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Die Linkspartei wird offensiv: Was Südfrüchte in Thüringen mit Klaus Ernsts Wahlplakat-Slogan zu tun haben

SCHWEINFURT – „Im Ernst, vielleicht doch: Die Linke.“ Das ist der Slogan der neuen Wahlplakate des Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst. Die Linken stellten aber nicht nur ihre Wahlkampagne und die Themen vor, sondern auch ihre jüngst gewählte Kreisvorsitzende.

23 Jahre jung ist Agnes Conrad, die zusammen mit Robert Striesow den Kreis führt. Und die zusammen mit dem Stadtrat Sinan Öztürk als Begleitung von Ernst, inzwischen 66, Altbewährtes wie Innovatives vorstellte, mit denen die Linken im Wahlkampf punkten wollen.

Innovativ sind sicherlich die neue Broschüre und die beiden Flyer mit dem nicht wirklich überraschenden Slogan „Gemeinsam machen wir das Land gerecht.“ Für die soziale Gerechtigkeit stand und steht die Linke gestern wie heute. Aufgrund der spürbaren Verunsicherung derzeit bei allen Parteien, bei offenen Fragen zum Afghanistan-Debakel, zum künftigen Kanzler (wahlweise Kanzlerin), zu denkbaren Koalitionen nach den Wahlen dachte sich Klaus: „Warum bei den vielen Unsicherheiten nicht doch die Linken wählen und sich wieder auf Werte beziehen? Die Leute sollen darüber mal nachdenken!“ Was ihm schon immer missfiel: Slogans wie „Huber nach Berlin!“ (oder früher: „Müller nach Bonn!“) – „das war inhaltsleer, was will der denn dort?“

Doch da Klaus Ernst so lange schon in der Politik dabei ist, würden jüngere Menschen ihn vielleicht nicht kennen, sollten freilich schon ein bisschen die Hintergründe der linken Themen kennen. „Wir nehmen das auf, um alle Fragen möglichst beantworten zu können“, kommt nun Agnes Conrad ins Spiel, die sich für die neue Broschüre viel Mühe machte und beispielsweise heraus bekam, dass 80 Prozent der Frauen unter 1200 Euro an Rente bekommen, also armutsgefährdet sind ohne Partner als Absicherung.

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So etwas wie eine Mindestrente, Mindestlohn oder sozialer Wohnungsbau sind natürlich weiter die klassischen Linken-Themen. Oder Hartz IV abschaffen und generell die Armut. Das Entlasten der Bürger. Während gerade die Rente erst ab 70 aufkommt, „wollen wir uns sogar von der Rente erst ab 67 verabschieden“, sagt Sinan Öztürk. Und meint damit natürlich nicht die Anhebung. Um Gregor Gysi zu zitieren, der sich dahin gehend geäußert hat, man könne zwar „mit 90 noch im Bundestag rumdödeln“ (Öztürk), aber eben nicht mehr auf dem Dach arbeiten.

Bei CDU/CSU würden die Nerven blank liegen, erkennen die Linken angesichts deren „Roter Socken“-Aktion als Warnung vor einem neuen Kommunismus, sollte es nach den Wahlen zu einer Rot-Rot-Grünen-Regierung kommen. „In Thüringen gibt es dennoch weiterhin Südfrüchte“, bemerkt Öztürk, „und auch durch das ´bunte Bündnis´ im Landkreis Schweinfurt ist hier kein Sozialismus ausgebrochen“.

Rot-Rot-Grün würde für Ernst bedeuten, dass sich etwas ändern könnte. Thema Gesundheitssystem, Bürgerversicherung, Mindestlohn, Rente, Rüstungsexporte, Auslandseinsätze oder befristete Arbeitsverhältnisse. Noch halte sich die SPD bedeckt. „Oder soll es nach 16 Jahren so weiter gehen“, fragt Sinan Öztürk. Um zu bemerken, dass es in Schweinfurt ohne die Linken wohl keine Sozialwohnungen mehr geben würde. Und in Deutschland keinen Mindestlohn. Und dass es einen Einsatz in Afghanistan nie gegeben hätte, wenn es nach ihnen gegangen wäre.

„Aber wir werden uns nicht anbiedern, nur um regieren zu können“, sagt Öztürk. Mit Stolz auf Agnes Conrad und Robert Striesow als regionales Führungsduo „mit neuen Ideen und als Zeichen, dass die Linke gar nicht so alt ist“. Die lokale Resonanz auf die ersten Infostände sei gut, vielleicht könne es eine Abschlussveranstaltung in Schweinfurt mit einem V.I.P.-Linken geben. Und die neuen Plakate mit den Slogans, die werden nun vollständig aufgehängt!

Unser Bild zeigt Agnes Conrad, Kreisvorsitzende derLinken Schweinfurt, den Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst und Sinan Öztürk, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Schweinfurter Stadtrat, bei der Präsentation des Plakats und der Wahlkampfthemen in Katha’s Café and Lounge in der Schweinfurter Hadergasse unweit des Wahlkreisbüros von Klaus Ernst.



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