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Es tut sich was beim Karree Krönlein: Nun hat sich überraschend die Stadt Schweinfurt ein Ankaufsrecht gesichert

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SCHWEINFURT – Das waren noch Zeiten, als der Krönlein am Postplatz, dem heutigen Georg-Wichtermann-Platz, ein echter Kundenmagnet war. Ein Gemischtwarenkaufhaus geriet freilich irgendwann aus der Mode. 2003 machte Krönlein zu. Seitdem ist die Zukunft des Objekts, in dem momentan ein Modegeschäft („Tropics“) beheimatet ist, offen. Jetzt steigt überraschend die Stadt Schweinfurt ein ins Boot.

Bislang galt für dieses Karree Krönlein die Projektentwickler S & Z Invest GmbH & Co als großer Entwickler. Überwiegend über die Tageszeitung verbreitete die Gesellschaft ihre Pläne. Im Herbst 2014 wollte man eigentlich groß den Neubau eröffnen. Ein Kupsch-Markt wolle einziehen, hieß es noch im Winter. Alles anscheinend Schall und Rauch. Denn nun hat sich die Stadt ein Ankaufsrecht gesichert, berichtete Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Von der RH Grundstücksverwaltung GbR von Jürgen Rauhut und Ulrich Herrmann, den bisherigen Eigentümern der Immobilie. Bis 31.12. diesen Jahres ist das Recht befristet. Über den Preis machen Stadt und RH keine Angaben.

Karree Kroenlein Netz 0Warum der geplante Erwerb? Für die Attraktivität der Kernstadt sei das ein Schlüsselgrundstück, sagt der OB. „Seit 2003 aber befindet es sich in der Abwärtsspirale“, so Remelé. Erst Recht, seit die Nordsee daneben schließen musste. Die Stadt will beide Grundstücke haben, also Krönlein und Nordsee. Zusammen ist das Areal exakt 2063 Quadratmeter groß.

Zum 15. Juli haben Rauhut und Ullrich mit dem Projektentwickler S & Z die Planungen beendet. Weil sich eben nichts getan hat die ganze Zeit. „Es war ein gewisser Stillstand festzustellen“, weiß Remelé. Städtebaulich möchte man nun selbst aktiv werden und den Bereich entwickeln (lassen), muss freilich prüfen, was ein Abbruch der Gebäude kostet, ob sich Altlasten verbergen, muss dann Mietverträge aushandeln. Ein Ankermieter war einst schon mal im Gespräch. Doch Hugendubel entschied sich danach für ein Objekt wenige Meter daneben für die mehrgeschossige Buchhandlung. Büroflächen sind für die mittlere Etage vorgesehen. Der städtische Job-Center, bisher im Rückert-Bau und in der Schrammstraße zuhause, könnte einziehen. Als Teileigentümer oder Mieter, das ist offen. Für das Oberschoss stellt sich der OB Wohnungen vor, „weil dafür der Markt sicher vorhanden ist“.

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Die „sportliche Zeitfristsetzung bis Ende des Jahres“ erzeuge für Remelé einen „gesunden Druck“. Als „Schlüssel für eine nachhaltige Belebung von Schweinfurt“ sieht Ulrich Herrmann die Immobilie des Familienunternehmens, das an der Stelle in der 156-jährigen Firmengeschichte bereits zwei Mal baute. „Aller guten Dinge sind drei“, hofft Ullrich, der freilich von einem „schwierigen Objekt“ spricht. Jürgen Rauhut will nicht zurückschauen, „weil es nicht wichtig ist, in die Vergangenheit zu blicken“. Der bisher als Investor auftretende Projektentwickler hätte Zeit genug gehabt, etwas Vernünftiges zu planen. Doch der voreilig gemeldete Abschluss für einen Kupsch-Markt sei eben auch nicht anderes gewesen als eine Option…

Kurios mal wieder: Am Dienstag hatte der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung den geplanten Erwerb beschlossen. Doch schon vor dem Pressetermin am Mittwoch sickerte einseitig das Vorhaben durch. Es gibt also undichte Stellen im Stadtrat oder womöglich gar innerhalb der Stadtverwaltung. Warum verlegt man dann nicht gleich solche Tagesordnungen in die öffentliche Sitzung? Diesen Donnerstag schon stehen erste Gespräche an mit einem interessierten Investor. OB Remelé versprach, die Stadt werde die Medien rechtzeitig nach Vollzug in Kenntnis setzen. Hoffentlich dann alle Medien gleichzeitig.



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