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FAKTENCHECK: Leere Taschen vor dem Rückertdenkmal

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SCHWEINFURT – Natürlich sind wir alle geteilter Meinung über die Corona-Maßnahmen und die Auswirkungen auf unser Leben und auf die Wirtschaft. Am vergangenen Wochenende wurde Taschen am Rückertdenkmal platziert, fotografiert und mit einer „Pressemeldung“ in die Welt geschickt.

SW1.News lässt Meinungen zu, deshalb wurden die Aussagen der anonymen Initiatoren veröffentlicht. Deren Behauptungen müssen sich aber nun auch den Faktencheck gefallen lassen.

Behauptung: Schweden, das vor allem auf freiwillige Hygieneregeln setzte, nie einen Lockdown oder eine polizeibewehrte Maskenpflicht hatte, verzeichnet pro eine Million Einwohner eine niedrigere Todesrate als Deutschland.“

Der Faktencheck zeigt: Schweden hat mit 1406 Toten pro 1 Mio Einwohner (Stand 17.05.21) deutlich mehr Verluste zu verzeichnen als Deutschland, hierzulande nämlich 1032 Tote pro 1 Mio Einwohner. Das sagt die Statista, die sich auf Zahlen der WHO, ECDC und Johns Hopkins University beruft. Und von einer guten Lage in Schweden kann man auch nicht sprechen: die aktuelle Inzidenz von 290 – im Vergleich dazu Deutschland gestern 83,1 – brachte dem Land eine RKI-Einstufung als Hochinzidenz-Gebiet ein.
Und DER TAGESSPIEGEL schreibt: „Auf den Intensivstationen scheint nun jedenfalls die Belastungsgrenze des Personals erreicht. „Wir sollten eigentlich unsere Nachbarländer um Hilfe bitten“, sagte Oberärztin Annette Nyberg vom Krankenhaus Alingsås dem schwedischen Sender SVT. Nyberg ist zudem Vorsitzende der Schwedischen Vereinigung für Anästhesie und Intensivpflege. „Die haben nicht so viele Patienten wie wir gehabt und das Personal nicht so verschlissen wie wir“, sagte Nyberg.“

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Natürlich kann man geteilter Meinung über die Maßnahmen der Regierung sein und das ist ja auch gut so. Zur Verzweiflung bringen die Maßnahmen natürlich, sowohl Privatleute als auch in ihrer Exsistenz bedrohte Geschäftsleute. Und natürlich: das hin und her der Maßnahmen an sich und die Uneinigkeit der Länder bringt sehr viel Unsicherheit und Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit sich. Skandale um Bereicherung an Maskenverkäufen tun dann ihr Übriges. Am Ende aber bleibt die Frage: wo ständen wir, hätte man nicht harte Maßnahmen ergriffen? Wir müssen doch nur nach Amerika blicken, wo die Krise von Präsident Trump erst sehr stark ignoriert wurden. Und wo steht die USA heute? Rund 1,8x so viele Tote pro 1 Mio Einwohner als in Deutschland.

Ein weiteres Beispiel ist Tschechien: dort hatte man zum 24. Dezember die Maßnahmen weitgehend aufgehoben und es durften sich bis zu 10 Personen in Innenräumen treffen. Heute steht Tschechien mit 2789 Toten pro 1 Mio Einwohner auf Platz 1 der traurigen Statistik – 2,7x stärker getroffen als Deutschland.

Natürlich darf man bei aller, teilweise durchaus berechtigten Kritik an unserer Regierung, nicht vergessen: eine solche Krise ist auch für Merkel, Söder und Co. eine ganz neue und kaum vorhersehbare Sache. Fehler bei der Lösung dieser zu machen, das ist also einfach vorprogrammiert.



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