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Geschichtswettbewerb für junge Menschen: Die Region Schweinfurt stellt sich der Vergangenheit des 20. Jahrhunderts

SCHWEINFURT – Mit dem nun ausgeschriebenen Geschichtswettbewerb will die Initiative gegen das Vergessen bei jungen Menschen Interesse für die regionale Geschichte der Stadt und der Region Schweinfurt im 20. Jahrhundert, aber auch für die eigene persönliche Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken.

Die Teilnehmer setzen sich mit Geschichte auseinander, die vor der eigenen Haustür stattgefunden hat und die oft bis in die Gegenwart nachwirkt. Die jungen Menschen sollen auch zur Auseinandersetzung mit den demokratischen Traditionen der deutschen Geschichte und der Geschichte vor Ort angeregt werden.

Es gibt dabei viele Möglichkeiten, Spuren nachzugehen und zu erforschen: Die Teilnehmer können ihre Großeltern, ihre Familienmitglieder, Nachbarn, den pensionierten Lehrer oder Zeitzeugen interviewen, die etwas zum gewählten Thema sagen können. Quellen sind auch Briefe oder Tagebücher, auch private Fotos können spannende Informationen für die Arbeiten liefern. In Archiven, Museen, Bibliotheken, Stadt‐ und Gemeindeverwaltungen, Vereinen, Verbänden, Kirchengemeinden, Parteien oder Bürgerinitiativen kann recherchiert werden. Und: Auch die Initiative gegen das Vergessen selbst besitzt reichhaltiges Material.

Im 20. Jahrhundert änderte sich so vieles für die Menschen. Kriege und Zerstörungen zogen politische und soziale Katastrophen nach sich. Es wurde aber auch der Grundstein für mehr Offenheit und Mobilität gelegt. Viele Menschen verloren ihre Heimat und sie gewannen eine neue Heimat. Das geschah nicht irgendwo, sondern bei uns, in Schweinfurt, in den Dörfern des  Umlandes.

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Die Teilnehmer am Wettbewerb können sich solche Fragen stellen: Wer hat in meiner Straße, in meinem Viertel, in meinem Haus gewohnt? Wer ist zugezogen? Wer ist weggezogen? Aus welchen Ländern sind die Menschen gekommen? Wie haben die Menschen miteinander gelebt? Wie haben sie gefeiert? Was war los in der Schule? Hat es Kontakte zu den Nachbarn gegeben? Wie und warum hat sich das Zusammenleben verändert? Wichtig ist, dass das gewählte „Forschungsobjekt“ einen regionalen Bezug zum Wohn‐ oder Schulort oder einen biografischen Bezug zur Familie des Teilnehmers hat.

Teilnehmen können alle jungen Menschen unter 25 Jahren. Möglich sind Einzel‐ und Gruppenbeiträge, insbesondere Beiträge von Schulklassen. Möglich sind schriftliche Beiträge mit maximal 30 Seiten DIN A4, ein Fotobuch mit Bilderläuterungen, eine Multimediapräsentation, Filme oder Hörspiele.

Abgabeschluss ist Freitag, 27. Februar 2015. Eine namhaft besetzte Jury unter anderem mit Alt-OB Kurt Petzold begutachtet die eingereichten Beiträge. Beim Geschichtswettbewerb gibt es Geldpreise für die ersten drei Preisträger in Höhe von 200, 300 beziehungsweise 500 Euro zu gewinnen, die die Oskar-Soldmann-Stiftung zur Verfügung gestellt hat. Geplant ist eine Ausstellung der Arbeiten.

Die Schweinfurter Initiative gegen das Vergessen ist eine Arbeitsgemeinschaft, die sich seit 1981 der Aufarbeitung der Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus widmet. Dabei hat sie insbesondere die Region Schweinfurt in das Zentrum ihrer Arbeit gestellt. Die Initiative will durch Aufklärung rechtsextremen Entwicklungen entgegentreten. Denn „junge Leute müssen wissen, was passiert ist, nur daraus können sie Schlüsse ziehen“ (Klaus Hofmann, Sprecher der Initiative). Das ist das Herzstück der Arbeit der Gruppe, die selbst über die Geschichte des Nationalsozialismus, die Geschichte der Juden in Schweinfurt und die Zwangsarbeit vor allem in der Schweinfurter Großindustrie recherchiert.  Mehrere Publikationen, Besuche bei Zeitzeugen, die Dokumentierung der Ergebnisse und Stadtführungen sind neben den geschaffenen Gedenkorten das Ergebnis der jahrelangen Arbeit.



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