NA OHNE Kategoriezuordnung

Die Geschichte der Motorradfreunde Gallier und ihre 3750 Euro-Spende an die Würzburger Station Regenbogen

Keiler Helles

BÜTTHARD SÜDLICH VON WÜRZBURG – „Im Jahr 2012 kam unser Kind gesund auf die Welt und für meine Frau und mich war klar, wir wollen uns für Eltern engagieren, die nicht so viel Glück hatten“, erzählt Marco Klingert, wie es zu einer außergewöhnlichen Spende kam.

Er berichtet weiter: „Ab 2013 organisierten wir hin und wieder kleine Motorrad- und Trike-Treffen. Zu Beginn mit Gaststätten und später dann mit Vereinen. Dieser Wechsel hat sich gelohnt, da die Vereine meist auch was in die Spendendosen warfen und so die Spende deutlich höher ausfiel. Wenn kein Treffen anstand, überlegte ich mir andere Aktionen, zum Beispiel schrieb ich Vereine und Prominente an, die Vereine sollten einen Ball signieren und mir zusenden, die Promis sollten am Besten ein Bild malen und mit einem Autogramm versehen. Alles was ich bekam, versteigerte ich dann auf Ebay für den guten Zweck. Diese Aktion hat zwar riesigen Spaß gemacht, da man teilweise mit Verantwortlichen der Vereine oder mit den Promis selber ins Gespräch kam. Dennoch war der Aufwand deutlich größer als das Ergebnis.

Der damalige Höhepunkt war 2017. In diesem Jahr organisierten wir noch zusammen mit unseren Ex Club dem Biker und Trikerstammtisch Gallier 97 und dem Verein zur Heimatpflege ein Biker und Trikertreffen in Bütthard. Der oben genannte Höhepunkt war eine gemeinsame Ausfahrt bei der auch Kinder der Station Regenbogen eingeladen waren. Die Motorrad Polizeistaffel begleitete und sicherte die Fahrt ab. Zusätzlich gab es verschiedene Aktionen. Unsere Freunde vom Gallier MC Westerwald haben beispielsweise Waffeln gebacken. Für jede Waffel wurde ein freiwilliger Betrag in die Spendendose gezahlt. Am Ende konnten wir 2500 Euro an die Station Regenbogen überweisen.

In den Jahren 2018 und 2019 war dann nichts geplant. Mitte 2019 verließen ich und ein paar andere den Stammtisch. Für uns ausgetretene war sehr schnell klar, wir wollten uns neuformieren und einen neuen Club gründen. So stellten wir uns bei den runden Tischen der Motorradclubs in Würzburg und Hohenlohe vor und bekamen das Ja für einen Brustpatchclub (kleines Logo vorne auf der Weste) und gründeten die Motorradfreunde Gallier. Ab jetzt war vieles an Organisation gefragt.

Hotel
Gaspreis
Muster

2020 kam dann Corona und bremste uns stark aus. Motorradfeste waren zu dem Zeitpunkt nicht möglich, allerdings kleinere Zusammenkünfte nach den Corona Bestimmungen, auch hier kam eine kleine aber feine Spende zusammen.

2021 war dann ein bisschen mehr möglich, allerdings immer noch unter dem Mantel der Corona Bestimmungen. Trotzdem organisierten wir Fahrten zu verschiedenen Demos, da die Sonn- und Feiertags Fahrverbote für uns ein absolutes No Go war. Zu diesem Zeitpunkt suchte die örtliche Grundschule nach Sponsoren für ein großes Antimobbing Seminar namens ´Stark auch ohne Muckis´. Daher sammelten wir auf den Fahrten Spenden und konnten so an die Grundschule 850 Euro überweisen, damit war der Großteil des Seminars bezahlt. In diesem Jahr konnten wir schon ein kleines Motorradfest organisieren, allerdings immer noch im kleineren Kreis, da Corona ja immer noch allgegenwertig war.

2022 schaute es noch ein bisschen besser aus. So organisierten wir im April eine Auftakt Ausfahrt zu Gunsten einer Selbsthilfe Gruppe gegen Prostatakrebs. Jeder Fahrer sollte 20 Euro spenden, zusätzlich verkauften wir Getränke und eine Kleinigkeit zu Essen um den Tag abzurunden. Insgesamt kamen so 640,40 Euro zusammen. Ein Bewohner aus Bütthard fand die Aktion so toll und verdoppelte die Summe auf 1280,80 Euro. Nun ging es mit aller Kraft daran, ein Season Closing für Biker und Triker zu organisieren. Der Bürgermeister und die Gemeinde unterstütze uns nach voller Kraft, so konnten wir im September 2022 Gäste aus vielen Teilen Deutschlands und dem angrenzenden Ausland von Freitag bis Sonntag begrüßen.

Freitag war der erste große Anreisetag. Wir sorgten durchgängig für eine gute Verpflegung, der Abend klang am Lagerfeuer mit guten Benzingesprächen aus. Der Samstag begann für die Gäste mit einem guten Frühstück und immer wieder kamen weitere Gäste an. Am Mittag machte man in kleinen Gruppen eine Ausfahrt, um den weitgereisten Gästen auch ein bisschen unser schönes Unterfranken zu zeigen. Über das komplette Wochenende wurden Spenden gesammelt und auch der Samstagabend klang am Lagerfeuer mit guten Gesprächen aus. Am Sonntag bauten unsere Gäste ab und machten sich auf die Heimreise, für uns begann dann der große Abbau, das große Auf- und Verräumen.

Die Spendensumme die wir überweisen können, machte jeden Stress vergessen, denn wir konnten 3750 Euro an die Station Regenbogen überweisen.

Die Spendensumme setze sich zusammen aus den Spenden der Gäste, 50 Euro der Bäckerei Lutze Bäck, 50 Euro vom Getränkehandel Barthel, 120 Euro vom Weinbau Köhler, die Maler- und Verputzerfirma Klingert sponsorte das Mittagessen in Höhe von 550 Euro und Matthias Dürr, Betreiber der Biogas Anlage spendete 1250 Euro und natürlich der Erlös des Biker und Trikertreffens rundete die Summe auf 3750 Euro.

3 Jahre MF Gallier Nomads

Zum dritten Mal in Folge luden die MF Gallier Nomads zum Saison Abschluss bzw. zur Saison Eröffnung für Winterfahrer und wie schon im vergangenen Jahr, standen die ersten Partywilligen am Donnerstagnachmittag zur Party parat, die Gallier waren zwar etwas besser darauf vorbereitet als 2021, dennoch war es eine kleine Herausforderung das alles am Abend vorbereitet war. Aber mit vereinten Kräften schaffte man es pünktlich und einem gemütlichen Abend unter Freunden stand nichts im Weg.

Belenus, der Sonnengott der Gallier, meinte es gut und so riss bei gutem Wetter der Gästeandrang am Freitag nicht ab und bis zum Abend durften die Gallier viele alte, sowie auch neue Freunde begrüßen. Am Abend gab es dann eine kleine Begrüßung, bei der es auch einige Infos zum Samstag geben sollte. Danach wurde mit den Feuertonnen, mit rockiger Musik und bester Laune bis zum Morgengrauen gefeiert.

Der Samstag begann mit einem ausgiebigen Frühstück und erneut mit gutem Wetter, allerdings zogen immer wieder dunkle Wolken auf, aber auch am Samstag hielt Belenus seine schützende Hand über die Gallier. Der neue Mittagsschmaus, ein gallischer Wildburger kam gut bei den Gästen an und so konnte man sich gut gestärkt auf die Ausfahrt vorbereiten. Mittlerweile platzte der Zeltplatz aus allen Nähten und man musste noch eine weitere Wiese anmieten um alle Gäste unterzubringen.

Die Gäste der Gallier kamen aus vielen Teilen Deutschlands, sowie aus Belgien, Holland und der Schweiz um mit den Galliern zu feiern.

Natürlich gab es wie immer viele Neugierige aus dem Ort, die auch gerne bei der großen Ausfahrt dabei wären, nachdem die Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Ort auf die Trikes verteilt waren, konnte die Ausfahrt durch den Ochsenfurter Gau und das angrenzende Taubertal starten. Mit knapp 70 Fahrzeugen wurden etwa 55km gemütlich übers Land gefahren. Nachdem alle gesund von der Ausfahrt zurückkamen, gab es Kaffee und Kuchen zum kleinen Preis. Dabei kamen die Besucher aus dem Ort auch mit den „Rockern“ ins Gespräch.

Am Abend kam dann doch, was keiner wollte, der Himmel öffnete seine Schleußen. Die Gallier dachten im wahrsten Sinne des Wortes, bei Teutates der Himmel fällt uns auf den Kopf. Die gute Laune ließ sich davon aber keiner verderben und so startete man erneut mit Feuer und guter Laune in den letzten Abend.

Chris, der Prospectix der Gallier, hatte sein Jahr Probezeit mit Bravour hinter sich gebracht, in diesem Jahr wird der Anwärter auf Leib und Seele geprüft, am wichtigsten sind einfache Werte wie Ehrlichkeit und Loyalität. Der Name wird jeweils vergeben und so durfte sich „Bombastix“ das Memberpatch annähen. Als größter Club wurde der Trikerstammtisch Unterfranken geehrt.

Die weiteste Anreise allerdings mit dem Auto, da das Trike in der Werkstatt ist, hatte Harry mit 700 km aus Rendsburg. Wenn man so weit fährt wird man zwar erwähnt, für einen Pokal reicht es aber nicht. Über 500 km hatten einige auf der Uhr. Durchsetzen konnten sich dann aber Ralf und Klaudia Schilling mit 560 gefahrenen Kilometern und durften Ihren verdienten Preis entgegennehmen.

Aber auch das schönste Treffen muss irgendwann zu Ende gehen. So wurden die Gäste am Sonntag mit einem guten Frühstück auf die Heimreise geschickt, mit dem Versprechen sich bald wiederzusehen.

Wie immer wurden auch in diesem Jahr Spenden gesammelt, diese Spende wurde ebenfalls wie gewohnt mit dem Partyerlös aufgebessert. So konnten am Ende der Station Regenbogen Würzburg, die Elterninitiative kümmert sich um Krebs- und Tumorkranke Kinder, 3750 Euro übergeben werden.“



Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!

Pixel ALLE Seiten