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„Für die Stadt Gerolzhofen, für die Landkreise und für die gesamte Region wäre die Reaktivierung der Bahnstrecke ein großer Gewinn“

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GEROLZHOFEN – Erneut wollen Gegner der Steigerwaldbahn die Leserinnen und Leser der Mainpost mit falschen oder ungenauen Behauptungen über die Kosten einer Bahnreaktivierung verunsichern.

So heißt es im Bericht vom Samstag, 8. Juni „Bahngegner verweisen auf immense Kosten“ mit Verweis auf das vom Landratsamt Schweinfurt in Auftrag gegebene Gutachten der Kobra-GmbH: „Hinzu komme, dass in diesen 27 Millionen Euro nicht einmal die Kosten für Lärmschutz, für den naturschutzfachlichen Ausgleich, für Grunderwerb, Signal- und Stellwerkstechnik und für notwendige Park+Ride-Plätze enthalten seien“. Damit wird unterstellt, dass die tatsächlichen Kosten wesentlich höher liegen.

Wer das Gutachten von Kobra aufmerksam liest, kommt zu einem anderen Ergebnis: Die Kosten für die Streckensanierung berechnen sich auf 5,45 Mio €, für Bauwerke (Brücken, Durchlässe, Stützwände) werden 0,3 Mio €, für fünf Haltestellen mit P+R und Verknüpfung Schweinfurt 2,6 Mio € angesetzt und für die Sicherung der 32 Bahnübergänge nochmals 9 Mio €. Somit errechnen sich unterm Strich 17,35 Millionen Euro für die Strecke Schweinfurt nach Gerolzhofen. Für Lärmschutz, naturschutzfachlicher Ausgleich, Grunderwerb, Signal- und Stellwerkstechnik (LST), Planungs- u. Verwaltungskosten haben die Gutachter nochmals 5 bis 10 Millionen Euro dazugeschlagen und sind somit in der Gesamtsumme der Investitionen auf ca. 22 – 27 Mio. Euro (netto) gekommen. Die Kobra-Schätzung entspricht dem aktuellen Kenntnisstand über die Strecke. Genaue, belastbare Zahlen können erst nach einer fachlichen Planung angegeben werden.

Auch die Aussage der Bahngegner „Bahnhofsgebäude sind in den Kosten nicht enthalten“ suggeriert, es wäre Bahnhofsgebäude notwendig. Bei modernen Bahnstrecken auf dem Lande sind keine Bahnhöfe erforderlich. Es werden ausschließlich Haltestellen mit Wetterschutzunterständen errichtet. Kreis- und Stadtrat Thomas Vizl: „Die von Kobra genannten Kosten sind momentan die einzige seriöse Schätzung. Alles andere ist Spekulation oder Unterstellung!“.

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Im Zeichen der sich anbahnenden Klimakrise muss sich die Verkehrspolitik verändern. Es reicht nicht, wie im Landkreis Schweinfurt, 45 Millionen für ein 4,4 km langes Teilstück der Bundesstraße 286 zwischen Schwebheim und Schweinfurt auszugeben. Wir müssen, um unsere Mobilität auch für die Zukunft zu erhalten, in den öffentlichen Nahverkehr, auch in die Schiene, investieren. Sonst wird unsere Region abgehängt!

Zur diskutierten Frage der Antriebstechnik nimmt der Kommunalpolitiker und Ingenieur Thomas Vizl ebenfalls eindeutig Stellung: „Wir wollen eine moderne Bahn, keine alten Dieselloks und klappernden Züge. Bei Reaktivierungen werden eigentlich immer neue Fahrzeuggarnituren beschafft. Elektroantriebe oder Wasserstofftechniken werden bereits andernorts eingesetzt. Warum nicht auch bei uns? Diese Fragen sind im Rahmen einer Ausschreibung durch die staatliche Bayerische Eisenbahngesellschaft zu klären.“

Damit die offenen Fragen geklärt werden können, ist im nächsten Schritt die Potentialanalyse der Bayerischen Eisenbahngesellschaft erforderlich. Diese soll, so der geo-net-Stadtrat, schnellstmöglich vom Bayerischen Verkehrsminister in Auftrag gegeben werden.

„Ich habe großes Verständnis dafür, wenn Anlieger von Straßen oder Bahnstrecken sich in die Diskussion einbringen und ihre besonderen Interessen vertreten, aber die Entscheidungen der politischen Gremien müssen das Gemeinwohl insgesamt betrachten und auch Kirchturmdenken hilft hier nicht weiter“, so Thomas Vizl. „Für die Stadt Gerolzhofen, für die Landkreise und für die gesamte Region wäre die Reaktivierung der Bahnstrecke ein großer Gewinn“ ist sich Vizl sicher.

Foto: Auszug Kosten aus Kobra-Gutachten, Pro-Steigerwaldbahn-Transparent am Bahnhof Gerolzhofen (Foto geo-net)



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