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„Er war unbestritten ein überzeugter Nationalsozialist!“: Warum das Sachs-Stadion bald ohne „Willy“ auskommen muss

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SCHWEINFURT – Ein fraktionsübergreifender Antrag an das Rathaus der Stadt Schweinfurt und Oberbürgermeister Sebastian Remelé vom 09.11. wird wohl in der nächsten Stadtratssitzung dafür sorgen, dass Schweinfurts berühmte Arena nach über 84 Jahren unbenannt wird. Es geht um das Willy-Sachs-Stadion.

Unterschrieben ist der fraktionsübergreifende Antrag, den Adi Schön von den Freien Wählern einreichte, auch noch von Julia Stürmer-Hawlitschek, Ralf Hofmann (beide SPD), Frank Firsching (Linke), Barbara Mantel, Dr. Reginhard von Hirschausen (beide Grüne), Dr. Ulrike Schneider (Zukunft, ödp), Klaus Rehberger (CSU), Christiane Michal Zaiser (proschweinfurt) und Georg Wiederer (FDP).

Der Antrag lautet: Streichung Willy Sachs‘ von der Liste der Ehrenbürger und Umbenennung des Willy-Sachs-Stadions in ,,Sachs-Stadion“

Der Antrag konkret:

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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Der Stadtrat beschließt:

1,. Die Streichung Willy Sachs‘ von der Ehrenbürgerliste.

2. Die Umbenennung des Willy-Sachs-Stadions in ,,Sachs-Stadion“, um an das positive, zum Teil auch widersprüchliche Wirken der Familie und an die Tausende von Beschäftigten, die die Produkte und den Reichtum des Unternehmens erst ermöglichten, zu erinnern.

3. Am Stadion wird eine Hinweistafel aufgestellt, um die Öffentlichkeit über die Gründe der Umbenennung zu informieren.

Begründung: Willy Sachs ist kein Vorbild!
Er war unbestritten ein überzeugter Nationalsozialist, der bereits 1933 der SA, kurze Zeit später der SS beitrat. Er unterstützte offen die Ziele des faschistischen Regimes und machte sich mit hohen NSDAPFunktionären wie Hermann Göring, Reinhard Heydrich und Heinrich Himmler gemein. Tausende Zwangsarbeiter wurden während der Nazi-Diktatur bei Sachs unter seiner Agide beschäftigt. Er war kein Mitläufer. Er war eindeutig Täter. Die Ehrenbürgerschaft beschloss 1936 ein nicht demokratisch gewählter Stadtrat – ein Aspekt mehr, der seine Ehrenbürgerschaft mehr als zweifelhaft erscheinen lässt, obgleich er der Spender des Stadions ist.

Viele deutsche Städte haben die Widerrufung der Ehrenbürgerwürde von Nazi-Größen bereits vorangetrieben. Auch Schweinfurt sollte mit seiner Geschichte verantwortungsvoll umgehen und Willy Sachs, obwohl er Spender des Stadions war, als das sehen, was er war: ein ,,Nationalsozialist aus Überzeugung“ (Andreas Dornheim, Mobilität und Motorisierung. Eine Unternehmensgeschichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 2015. S. 209) der dem menschen-verachtenden und verbrecherischen Regime zur Verfügung stand und von ihm profitierte. ln der Reihe der verdienstvollen Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Stadt Schweinfurt darf kein Nazi stehen. Er sollte deshalb von der Liste gestrichen werden.



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