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Ein Geldersheimer auf der Sennfelder Kirchweih: Oliver Brust erinnert sich an sein Debüt als Planbursche vor 25 Jahren

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SENNFELD / GELDERSHEIM – „In Sennfeld an der Kirm, da fühl ich mich a weng wie derhem“, gesteht Oliver Brust, Bürgermeister von Geldersheim und Vorsitzender des Trachtenverbandes Unterfranken“. Schon als Kind freute er sich immer auf die Kirm, wenn er bei seiner Oma, die zu Beginn der Hauptstrasse wohnte, am Kirchweihsamstag das Einholen des Planbaums mit Musik erwartete.

Während er sich als kleiner Bub während der Kirm mehr für den Rummelplatz und Spielsachen wie Plastiktrompete und Erbsensenpistole interessierte, war es für ihn als 12jähriger ein besonderes Erlebnis, als ihm seine Mutter das Tanzen beibrachte. „Als ich im ersten Jahr ‚Schottisch“ und im zweiten Jahr ‚Walzer’ und ‚Rheinländer’ erlernte, war ich mächtig stolz und habe immer für mich gedacht, wenn ich mal groß bin, will ich auch mal Planbursche sein“, bekennt Brust.

Mit 15 war er Mitglied im Euerbacher Trachtenverein und mit 16 Jahre zählte er zu den Gründungsmitgliedern des Geldersheimer Vereins für Heimat- und Brauchtumspflege, in dem er sich für Tracht und Volkstanz engagierte und die Jugendarbeit aufbaute. Da Tanzen und Tracht seine große Leidenschaft waren, hat er an der Sennfelder Kirm keinen Tanz ausgelassen. „Als ich 18 war und gehört habe, dass in Sennfeld noch ein Planbursche gesucht wird, habe ich mich sofort gemeldet und die Michaela Sitzmann, geborene Haas kennen gelernt“, blickt Brust zurück. Ihm hat in der Zeit der Kirmvorbereitungen besonders gefallen, dass die Planpaare nach den Tanzproben als „Clique“ Gaststätten aufgesucht und „Lumpenliedli“ gesungen haben. Er sei sehr stolz gewesen, als Galderschummer in Semfld mit machen zu dürfen.

Für Michaela stand als Sennfelderin und Mitglied der „Semflder“ schon immer fest, einmal als Planmädchen die Kirm zu erleben. Als 1990 ein Planmädchen fehlte, entschloss sie sich sofort mitzumachen, zumal ihr Vater Bruno in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum als Planbursche feierte. „Für uns war es damals ein Ehre, die Kirchweih als Planpaar mit zu gestalten“, erinnert sich Bruno Haas. Die Burschen spielten fast alle Fußball und beschlossen „Wir machen in diesem Jahr Kirchweih mit!“.

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Mancher hatte schon eine feste Freundin, die wiederum ein Mädchen kannte, das auch gerne beim Plantanz mitmachen würde. So fanden 1965 die Planpaare zusammen. „Wir mussten uns um die Beschaffung der Tracht selbst kümmern“, berichtet Haas. Denn der Verein verfügte über keine Trachten, Gehröcke und Zylinder“. Tanzleiter Erich Limbach gab ihnen Tipps, welche Vereinsmitglieder ihre Tracht ausleihen würden. Den ersten öffentlichen Auftritt absolvierten die Planpaare beim „Vogelkönigsball“, acht Tage vor der Kirm, im Saal des Gasthauses „Zur Krone“. Hier zogen sich auch die Panpaare zurück, wenn an den Kirchweihtagen die Feierlichkeiten am Plan um 22 Uhr endeten. Im Saal spielte eine Kapelle zum Tanz auf und die Planpaare erhielten bei ihrer Ankunft eine Ehrentour. Die „Ständerli“ am Kirchweih-Dienstag waren noch einmal eine Herausforderung an die Kondition der Planpaare, die von Montag auf Dienstag durchfeierten und erst spät in der Frühe heimgingen.

Auf sein 25jähriges Planjubiläum freute sich Oliver Brust schon seit Jahren. „Es ist für mich eine große Ehre, die Jubiläumstour am Kirchweihmontag tanzen zu dürfen“, erklärt Brust stolz. Er habe sogar noch die wein rote Fliege, die 1990 die Planmädchen den Planburschen geschenkt haben. Besonders gut gefällt Brust die Planmusik in Sennfeld, weil die Kapelle den Rheinländer mit einem besonderen Schwung spielt, den es nur in Semfld gibt. Außerdem findet er es schön, dass am Plan manche Lieder mitgesungen werden und so manche alte Melodie mit Text an die Jugend weitergegeben wird. Als Beispiele nennt er die Lieder „Ich bau dir ein Schloss“, „Tiritomba“, „Auf der Vogelwiese“ oder „Kleine Mädchen müssen schlafen gehen“.

„Die Sennfelder Kirm ist und bleibt für mich immer ein großes Ereignis, weil ich seit meiner Kindheit nie gefehlt habe und jedes Jahr an fast allen Kirchweihtagen dort war“, bilanziert Brust abschließend.

Auf den Fotos: Planpaar Michaela Haas (verheiratete Sitzmann) und Oliver Brust
Fotos/Repro: Klemens Vogel



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