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„Helfen statt Gaffen“: Das Rote Kreuz in Schweinfurt hat Trainer für Herzensretter ausgebildet

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Bei einem Herz-Kreislaufstillstand zählt jede Minute. Bis der Rettungsdienst eintrifft, hängt das Leben der Betroffenen von spontan und beherzt zupackenden Ersthelfern ab.

Doch nur in 37 Prozent der Fälle haben in der jüngeren Vergangenheit Ersthelfer bei einem Herz-Kreislaufstillstand mit der Wiederbelebung begonnen. Das hat eine Erhebung des Reanimationsregisters der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie (DGAI) auf der Basis von 11.800 ausgewerteten Einsätzen ergeben.

Jährlich erleiden mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand. Das verdeutlicht, wie wichtig eine schnell beginnende Wiederbelebung ist.

Schätzungen zufolge, könnten so ca.10.000 Menschen jährlich gerettet werden. Fatalerweise ist die Hilfsbereitschaft in Deutschland im Vergleich z. B. zu skandinavischen Ländern, in denen 70% der Bevölkerung bei einem Herz-Kreislaufstillstand ganz selbstverständlich mit der Wiederbelebung beginnen, zu gering.

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An dieser Stelle muss man sich nach dem Warum fragen.
Besteht Angst etwas falsch zu machen? Hat man Angst bei Fehlern persönlich zu haften?

Hier bestehen Hemmschwellen, die aus fehlendem Wissen, falschen Einschätzungen und Befürchtungen resultieren. Kein Richter hat bis heute beherzte Ersthelfer verurteilt, wohl aber Gaffer wegen unterlassener Hilfeleistung.

Das Rote Kreuz in Schweinfurt hat im Rahmen der Aktion Herzensretter 12 Trainer ausgebildet, welche die Herz-Lungen-Wiederbelebung praktisch lehren, nach dem Motto „Helfen statt Gaffen“

In diesem Seminar wurden die ehrenamtlichen Trainer im Kreisverband geschult, um interessierten Menschen lebensrettende Sofortmaßnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu lehren.

Den Trainern wurde das fachliche Konzept erklärt, sie wurden über die Hygienevorschriften aufgeklärt und erhielten eine fachliche Schulung über den Notruf, den bewusstlosen Patienten, über Atemstörungen und die Herz-Lungen Wiederbelebung.

In einer Gruppenarbeit wurde der Ablauf des Kurses Herzensretter theoretisch sowie praktisch erarbeitet und als Fallbeispiel durchgespielt. Jeder Trainer bekam so auch wichtige Tipps mit auf dem Weg. Auch methodische Hinweise wie der Umgang mit einer Gruppe, richtiges Sprechen vor eine Gruppe und die Motivation der Teilnehmer stand auf dem Schulungsprogramm.

Der Kurs Herzensretter richtet sich vor allem an die Personen, die noch keinen Erste–Hilfe-Kurs besucht haben. Das Rote Kreuz in Schweinfurt will vor allem Gruppen, Vereine, Kreise und Verbände ansprechen, die sich in 90 Minuten kostenfrei fortbilden möchten. Über eine Spende zur Unterstützung des Projektes würde sich der Kreisverband freuen.

Wer jetzt Interesse an diesem Kurs hat, den das Rote Kreuz ab 10 Personen auch bei den Gruppen vor Ort anbietet und wer selber ein Herzensretter werden möchte, wendet sich bitte an die Ausbildungsabteilung des BRK Schweinfurt, Tel: 09721-94 904 22 oder per Mail: ausbildung@brk-schweinfurt.de

Foto: Holger Brätz



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