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Earth Overshoot Day am 28. Juli: Die natürliche Ressourcen sind für dieses Jahr verbraucht

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DEUTSCHLAND – Umweltkonto leer: Bereits am 28. Juli 2022 ist dieses Jahr der globale Earth Overshoot Day. An dem „Erdüberlastungstag“ hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Natur innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Besonders in der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden massenhaft Naturgüter verschwendet. Dabei tragen Länder wie Deutschland eine besonders große Verantwortung – der German Overshoot Day war bereits am 4. Mai.

Auf die globale Bevölkerung hochgerechnet, bräuchte der deutsche Lebensstil die Landfläche von über drei Erden. PETA weist darauf hin, dass pflanzliche Nahrungsmittel im Vergleich zu Produkten tierischen Ursprungs zahlreiche Ressourcen sparen, weitaus umweltschonender hergestellt werden können und Milliarden Tieren ein grausames Schicksal ersparen.

„Bereits fünf Monate vor Ende des Jahres haben wir den Earth Overshoot Day erreicht – das zeigt, dass wir dringend Ressourcen einsparen müssen“, so Biologin Bettina Eick, PETAs Fachreferentin für Ernährung. „Einer der Hauptverursacher unserer ‚Öko-Schulden‘ ist die industrielle Landwirtschaft, die für sogenannte ‚Nutztiere’ einen Großteil der fruchtbaren Böden in Beschlag nimmt. Gleichzeitig werden jedes Jahr allein in Deutschland knapp 800 Millionen fühlende Lebewesen für die Ernährungsindustrie ausgebeutet und getötet. Die Lösung ist klar: Wir brauchen einen schnellen Wandel zu einem pflanzlichen Ernährungssystem mit veganem Ökolandbau.“

Hintergrundinformationen

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Die landwirtschaftliche Tierhaltung – und damit der Konsum tierischer Produkte – ist eine der Hauptursachen für die größten Umweltprobleme unserer Zeit: Klimakatastrophe, Regenwaldrodungen, Gewässerbelastung, Ressourcenverschwendung. Insgesamt sind bis zu 20 Prozent der weltweiten Treibhausgase der Tierwirtschaft zuzuschreiben – mehr als dem gesamten Verkehrssektor. [1] Ebenso stehen die Entwaldung im Amazonasgebiet, die Gewässerbelastung an vielen Orten Deutschlands sowie die Feinstaubbelastung in engem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung.

Tierische Produkte haben eine höhere CO2-Bilanz als pflanzliche Lebensmittel. Ergebnisse aus dem Weltagrarbericht 2018 zeigen, dass die Produktion von 100 Gramm Eiweiß von Rindfleisch aus Weidehaltung 36 Mal mehr CO2-Äquivalente verursacht als die Produktion von 100 Gramm Eiweiß aus Erbsen. [2] Eine Oxford-Studie (2018) kam zu der Schlussfolgerung, dass der Wandel hin zu einer veganen Ernährung die beste Möglichkeit ist, um die Auswirkungen auf das Klima am effektivsten zu bekämpfen. [3]

Weltweit sind rund 822 Millionen Menschen von Hunger betroffen, das ist etwa jeder elfte Mensch. [4] Zur Bekämpfung dieses Welthungers müssen wir dringend unsere Ernährungsgewohnheiten ändern und die Ressourcenverschwendung durch die Tierwirtschaft beenden. In der EU werden immense Mengen an Fleisch, Milch und anderen tierischen Produkten produziert und konsumiert. Die hierzu erforderliche Tiernahrung wie Soja oder Getreide wird jedoch nicht ausschließlich in der EU angebaut, sondern muss zum großen Teil importiert werden – auch aus Regionen, in denen Menschen Hunger leiden.

Je mehr tierische Produkte wir konsumieren, desto weniger Menschen können wir ernähren, da die Ressourcen und Anbauflächen begrenzt sind. Würde sich die Menschheit vegan ernähren, kämen die Feldfrüchte unmittelbar der Ernährung der Menschen zugute; und so könnten zusätzliche 4 Milliarden Menschen ernährt werden. [5]

Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt. [6]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Xu et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food, https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x (eingesehen am 18.07.2022)

[2] Weltagrarbericht: Studie: Pflanzliche Produkte belasten die Umwelt am geringsten. www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/33244.html (eingesehen am 18.07.2022)

[3] Poore, J. & Nemecek, T. (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science, https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaq0216 (eingesehen am 18.07.2022)

[4] Spiegel: „822 Millionen Menschen hungern“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/welthungerhilfe-822-millionen-menschen-muessen-weltweit-hungern-a-1291656.html (eingesehen am 18.07.2022)

[5] Science Daily: Existing cropland could feed four billion more by dropping biofuels and animal feed, https://www.sciencedaily.com/releases/2013/08/130801125704.htm (eingesehen am 18.07.2022)

[6] Deutscher Bundestag (2012): Tierschutz bei der Tötung von Schlachttieren. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn, Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Drucksache 17/9824 , http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf. (eingesehen am 29.03.2022).

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Umwelt
PETA.de/Themen/Klimawandel
PETA.de/Veganleben/Welthunger

Foto: PETA-D

Foto: PETA-D



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