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Großgemeinde Schonungen setzt auf Glasfaserausbau: Gemeinderat legt Fördergebiet fest

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SCHONUNGEN – Schonungen und seine Gemeindeteile rüsten in Sachen Internet mächtig auf: Die Großgemeinde hat vor wenigen Monaten den Antrag zur Aufnahme in das Breitbandförderprogramm beschlossen und vorsorglich entsprechende Haushaltsmittel für den Ausbau vorgesehen.

Mit dem Fachbüro Foerst-Consult aus Würzburg setzt die Gemeinde auf ein bewährtes Büro, das viele Städte und Gemeinden schon zu schnellem Internet verholfen hat. Etliche umfangreiche und komplexe Verfahrensschritte gilt es im Rahmen des Zuschussprogramms strikt einzuhalten: Dr. Joachim Först sieht seine Aufgabe in der Begleitung und Beratung der Kommunen. Dank dem Förderzuschuss „Stargeld Netz“ sind die Kosten der Gemeinde für die fachliche Unterstützung fast vollumfänglich abgedeckt, wie Bürgermeister Stefan Rottmann erklärt.

Zwischenzeitlich konnte der Verfahrensschritt der Markterkundung durchgeführt werden: Darin mussten sich die Telekommunikationsanbieter zu ihren eigenwirtschaftlichen Ausbauplänen in den kommenden drei Jahren äußern. Der Staat will somit verhindern, dass öffentliche Gelder in den Ausbau von Glasfasernetzen gesteckt werden, wo es schon konkrete Erschließungsabsichten von privaten Anbietern gibt. In Bereichen, die nicht von privatwirtschaftlichem Ausbau profitieren, wird ein Fördergebiet gebildet und eine Ausschreibung auf den Weg gebracht, ehe die Baumaßnahmen schließlich beginnen können.

Bis zu 100 Megabit pro Sekunde beim Download und bis zu 40 MBit/s beim Upload der Daten werden künftig dank „Vectoring“ möglich sein. An einigen Stellen müssen Straßen und Gehsteige geöffnet, damit Glasfaserkabel in bestehende unterirdische Leerrohrsysteme eingezogen werden können. Mittels Glasfaseranbindung kommt das Internet in „Lichtgeschwindigkeit“ bei den Kabelverzweigerkästen und den neu zu errichteten Multifunktionsgehäuse an. Die letzten Meter bis ins Haus wird das Breitband-Internet dann über die bestehenden Kupferleitungen geführt.

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In der Großgemeinde Schonungen ergab das Markterkundungsverfahren ein uneinheitliches Bild: Im Vorwahlbereich „09721“ hat sich die Telekom zu einem eigenwirtschaftlichen Ausbau entschlossen, sodass der Gemeinde für Schonungen und Mainberg keine Kosten anfallen. Die Bauarbeiten in den beiden Ortsteilen haben bereits begonnen, sodass die Vectoring-Technik Ende diesen Jahres zur Verfügung steht. Gute Chancen für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekom haben außerdem die Ortsteile Marktsteinach und Hausen: Auch hier ist Mitbewerber KabelDeutschland mit Glasfaseranbindungen und hohen Bandbreiten bereits präsent. Lediglich einige wenige Straßenzüge leiden unter der langsamen Internetanbindung: Das soll sich dann auch hier ändern, wenn die Telekom einsteigt und als Mitkonkurrent um Kunden buhlt.

Die Zusage soll schon in Kürze fallen. Schließlich sieht die Telekom die große Chance, dank der Glasfasertechnik zwei neue Mobilfunkstandorte in Hausen und Marktsteinach zu etablieren, sodass die Funklöcher endgültig der Geschichte angehören. Das Vectoring ist eine spezielle Kanalkodierung, die die Störungen auf den Kupferkabeln reduziert und so die Übertragungsrate deutlich steigert. Am Haus und in der Wohnung des Kunden fallen so keine baulichen Maßnahmen an. Allerdings werde auch nichts automatisch umgeschaltet, wer dieses schnelle Internet nutzten wolle, müsse sich in diesem Fall mit der Telekom in Verbindung setzen.

Das Telekommunikationsunternehmen FPS aus Untereuerheim hat sich indes auf die Ortsteile Reichmannshausen und Löffelsterz und spezialisiert: FPS wird aus eigener Tasche den Glasfaserausbau realisieren und auch hier den Zugang zu hohen Bandbreiten schaffen. Bis Ende 2016 soll dort DSL zur Verfügung stehen: Noch im ersten Halbjahr 2015 wird FPS so genannte DSLAMs in den Ortsteilen Löffelsterz und Reichmannshausen installieren.

Laut Breitbandförderprogramm ist die Gemeinde zwingend angehalten, das Fördergebiet um die Bereiche zu verkleinern, die eigenwirtschaftlich von Unternehmen ausgebaut werden, erklärt Dr. Joachim Först. Gleichzeitig soll die Gemeinde die Ausbaupläne mit „Argus Augen“ beobachten – hält sich das Unternehmen nicht an seine festgesetzten Meilensteine, so bleibt der Gemeinde die Möglichkeit einer weiteren Markterkundung und Erschließung durch das Breitbandförderprogramm. Der Reichelshof südlich des Mains wird durch den weiteren Ausbau in der Gemeinde Sennfeld profitieren, sodass hier laut den Breitbandexperten kein Handlungsbedarf besteht: Ganz anders stellt sich die Situation in Rednershof dar. Ursprünglich sollte der Weiler eigenwirtschaftlich durch FPS ausgebaut werden, allerdings gegen die Zahlung einer einmaligen Anschlussgebühr. Laut Bayerischem Breitbandzentrum und Fachbüro Dr. Först ist dies bei einem eigenwirtschaftlichen Ausbau nicht zulässig, sodass auch Rednershof gemeinsam mit Abersfeld, Forst und Waldsachsen im Fördergebiet zu berücksichtigen ist.

So bleiben am Ende die Gemeindeteile Forst, Waldsachsen und Abersfeld für das Breitbandförderprogramm übrig: Hier soll in Kürze die Ausschreibung erfolgen, sodass sich Unternehmen für den Ausbau bewerben können. Der Eigenanteil der Gemeinde wird schließlich mit 90% gefördert: Schonungen bekommt hier einen überdurchschnittlich hohen Zuschuss, freut sich Bürgermeister Stefan Rottmann und dank des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau’s von FPS und Telekom wird die Gemeinde nochmals zusätzlich entlastet.



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