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Großes Kino im Grundig-Stadion: Nach dem 3:1-Sieg beim Club befinden sich die Schnüdel mal so richtig auf Erfolgskurs – „Sensationell“ war das Wort des Abends – MIT VIELEN FOTOS!

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NÜRNBERG / SCHWEINFURT – Kurz nach dem Ende der Pressekonferenz im Inneren der Tribüne „klingelte“ es in Duisburg. Das 1:0 des MSV sollte letztlich auch das Goldene Tor im Pokal sein. Im Nürnberger Grundig-Stadion sahen die VIP´s und die Medienvertreter dann auch noch der Profi-Elf des Clubs beim Versagen zu. Nur vier Tage nach der bitteren Derbypleite in Fürth – und wenige Minuten nach dem 1:3 der Regionalliga-Mannschaft zuhause gegen – den Schweinfurt 05.

Ja, die Schnüdel! Die sind so richtig auf Erfolgskurs. In Nürnberg gelang am frühen Abend des Freitags der vierte Pflichstpielsieg in Serie. In der Liga waren es zuletzt optimale neun Punkte bei 13 geschossenen Toren. Daniel Mache dirigierte am Fanblock die rund 250 Anhänger und das Team beim Feiern. „Der FCS ist wieder da“, wurde gesungen, das obligatorische „Auswärtssieg“ natürlich geschrien und – passend zum kommenden Fest – ein wohl klingendes und ziemlich Gänsehaut erzeugendes „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“. Am Dienstag gastiert die U23 des Rekordmeisters als amtierender Meister der Regionalliga im Willy-Sachs-Stadion. Mit zahlreichen wohl klingenden Namen. Um die 2800 Tickets sollen bis Freitag bereits verkauft gewesen sein. Wenn die Nachricht des 3:1 der Schnüdel in und um Schwienfurt alle Menschen erreicht, dann dürften die Vorverkaufsstellen bei Wolf-Möbel und Subway endgültig gestürmt werden. Der Dienstagabend wird geil, definitiv.

Als Fandirigent Mache in der 35. Minute nach Pass von Marino Müller das 0:3 schoss, da sprach schon ganz Vieles für den Dreier der Schnüdel. Tom Jäckel hatte zuvor das 0:1 geköpft, Kevin Fery auf 0:2 erhöht. Nach nur neun gespielten Minuten. Steffen Krautschneiders abgefälschter Freistoßball landete danach noch an der Latte. „Unsere erste Halbzeit war sensationell. Wir hätten auch das 0:4 oder 0:5 machen können“, lobte FC 05-Trainer Gerd Klaus. Überhaupt war „sensationell“ das Wort des Abends.

„Sensationell gut“ fand Klaus auch das, was die Nürnberger ab Minute 35 zuammenspielten. Wenn der Club schnell kombinierte, dann brannte es im Schweinfurter Strafraum. Erstmals beim 1:3 von Patrick Erras kurz vor der Pause. Und dann mehrfach danach. Sechs teils dicke Chancen hatten der FCN in Halbzeit zwei. Immer wieder stand Christopher Pfeiffer im Mittelpunkt und hielt mit teils – richtig! – sensationellen Paraden. „Er hatte einen sensationell guten Tag“, weiß Gerd Klaus, der auch noch den Club in seiner Formation „sensationell gut aufgestellt“ sah. Nicht gut genug freilich, um dem Spiel noch eine Wende zu geben.

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Pfeiffer flog, faustete, bugsierte Bälle zur Ecke, machte alles, was ein Regionalliga-Torwart der Spitzenklasse tun muss. „Er ist seit Spieltag eins in Top-Form, hat Ausstrahlung. Das merkt man auch im Training“, freute sich der Coach mit seinem Schlussmann. „Klar war´s ein gutes Spiel für mich“, freute sich Pfeiffer mit. „Aber es war auch Glück dabei, die ganze Mannschaft hat perfekt verschoben, gefightet – und dann kommt sowas eben dabei heraus. Ich war mit beteiligt am Sieg“, sagte der Schweinfurter Torwart bescheiden und weiß um seine Verfassung ohne das Verletzungspech zuvor und um gute Arbeit mit Torwart-Trainer Norbert Kleider. Und er weiß auch: „Die Bayern sind im Moment schlagbar. Wenn wir so auftreten wie heute….“

Ja, wenn das gelingt…. Über 6000 Zuschauer werden dann wohl dabei sein. „Das wird gefühlt ein Spiel des Sechsten gegen den Vierten. Sensationell“, bemüht Gerd Klaus wieder dieses Wort und sagt dann: „Wir wollen die Bayern schlagen, dann wir vor ihnen. Und wir können sie schlagen, wenn die Hütte voll ist! Wir wollen drei Punkte holen und werden nicht defensiv spielen“ Defensiv, genau: Also nicht so wie ab der 46. Minute in Nürnberg. Als die Schnüdel aus der Kabine zurück kamen, da rückte plötzlich der eingewechselte Michael Krämer in eine nun auf fünf Mann erweiterte Abwehrkette. Der angeschlagene Marino Müller blieb draußen, so wie zuvor schon der am Knie verletzte und bei den ersten Aktionen überragende Pablo Pigl vom Feld musste – immerhin für den zunächst geschonten Kapitän Bastian Lunz. Für Krämer war wegen einer Verletzung nach nur 19 Minuten auf dem Feld Scluss. Der Dreier hatte also auch einen dreifach negativen Aspekt.

Zurück zum Thema „defensiv“: Gerd Klaus erklärt: „Wir haben komplett umgestellt. Wenn das schief gegangen wäre, hätte ich es auf meine Kappe genommen. Aber der Club wurde immer stärker. Und eine Halblösung wollte ich nicht!“ Also igelten sich die Schnüdel ein, kamen nur noch zu zwei Konterchancen, während Chris Pfeiffer fünf Mal in höchster Not retten musste. „Wir hätten auch noch mit 6:5 gewinnen können“, sagte Nürnbergs Trainer Roger Prinzen gar nicht so grundlos. Verdient wäre das freilich nicht gewesen. „Schweinfurt hat Beton angerührt. Da war es schwer durchzukommen. Wir haben aber die ersten zehn Minuten komplett verschlafen. Darüber müssen wir nachdenken. Wir hatten genug Chancen, um das Spiel noch zu drehen. Wir müssen das heute abhaken. Aber nicht, ohne Konsequenzen daraus zu ziehen. Wir müssen langsam erwachsen und Männer werden“, so Prinzen.

Der Club II fragte sich vor der Partie, ob die Reise nach oben geht „oder ob wir unten in der Tabelle rumkrüppeln“, drückte es der FCN-Coach etwas seltam aus. Die mit einem Punkt aus drei Spielen gestarteten Schnüdel jedenfalls hatten den Sieg am Freitag vorher sicher nicht eingeplant. Umso schöner ist er, umso mehr freute sich beispielsweise Vorstand Markus Wolf. Auch wenn der Schriftzug und das Logo seiner Firma genauso die Trikots der Nürnberger Reserve ziert. Doch das Herz des 46-Jährigen, dem Gattin Tugba am Montag eine Tochter schenkte, schlägt natürlich in erster Linie für 05.

Am Dienstag steigt also nun der erste echte Saison-Höhepunkt. Und er leitet eine Woche mit viel Stress ein. Denn bereits am Donnerstag, nicht mal 48 Stunden später, müssen die Schweinfurter ihre Pokalpartie der zweiten Runde bei Bayernligist Erlenbach bestreiten. Ganz ungelegen freilich kommt das den Grün-Weißen nicht. Erstens haben sie jetzt einen einigermaßen großen Kader zum Durchwechseln. Und zweitens steht nach dem Match am Untermain dann ein freies Wochenende an. Das angesetzte Spiel gegen die Würzburger Kickers wurde aufgrund der Faustball-DM in den Oktober verlegt. Somit bleiben acht Tage Zeit der Vorbereitung auf die Partie bei Wacker Burghausen. Wer weiß: Vielleicht ist das dann sogar das nächste große Schlagerspiel der Schnüdel….

Fußball-Regionalliga Bayern: 1. FC Nürnberg II – 1. FC Schweinfurt 05: 1:3 (1:3)
Schweinfurt: Christopher Pfeiffer – Marco Janz, Manuel Müller, Johannes Bechmann, Pablo Pigl (ab 26. Bastian Lunz) – Kevin Fery – Daniel Mache, Michael Kraus, Steffen Krautschneider – Tom Jäckel, Marino Müller (ab 46. Michael Krämer / ab 64. Adrian Dußler).
Tore: 0:1 (5.) Tom Jäckel, 0:2 (9.) Kevin Fery, 0:3 (35.) Daniel Mache, 1:3 (43.) Patrick Erras; Zuschauer 423 (davon rund 250 aus Schweinfurt).



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