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Ehrgeiziges Kanalprojekt in Schonungen: Neue Verbindungsleitungen, Sanierung der Ortsnetze

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SCHONUNGEN – Die Vorarbeiten zu Schonungens ehrgeiziges Kanalprojekt laufen auf Hochtouren, wie Hans-Ulrich Hoßfeld vom gleichnamigen Ingenieurbüro aufzeigte. Eine Kiste mit Ordner und jede Menge digitalisierte Pläne gaben den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung einen Vorgeschmack, auf die bevorstehende Baumaßnahme. Immerhin schätzen Experten den Bau der Verbindungsleitungen und die Sanierung der Ortsnetze auf 8 bis 10 Mio. Euro.

Im Kern sollen die Gemeindeteile Marktsteinach, Löffelsterz und Marktsteinach via Schonungen an die Kläranlage der Stadt Schweinfurt angeschlossen werden. Wie Bürgermeister Stefan Rottmann Eingangs erläutert, wird derzeit das so genannte „Spartenprojekt“ in Schonungen umgesetzt. Aufgrund der Altlastsanierung befasst sich das Ingenieurbüro Hoßfeld-Fischer gemeinsam mit der Gemeinde um die Trassenführung im Bereich Sattlerstraße, Werlingstraße sowie Hegholz. Aufwendige Provisorien müssten errichtet werden, da die Anlieger auch während der Bauphase in ihren Häusern lebten und auf die Entwässerung angewiesen sind. Im Bereich Hegholz entsteht gerade eine völlig neue Kanalführung, zusammen mit anderen Medien wie Telekom, Gas, Wasser oder Strom: Im Bereich des Einmündungsbereichs zum Radweg, soll die Verbindungsleitung aus Marktsteinach ankommen.  Insgesamt fallen 1,27 Millionen Euro an Kosten für den ersten Teilabschnitt an. Hoßfeld stellte ausführlich die Trassenführung der Kanalleitungen Schonungen-Marktsteinach, Waldsachsen-Marktsteinach und Löffelsterz-Marktsteinach vor.

Gerade die Verbindung nach Marktsteinach stelle die Ingenieure vor große Herausforderungen: Mehrfach müsste die Steinach untertunnelt werden, aufgrund der Höhenverhältnisse finden meterlange Pressbohrungen im Untergrund statt. Der felsige Untergrund verlangt ein robustes Bohrgerät. „Wir wollen den Radweg so gut es geht schonen!“, so die Ansage des Bürgermeisters. Doch die gemeindeeigenen Flächen beschränken sich in weiten Teilen Richtung Marktsteinach nur auf den Radweg, sodass hier auf engsten Raum operiert werden muss und auch der Radweg beschädigt wird. Hoßfeld schließt die Sperrung des Radwegs im Zuge der Bauphase nicht aus. Mit den Privatanliegern gab es im letzten Sommer bereits eine Begehung: Auch hier wurde Unterstützung signalisiert. „Wir brauchen ein natürliches Gefälle um auf Pump- und Hebeanlagen mit hohen laufenden Betriebskosten zu verzichten!“, erklärt Hoßfeld das Unterfangen.

Ein weiteres Thema war der bauliche Zustand der Ortsnetze in Marktsteinach, Löffelsterz, Waldsachsen und Hausen. Mittels aufwendiger TV-Befahrung lässt die Gemeinde derzeit ihre Kanalnetze im Untergrund prüfen. „Auch an den Kanalleitungen nagt der Zahn der Zeit!“, wie Hans-Ulrich Hoßfeld an Kartenmaterial farbig darlegte. Fast 90% der innerörtlichen Trassen in Marktsteinach sind leicht oder mittelschwer beschädigt. Auch das künftige Fassungsvermögen wurde mittels einer hydraulischen Überrechnung analysiert: Gerade die Rohre der Hauptstraße bis hinauf zur Bergstraße müssten auf 1300 Millimeter vergrößert werden. Zudem soll in Marktsteinach ein Regenüberlaufbecken entstehen. Dieses muss als so genanntes Retensionsfilterbecken ausgeführt werden, da das Becken in einem Karstgebiet liegen wird.

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Keine positiven Nachrichten hatte Hoßfeld für Löffelsterz im Gepäck: Gerade im Altort sind die Kanalleitungen größtenteils in dunklen Farben auf den Plänen eingefärbt. Ein Indiz für den schlechten baulichen Zustand des Kanalsystems. Fast 70% aller Hausanschlüsse weisen Beschädigungen auf, wie Hoßfeld aufzeigt. Er spricht auch von Fremdwassereintritt, Rissbildungen oder marode Schächte. Schließlich muss in Löffelsterz das vorhandene Regenüberlaufbecken zum Retensionsfilterbecken nachgerüstet werden.

In Ortsteil Waldsachsen liegen bisher noch keine Kenntnisse vor: Es muss die TV-Kanalbefahrung und die hydraulische Überrechnung abgewartet werden. Gleiches gilt für Hausen: Hier könnte sich die Gemeinde die Dorferneuerung für den Austausch maroder Kanalleitungen zu nutze machen. Außerdem soll ein enger Austausch mit der RMG als zuständiger Wasserversorger erfolgen. Die Rhön-Maintal-Gruppe plant umfassende Sanierungsmaßnahmen der Ortsnetze, so könnten Synergien genutzt werden.



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