Laut eines Gutachtens kamen 2010 weltweit 1,24 Millionen Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben. 20 bis 50 Millionen, genauer lässt sich die Zahl nicht ermitteln, kamen zu Schaden. In Europa wurden 2010 92.000 Verkehrstote beklagt. „Nach wie vor ist uns das also noch ein dringendes Bedürfnis, auch wenn die Zahl bei uns eher zurückgeht“, weiß der BRK-Kreisvorsitzende Hartmut Bräuer.

Schweinfurts Bürgermeister Klaus Rehberger erinnerte daran, „was dann wäre, wenn wir nicht Erste Hilfe leisten würden? In Kriegsgebieten geraten die Menschen beispielsweise ja sogar unverschuldet in Not.“ Weltweit 24 Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften kümmetn sich auch um solche Schicksale.

BRK-Chefarzt Dr. Georg Lippert ermutigte am weltweiten Erste-Hilfe-Tag zum bürgerlichen Engagement. Niemand brauche Angst zu haben vor Schadensersatzansprüchen nach einem Notfall-Einsatz, wenn es gelte, auch mal Scheiben eines Autos einzuschlagen oder die Kleidung eines Verletzten aufzuschneiden. Gerade mal wenige Stunden vor der Luftballon-Aktion hatte Dr. Lippert einen Einsatz bei einem dramatischen Verkehrsunfall bei Gerolzhofen mit zwei Schwerverletzten.