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Epitaphien-Restaurierung folgt nach der Trockenlegung der Wände in der Martinskirche in Wetzhausen

WETZHAUSEN – Lange Zeit litten die kostbaren Epitaphien in der Martinskirche in Stadtlauringen-Wetzhausen unter der aufsteigenden Feuchtigkeit in den Wänden. Nach dem Einbau einer Drainage kann nun mit der Restaurierung der Gedenksteine begonnen werden. Dafür überbringt am Sonntag, den 28. Oktober 2012 Martin Kuchler, Ortskurator Münnerstadt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) um 11.30 Uhr vor Ort in Anwesenheit von Baron Volker von Truchsess einen Fördervertrag der Stiftung über 25.500 Euro an Pfarrer Volker Klemm von der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Die Mittel, die teilweise aus zweckgebundenen Spenden bestehen, stehen für die Restaurierung der Epitaphien im Innenraum sowie für Innenputz- und Malerarbeiten zur Verfügung. An den Arbeiten beteiligen sich auch der Bezirk Unterfranken, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und die Landeskirche.

Die barocke Pfarrkirche von Wetzhausen im Haßgau wurde 1707/1708 von Veit Heinrich Truchsess von Wetzhausen erbaut, „dero römisch kaiserlicher Majestät General Feldmarschall Lieutenant und Obrist zu Pferd“. Große Rundbogenfenster beleuchten den schlichten Kirchensaal, den eine Stuckdecke überspannt. Zur Ausstattung zählen die Orgel von 1740, die 1791 in die Kirche eingebaut wurde, der barocke Altar und die Emporen. Die Besonderheit der Kirche bilden Epitaphien aus der Zeit des frühen 16. bis zum 18. Jahrhundert. Das wohl älteste Epitaph stellt den Stammvater der Wetzhäuser Adelsfamilie Diez Truchsess dar (+1481).

Alle Grabsteine sind aus Sandstein, teils farbig gefasst und von guter kunsthandwerklicher Qualität. Sie bilden zusammen mit den ebenfalls farbig gefassten hölzernen Totenschildern im herrschaftlichen Oratorium aus dem 18. und 19. Jahrhundert eine in dieser Qualität und Vollständigkeit in den Kirchen und Grablegen der ehemaligen fränkischen Reichsritterschaft sonst nicht anzutreffende Besonderheit. Neben geschichtlichen und genealogischen Aussagen sind kostümkundliche, waffentechnische und heraldische Merkmale dokumentiert.

Durch Feuchte und Salzanreicherungen waren einige der Epitaphien an den Längswänden und der Chorwand gefährdet. Es musste jedoch erst eine Ringdrainage zur Ableitung des Wassers angelegt werden, die vor der Restaurierung der Epitaphien die Trockenlegung der Kirchenmauern sicherstellen würde. Anschließend erfolgte eine Neuverputzung der Außenfassade. Nunmehr steht jedoch endlich die Restaurierung der Epitaphien an, die die Mitglieder der Familie von Truchsess verewigen.

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Die Martinskirche in Wetzhausen mit ihren kostbaren Epitaphien gehört damit zu den über 200 Projekten, die die private, bundesweit tätige Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale bisher allein in Bayern fördern konnte.

Foto: www.stadtlauringen.de



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