NA OHNE Kategoriezuordnung

Ein Innenstaatssekretär unter Straßenbau-Strom: Gerhard Ecks Besuch im hintersten, südlichen Eck des Landkreises Schweinfurt

OBERSCHWARZACH – Unter Straßenbau-Strom stand am Mittwoch der Bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck. Bevor er am Nachmittag nach Bad Kissingen aufbrach, um dort die Pläne für einen Radweg mit Bahnunterführung nach Arnshausen vorzustellen, machte er sich am Vormittag für gleich zwei Termine auf in den südlichsten Landkreis Schweinfurt. Beziehungsweise sogar ein paar Meter hinein in den angrenzenden Landkreis Bamberg.

An der täglich mit 3000 Fahrzeugen und davon zehn Prozent Schwerlastverkehr befahrenen Bundessstraße 22 zwischen dem Oberschwarzacher Gemeindeteil Breitbach und Ebrach wird auf vier Kilometern Länge ein Geh- und Radweg gebaut, der eine weitere Lücke des Netzes zwischen Bamberg und Würzburg schließen soll. Innenstaatssekretär Gerhard Eck besichtigte nun die Baustelle und informierte seine Kollegen aus der Politik sowie Landräte und Bürgermeister über die Maßnahme.

Rund eine Millione Euro investiert die Bundesrepublik Deutschland an der kurvigen und bergigen Strecke, die zu einem Kilometer zu Unterfranken und dem Landkreis Schweinfurt und zu drei Kilometern zu Oberfranken und dem Landkreis Bamberg gehört. „Die Radwege in unserer Region haben die allererste Güte. Und die Bedeutung des Fahrrades wird immer wichtiger“, weiß Eck, der das grenzübergreifende Bauprojekt als notwendig bezeichnet, um einerseits den Radwegebau im Steigerwald voran zu bringen und andererseits für die Verkehrssicherheit der Radler zu sorgen.

Bis zum Frühsommer 2013 soll die Baumaßnahme des 2,5 Meter breiten Geh- und Radweges, der abschnittsweise auf befestigten Feld- und Waldwegen verläuft, abgeschlossen sein. Danach besteht eine durchgehende Radwegeverbindung durch den Steigerwald. Die rund 20 Kilometer lange Strecke östlich zwischen Ebrach und Burgebrach wurde bereits 2009 für den Verkehr freigegeben. „Radtourismus ist nicht nur umweltfreundlich, sondern hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt“, weiß Gerhard Eck. Über den neuen Radweg kann dann auch der geplante Baumwipfelpfad westlich von Ebrach mit dem Rad erschlossen werden.

Gaspreis
Hotel
Muster

Auf dem Bild mit dem Baufahrzeug im Hintergrund – von links: Bambergs Landrat Dr. Günther Denzler, Schweinfurts Landrat Harald Leitherer, Innenstaatssekretär Herhard Eck und CSU-MdL Heinrich Rudrof.

Eine längere Vorgeschichte hat der schon lange geforderte Ausbau der Staatsstraße 2272 zwischen Gerolzhofen und Wiebelsberg. Sie ist nicht frostsicher, weist immer wieder Schäden und Schlaglöcher auf, lässt zudem die notwendige Breite vermissen. Doch auf 1,6 Kilometern Länge wird die Straße nun im Jahr 2013 für erwartete 1,2 bis 1,3 Millionen Euro ausgebaut. Innenstaatssekretär Gerhard Eck war nun dabei beim offiziellen Spatenstich.

Vorerst wird noch in 2012 zunächst eine Querungshilfe am Ortseingang von Wiebelsberg gebaut. 11.000 Euro nimmt die Marktgemeinde Oberschwarzach für die zusätzlichen Erdarbeiten und die Beleuchtung in die Hand. Damit soll gewährleistet sein, dass die Wiebelsberger sowie Spaziergänger und Radfahrer die Straße sicher queren können, dass Autofahrer zudem zum Abbremsen gezwungen werden. „Das ist eine von den Bürgern gewünschte Baumaßnahme“, meint Eck damit aber auch die Arbeiten an der gesamten Straße, für die die Gerolzhöfer Firma Müller den Auftrag bekam. Die Fahrbahn wird auf sechs Meter verbreitet, bekommt durchgehende Randbereiche, neu organisierte Ein- und Ausfahrten der Feldwege, einige Kuppen werden entfernt.

Durch Umplanungen der Maßnahme konnten die Kosten von zunächst 2,7 Millionen Euro deutlich gesenkt werden. „Die Verkehrssicherheit wird darunter nicht leiden“, verspricht der Innenstaatssekretär. Die Kurven bleiben der Strecke erhalten. Eck betont aber die „konstruktiven Gespräche mit allen Grundstückseigentümern“. Der notwendige Erwerb ließ die Planung des Ausbaus bislang nicht immer glatt laufen.

Landrat Harald Leither ließ nicht unangemerkt, dass er wie Gerhard Eck schon seit einem Dutzend Jahre anregt, bei solchen Baumaßnahmen nicht die Verkehrsfrequenz zu achten, sondern auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und auf Gegenmaß´nahmen zum Ausbluten des ländlichen Raums. „Die Bürger haben ein Grundrecht auf gut gebaute Straßen“, sagt Leitherer und verweist auf Georg Schmid, Jürgen W. Heike und Bernd Weis als Ecks Vorgänger als Staatssekretäre, bei denen sich diesbezüglich trotz Anregungen nichts tat.

Auf dem Bild beim Spatenstich – von links: Gerolzhofens Bürgermeisterin Irmgard Krammer, MdL Günther Felbinger (Freie Wähler), Holger Bothe (Leiter des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt), Innenstaatssekretär Gerhard Eck, Schweinfurts Landrat Harald Leitherer und Oberschwarzachs Bürgermeister Josef Radler.

Und nur zwei Tage später ging es schon wieder um einen Geh- und Radweg. Diesmal im Landkreis Kitzingen: Zwischen Volkach und Eichfeld entsteht auf rund 4,75 Kilometer Länge ein 2,50 Meter breiter Radweg mit einem auf 2,80 Kilometern Länge drei Meter breiten Wirtschaftsweg. Dazu kommen Amphibienschutzmaßnahmen entlang der Staatsstraße 2260. Innenstaatssekretär Gerhard Eck war neben zahlreichen anderen politischen Kräften einer der Informanten bei einem Pressetermin zum Start der Baumaßnahme.

„Mit dieser Maßnahme zeigen wir ein Stück Rückgrat und gehen ein paar Schritte in die richtige Richtung“, sagt Eck, der weiß, dass nicht alle Menschen Verständnis haben für die rund 370.000 Euro an Kosten für den Freistaat Bayern.  21 Minitunnels und Leitelemente werden gebaut, damit Erdkröten, Grasfrösche, Teichmolche oder Salamander zwischen den Seen des Gebietes wandern können und nicht mehr die Straße überqueren beziehungsweise von ehrenamtluichen Helfern getragen werden müssen.

Der Bau des Geh- und Fahrradweges sei in einer attraktiven Region für den Fahrradtourismus gerade in den Zeiten der anstehenden Energiewende weichenstellend, so Eck, der von einem „Lückenschluss und der Anbindung an große Radwegnetze“ sprach und von der Sicherheit der Menschen, die im Mittelpunkt stehe. Gerade ein einer so kurvenreichen Strecke mit vielen Kuppen und einer Fahrbahnbreits von lediglich sechs Metern. Rund 40 Millionen Euro investuert der Freistaat seit 2009 und bis 2013 in 158 Radwege-Projekte mit rund 260 Kilometern Gesamtlänge. Der bereits realisierte Radweg von Wiesentheid nach Geesdorf ist der zweite im Landkreis Kitzingen.

Baubeginn ist mit Abschnitt eins zwischen Volkach und dem Rothenbachsee auf 1,5 Kilometern Länge bereits im November 2012. Bis Juni 2013 soll dann auch der dritte und letzte Bauabschnitt beendet sein. Rund 950.000 Euro trägt der Freistaat Bayern für den Bau der Radwege. Auf die Stadt Volkach kommen wohl 55.000 Euro zu für die Verbreiterung zu Wirtschaftswegen. Für April ind Mai 2013 ist wegen des Baus der Amphibienschutzmaßnahme mit einer Vollsperrung der Staatsstraße zu rechnen. Gerade in dieser Zeit wandern auch die Tiere wieder.



Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!

Schreibe einen Kommentar

Pixel ALLE Seiten