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Fahr mal hin: Die Bierstadt Hof, der Sessellift auf den Ochsenkopf und kleine Brauereien im Fichtelgebirge – MIT VIELEN FOTOS!

Keiler Helles

HOF / WUNSIEDEL / MARKTREDWITZ / WARMENSTEINACH – Es war mal wieder an der Zeit, einen Ausflug nach Oberfranken zu planen – in Verbindung mit natürlich einem Fußballspiel und einigen Brauereien. Doch diesmal sahen Petra Moritz und Michael Horling zudem ein paar nette Städte und konnten keine eineinhalb Autostunden von Schweinfurt entfernt endlich mal im Sessellift sitzen. Zum Tretbootfahren war es an diesem 2. und 3. Mai leider noch zu kalt…

„Los ging´s am zweiten Tag des Monats kurz nach dem Mittagessen. Wir hatten alle Zeit der Welt und entschieden uns für einen Abstecher zur Brauerei Michael (!) nach Weißenstadt, die am Mittwoch ihren Getränkeladen nicht geöffnet hatte. Es gab einen Maibock und ein paar Themenbiere, die sich als Geburtstagsgeschenk oder für jemanden, der Nachwuchs bekommt („Storchentrunk“) bestens eignen. In einer „Männer-Handtasche“ trugen wir den „Sixpack“ zum Wagen. Dabei auch ein Antonius Starkbier Dunkel der Marktredwitzer Brauerei Nothhaft, die wir erst tags danach besuchen wollten. Doch wer weiß, ob es dort das Bier noch geben würde. Vorsicht ist schließlich die Mutter der Gerstensaftkiste…

Danach stand die Fahrt nach Hof an zum Hotel, das wir uns im Internet ausgesucht hatten: Strauss hieß und heißt es. Das im schönen Rot gestrichene Gebäude hat einen kleinen Nachteil: Gegen 16 Uhr tobte hier herum das Verkehrschaos. Ein Abbiegen nach links in Richtung Hotel-Parkplätze hätte in etwa 30 weitere Minuten gedauert. Wir hielten rechts davon auf Bezahl-Buchten, checkten schnell ein und liefen über die Fußgängerzone die rund eineinhalb Kilometer in den Norden der Hofer Innenstadt. Meinel´s Bas hatten wir schon rund ein Jahr zuvor besucht. Diesmal lockte in die Gastwirtschaft der einen Hofer Brauerei der frisch gebraute Maibock.

Hotel
Muster
Gaspreis

Was soll man dazu sagen? Er war eine echte Wucht und verlangte nach einer Zugabe. Gegen 17.30 Uhr schauten wir in alte, ausgelegte Bildbände über die inzwischen lieb gewonnene Stadt und hatten spätestens beim zweiten Bock die Zeit vergessen. Über das Hotel ging´s danach zu Fuß nochmals rund eineinhalb Kilometer zur Grünen Au, diesem Kultstadion also, in dem der FC 05 zur Pause beim Schlusslicht mit 1:2 zurücklag. Zum Glück lief die erste Halbzeit noch, als wir ankamen. Denn selbst bei einer Minuskulisse von 400 Fans bedeuten zwei Urinschüsseln auf dem Kult-WC Stau ohne Ende, wenn erstmal Andrang (oder: Harndrang) herrscht.

Petra ließ es sich nicht nehmen, ein Kellerbier anscheinend der anderen Hofer Brauerei Scherdel zu organisieren, was den Rückstand unserer Schweinfurter verkraften ließ. Die glichen später aus, gerieten wieder 2:3 zurück, trafen mehrfach Pfosten und Latte und dann durch Adam Jabiri und Marino Müller doch noch doppelt zum 4:3-Sieg – wie im Hinspiel. Der Fußball schreibt schon manchmal komische Geschichten… Ich vertrieb mir die Zeit mit einer netten Plauderei mit einem Hofer Betreuer einer Jugendmannschaft und erfuhr ein paar Neuigkeiten aus der Stadt. Danke dafür! Ohne Marken wollte man uns danach bei der Pressekonferenz im VIP-Raum kein Bier ausgeben (vielleicht besser so…).

Nach wieder rund 20 Minuten war der „Trompeter“ erreicht, eine Bierkneipe gleich neben unserem Hotel. Dort gab´s noch einen dunklen Doppelbock der Familienbrauerei Meinel aus dem Fass: Einen Absolvinator mit acht Prozent, der für mich aber zu gasig war und längst nicht so süffig wie der Maibock zuvor. Vielleicht war auch das besser so, denn so blieb´s bei dem (jeweils) einen und wir konnten noch im halbwegs ordentlichen Geisteszustand die Straße überqueren in unser Quartier, um bei „Goodbye Deutschland“ noch ein bisschen Auswanderer im Fernsehen bei ihren Erlebnissen zuzuschauen. Sind da auch Brauer dabei?

Bis 10 Uhr mussten wir am Mittwoch danach unser Frühstück beenden, was – wie zuhause gewohnt – kein echtes Ausschlafen ermöglichte. Aber wir hatten ja auch ein straffes und vom Chef-Reiseorganisator geplantes Tagesprogramm vor uns. Das führte zunächst nach Oberkotzau, wo die Schlossbrauerei Stelzer im Ortsteil Fattigau erstaunlicherweise (aufgrund der nicht sonderlich aufregenden Produktpalatte) nicht unser Ziel war, sondern ein ehemaliges Industriegelände, auf dem gerade ein Erholungsareal entsteht mit einem Veranstaltungsplatz mit Tribüne und demnächst dem Fernwehpark, den es in Hof seit ein paar Wochen nicht mehr gibt. Das erfuhr ich beim Fußball und war die zweite große Neuheit aus Hof neben dem Plan, eine Einkaufgalerie zu errichten – ausgerechnet im alten E-Center neben dem Busbahnhof direkt neben unserem Hotel Strauss…

Von Oberkotzau aus erreichten wir recht zügig Wunsiedel. Gefühlte 100 Mal bin ich dort schon vorbei gekommen, oft auf der Fahrt nach Selb zum Eishockey. Doch nun schauten wir uns erstmals die Innenstadt an, parkten strategisch günstig an der Hönicka-Bräu, kamen natürlich nicht daran vorbei, einen Blick rein zu werfen. In der Tat hatte man dort ein dunkles Bockbier – eines für eine Fremdbrauerei in Schwarzenberg gebrautes. Die nette Mitarbeiterin im Büro besorgte uns ein Glas zum Testen und gab uns zum Kleineinkauf eines Sixpacks ein Heiner’s Original gratis mit. Danke dafür. So ein Doppelbockbier gegen 12 Uhr wirkt prächtig.

Nach dem Stadtbummel schauten wir uns das Gelände der Luisenburg-Festspiele etwas außerhalb an und wollten eigentlich ins Felsenlabyrinth. Doch bei 4,50 Euro Eintritt pro Person hätte sich das nicht gelohnt angesichts unseres engen Zeitrahmens. Auch die Stadien in Wunsiedel und Marktredwitz blieben von uns verschont, allerdings nicht die Innenstadt von Marktredwitz mit einem etwas seltem schmeckenden Fleischküchli, das zumindest Lust machte auf ein weiteres Bockbier. Die Brauereigaststätte Am Strand hatte noch 20 Minuten auf, wollte uns aber nicht mehr bedienen, teilte uns auch mit, die benachbarte Brauerei Nothhaft hätte gar kein Bockbier. Ha, getäuscht! Wieder baten wir im Büro um eine Test-Halbe, diesmal ohne Glas. Im Hof stand jedoch eine Bank – und die Sonne schien.

Mit einem weiteren Sixpack liefen wir durch ein beachtlich großes Einkaufscenter mit zwei Etagen zum am Stadteingang geparkten Auto zurück und beschlossen, uns ganz sicher zu sein, dass man bei so viel Lauferei ganz schnell wieder Alkohol abbauen muss. Nun stand die Fahrt nach Bischofsgrün auf dem Programm. Der Parkplatz vor dem Erlebnisbereich mit Almhütte, Kletterpark, Sprungschanzen und Rollercoaster war so gut wie leer. Zwei Euro verlangte man dennoch für´s Abstellen des Autos.

Wir investierten weitere 14 Euro, um zu zweit die Fahrt mit dem Sessellift auf den Ochsenkopf und wieder herunter genießen zu können. Das war Erholung pur. Man ist gefühlt 20 Minuten jeweils unterwegs und kann herrlich entspannend beim Blick vor allem auf der Fahrt nach unten auf die Weiten des Fichtelgebirges. Oben gibt´s zudem eine Einkehrhütte mit Turm zum Besteigen. Das Tucher-Bier schenkten wir uns. Es gab auch ein Einheimisches. Doch diese Brauerei stand nun noch auf dem Programm.

In Hütten, einem Ortsteil von Warmensteinach, das am Südhang des Ochsenkopfes liegt (von dem eine weitere Sesselbahn nach oben fährt), bietet die gleichnamige Brauerei eine irrsinnig große Palatte guter Biere an. Ein paar Zoigl nahmen wir ungeprüft mit nach Hause (diesmal im Viererpack), vier der Böcke ebenso. Doch auch hier galt: Den Brauer im Büro nach einer Testflasche und einen Öffner fragen, auf die Bank vor der Brauerei setzen und gegen kurz vor 17 Uhr ein Spätnachmittagsbier genießen. So ein Urlaubstag kann wunderbar sein.

Natürlich baute die stressige Sesselliftfahrerei zuvor Unmengen von Alkohol ab, so dass wir ziemlich nüchtern die nächste Etappe angehen konnten und mit dem Auto Kulmbach ansteuerten – schon das dritte Mal übrigens in diesem Jahr. Der Grund ist (war) einfach: Erstens liegt diese Bierstadt ziemlich auf dem Heimweg und zweitens lud die Kommunbräu für diesen Mittwochabend zum Anstich des Maibocks ein.

Um 18 Uhr fand der statt. Wir kamen bereits um 17.30 Uhr an, erhielten aber denkenswerter Weise vorab zwei Halbe, die wir auf der Bank vor dem Lokal in der Abendsonne genießen konnten. Laut Abprache hielt sich Petra an einer halben Halben fest, sie musste ja noch nach Hause fahren, als wir gegen 19 Uhr nicht weit vorbei kamen an Weismain – was meine Gedanken schon wieder ausrichtete zum Thema Test der nächsten Braueien in dieser an kleinen Bierschätzen so reichen Region.

Da wir noch nichts zu Abend gegessen hatten, machten wir kurz nach der Autobahnausfahrt nochmals Halt in Weyer bei Gochsheim auf diesmal eine Currywurst und ein Gyros Pita – und das zu zumindest einem Dunklen Doppelbock der Krautheimer Brauerei….“



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