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Die SPD will mit Jugendkraft „Besseres für Schweinfurt“: MdL Petersen als Kreisvorsitzende mit 81 Prozent wiedergewählt – Marion Borth neue Vize

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SCHWEINFURT – Auf Bundesebene kämpft die SPD nach den Umfragen derzeit darum, noch über die 20 Prozent zu kommen, auf Landesebene sind die Genossen dagegen in der Daueropposition. „In Schweinfurt haben wir, seien wir ehrlich, nichts zu sagen. Wir sind aber das treibende inhaltliche Korrektiv“, stellte SPD-Fraktionschef Ralf Hofmann im Schweinfurter Stadtrat für sich keineswegs zerknirscht fest.

Denn Hofmann sieht „hoffnungsvolle Signale“ in seiner Partei im Hinblick auf die nächsten Kommunalwahlen im Jahr 2020. „Dann soll nichts mehr gegen die SPD gehen!“, so der 48-Jährige selbstbewusst.

Zum einen, das muss man objektiv feststellen, hat sich die SPD nach diesen parteiinternen Wahlen massiv verjüngt. Gerade in der zweiten Reihe des Kreisvorstandes finden sich nun viele Genossen, die gerade Mitte oder Ende 20 sind, und somit als potentielle Kandidaten aufgebaut werden können. Über das Instrument „Vertreter der Ortsverbände“ haben es sechs junge Genossen in die engere Führung geschafft.

Ob das aus dem Fußball bekannte Jogi Löws´sche Konzept der Jugendkraft nun auch bei den Roten zum Erfolg führen wird, bleibt aber noch abzuwarten. Eine, bei der das Konzept jedenfalls schon aufging und die jetzt quasi, Nomen est omen, für die Genossen die Sturmspitze bildet, ist Julia Stürmer-Hawlitschek, die Fraktionsgeschäftsführerin der SPD-Stadtratsfraktion, Vorsitzende der SPD Gartenstadt und Lehramtsstudentin.

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Zum Zweiten bemüht sich die SPD ernsthaft aus der Opposition heraus konstruktive Gegenkonzepte zur Konkurrenz CSU aufzustellen und nicht nur „zu lamentieren und diese zu kontrollieren“ (Hofmann). Mit den zum Teil mit Nichtparteimitgliedern besetzten Arbeitskreisen Innenstadt (Leitung Thomas Bauer) und Schulentwicklung (Leitung Jürgen Eusemann) wird, laut Hofmann, „das Selbstverständnis der SPD, mit konkreten Ideen nach außen zu treten“ umgesetzt.

Einige der aktuell diskutierten Ideen, wie ein Viktualienmarkt, ein Skulpturenweg oder die Erhaltung historischer Bausubstanz wurden im AK Innenstadt entwickelt. Mit der Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“ sollte die Bürgerbeteiligung erhöht werden. Die SPD möchte aber nicht „Premium-Opposition bleiben“, sondern, laut dem zweifachen Familienvater ­Hofmann, die „Handlungsstränge aufbauen, um wieder mitzugestalten“.

Petersen SPD 0„Lasst uns gewinnen wollen, um unsere großen Ziele 2020 zu erreichen!“, appellierte der Unterbezirksvorsitzende seiner Partei an die Delegierten und die Parteimitglieder. „Geschlossenheit, Loyalität und gegenseitige Unterstützung“, sollten die Eigenschaften sein, die die Leute mit der SPD Schweinfurt verbinden. Der Startschuss sollten diese parteiinternen Wahlen sein.

Dem Wunsch des Gründers der Blues Agency sind die Delegierten zumindest an diesem Abend weitgehend gefolgt: Die Vorsitzende Kathi Petersen wurde mit 81 Prozent der Stimmen unter Applaus in ihrem Amt bestätigt. Als ihre Stellvertreter wurden mit 94 Prozent Julia Stürmer-Hawlitschek, Ex-OB-Kandidat Stephan Kuserau (94 Prozent) und (neu) Gewerkschaftlerin Marion Borth mit 88 Prozent gewählt. Schatzmeister bleibt Wolfgang Schmitt-Kirchner, Bildungsreferentin Marietta Eder – und das Schriftführeramt wird von Johannes Petersen ausgeübt.

Freilich spielte die Kommunalpolitik in den Reden, auch von der Vorsitzenden Petersen, eine große Rolle. Die sogenannte „Personalaffäre“ um den OB Sebastian Remelé und seinen Personalamtsleiter boten ebenso Angriffsfläche, wie das „nicht abgestimmte Konzept“ der Rathausspitze, um die geplante Schließung der Walter-Rathenau-Realschule und die vielen geschlossenen Ladenflächen in der Innenstadt. „Die Mehrheit und der OB murksen sich durch, so dass wir beim Kontrollieren gar nicht nachkommen“, ärgerte sich nicht nur SPD-Fraktionsvorsitzender Hofmann.

Was die genauen Ziele für 2020 sind, wie etwa Rückgewinnung des OB-Chefpostens oder der Mehrheit der Stadtratssitze, ließ der Gründer der Blues Agency wohl auch vor dem Hintergrund offen, dass die „Erfolge der SPD in der Bundespolitik“ sich derzeit nicht in Stimmengewinnen für die Partei auswirken. Hofmann erläuterte: „Trotz nur einem Viertel der Stimmen machen wir 50 Prozent der Regierungsarbeit!“ Und so gab der 1,92-Meter-Mann vor dem Hintergrund der von ihm als chaotisch agierend empfundenen Stadtverwaltungsspitze nur den offenen Schlachtruf aus: „Schweinfurt hat Besseres verdient!“

Christopher Richter für www.inundumsw.de

Petersen SPD 1

Und hier noch Text und Fotos der SPD:

SPD Schweinfurt stellt die Weichen neu

Mit bewährten Kräften an der Spitze aber auch vielen neuen, jungen Gesichtern im weiteren Vorstand geht die Schweinfurter SPD in die nächsten beiden Jahre. Bei einer Delegiertenkonferenz wurde die Landtagsabgeordnete Kathi Petersen mit großer Mehrheit als Vorsitzende wiedergewählt. Auch Julia Stürmer-Hawlitschek und Stephan Kuserau wurden als ihre Stellvertreter bestätigt, neu kommt Marion Both dazu. Auch Wolfgang Schmidt-Kirchner als Kassierer, Marietta Eder als Bildungsbeauftragte und Johannes Petersen als Schriftführer wählte die Konferenz erneut.

Neue Gesichter gibt es bei den Vertretern der Ortsvereine und den Beisitzern. Mit Thomas Bauer (Deutschhof) und Martin Schmidl (Mitte) sowie Özcan Durukan, Markus Schlereth und Erdal Akcay verjüngt sich die Schweinfurter SPD.

In ihrem Bericht ging Kathi Petersen auf viele Aktionen und Veranstaltungen in den letzten beiden Jahren ein. Die wahlkampffreie Zeit habe Gelegenheit gegeben, eigene thematische Schwerpunkte zu setzen. Mit der Veranstaltung „Schweinfurt gegen Geschichtsverfälschung – kein Preis für Ewiggestrige“ im September 2014 in der Rathausdiele konnte die Partei ein Zeichen setzen und wurde sogar für den Wilhelm Dröscher Preis beim Bundesparteitag im letzten Jahr nominiert.

Auch die Ausstellung „Rechts – Total? – Normal?“ im Sommer 2015 setzte mit vielen Besuchern und Führungen ein deutliches Zeichen gegen rechts. Schon Tradition habe mittlerweile die Gedenkveranstaltung am 9.November am Gedenkstein für die Synagoge.

Darüber hinaus gab es auch Veranstaltungen, in denen die Begegnung mit Menschen im Mittelpunkt steht, wie das alljährliche Sommerfest auf dem Georg-Wichtermann-Platz, in diesem Jahr am 17. September, der wiederbelebte Stammtisch, an jedem zweiten Montag im Monat sowie die Veranstaltungsreihe „EkSPDition“, die in die Keller Roth-Brauerei sowie in den Wildpark führte.

Der Vorsitzende der Stadtratsfraktion Ralf Hofmann stellte fest, dass die SPD-Fraktion die inhaltlich treibende Kraft und das bestimmende Korrektiv sei. Während der OB und die CSU-Mehrheit sich durch die Wahlperiode „murksen“, positioniere sich die SPD klar und setze mit konstruktiven Ideen die Schwerpunkte. Am Beispiel der Rathenau-Schulen sei deutlich geworden, dass ohne die klare Haltung der SPD-Fraktion bereits der Grundsatzbeschluss zur Schließung gefasst worden wäre. Mit Ausnahme der SPD und den Linken hätten alle Fraktionen diese handwerklich schludrig vorbereitete Entscheidung durchgewinkt. Auch ein neuer Anlauf zur Innenstadtentwicklung, nachdem ein Arbeitskreis der Stadt vorher 15 Jahre lang ergebnislos getagt hatte, sei eine Initiative der SPD wie auch die Beteiligung der Stadt am Verfahren zum Rückbau des AKW.

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„Die SPD-Fraktion hat so viele Ideen, wie Stadtpolitik anders und besser gestaltet werden könnte. Dies aufgrund der aktuellen Mehrheiten nicht zu können, diesem Murks kein Ende setzen zu können, ist mitunter richtig bitter!“, so Hofmann. Er forderte seine Partei auf, daran mitzuarbeiten, dass im Jahr 2020 in Schweinfurt nichts mehr gegen die SPD entschieden werden könne.

Zwei neue Arbeitskreise der SPD, die auch für Nichtmitglieder offen sind, arbeiten schon kräftig an diesem Ziel mit. Der Sprecher von AKON Thomas Bauer, welcher sich mit Geschichte und Innenstadtentwicklung befasst, konnte zufrieden feststellen, dass Ergebnisse seines AKs in Anträge der Fraktion fließen. Jürgen Eusemann, der den AK Bildung leitet, kündigte eine bildungspolitische Initiative an.

Kathi Petersen freute sich auf die kommende Arbeit mit dem neuen Vorstand und kündigte an, dass die SPD Schweinfurt weiterhin engagiert dafür arbeiten werde, „dass es gerechter zugeht in unserer Gesellschaft, in Schweinfurt, in Bayern, in Deutschland und in Europa!“

Auf den Bildern:
* Geschäftsführender Vorstand – v.li.: Marietta Eder, Johannes Petersen, Marion Both, MdL Kathi Petersen, Ralf Hofmann, Julia Stürmer-Hawlitschek, Stephan Kuserau, Wolfgang Schmitt-Kirchner
* Gesamtvorstand v.li. Markus Schlereth, Özcan Durukan, Marietta Eder, Yasin Yavuz, Rosy Wolters, Martin Schmidl, Johannes Petersen, Marion Both, Kathi Petersen, Ralf Hofmann, Julia Stürmer-Hawlitschek, Stephan Kuserau, Peter Hofmann, Birgit Umhöfer, Martin Geitz, Erdal Akcay, Rita Rolli, Hedy Jones, Marianne Prowald, Traudel Steinmüller, Thomas Bauer, Karl Rosentritt, Wolfgang Schmitt-Kirchner

Fotos: Isabella Walter

SPD Kreisvorstand



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