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Im Oktober sind erstmals seit Ende 2011 wieder weniger als 8.000 Menschen ohne Arbeit

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SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Im Oktober waren in der Region Main-Rhön 7.902 Menschen arbeitslos und damit 544 weniger als im Vormonat. Zum ersten Mal seit Ende 2011 lag die Zahl der Arbeitslosen damit wieder unter 8.000. Die Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent war sowohl im Vergleich zum September als auch gegenüber dem Vorjahr 0,2 Prozentpunkte niedriger. Vor einem Jahr wurden noch 358 Arbeitslose mehr gezählt.

„Die Gesamtsituation im Oktober war durchweg erfreulich“, fasst der Leiter der Arbeitsagentur zusammen. „Wie schon seit Monaten kann auch im Oktober der Region ein stabiler Arbeitsmarkt bescheinigt werden, mit einer erfreulichen positiven Tendenz. Zusammen mit dem zunächst eher verhaltenen Herbstaufschwung im September ging die Arbeitslosigkeit in den letzten beiden Monaten nun doch noch deutlich zurück und hat wieder das Niveau von vor fast zwei Jahren erreicht.“

Die altersabhängige Spreizung der Arbeitslosenquote blieb dabei weitgehend erhalten. Bei den Menschen nach dem vollendeten fünfzigsten Lebensjahr lag die Quote bei 4,1 Prozent, bei den Älteren ab 55 Jahren bei 5,0 Prozent. Bei den Jugendlichen unter 25 dagegen waren nur 2,8 Prozent von Arbeitslosigkeit betroffen, bei den jungen Menschen zwischen 15 und 19 Jahren sogar nur 1,3 Prozent. „Die Arbeitslosigkeit bei Älteren ist grundsätzlich höher als bei jungen Menschen, da spielen Faktoren wie gesundheitliche Einschränkungen bei den Bewerberinnen und Bewerbern oder eine gewisse Zurückhaltung bei der Einstellung älterer Arbeitnehmer bei den Betrieben eine Rolle“, erläutert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. „Erfreulich ist aber“, so Stelzer weiter, „dass die Quote bei den Älteren gegenüber dem Vorjahr genauso zurück ging wie beim Durchschnitt aller arbeitslosen Menschen.“ Überdurchschnittlich war der Rückgang dagegen bei den Jugendlichen unter 25 Jahren, hier hatte die Arbeitslosenquote vor einem Jahr mit 3,5 Prozent noch um 0,7 Prozentpunkte höher gelegen.

Wäre die Höhe der Arbeitslosigkeit allerdings alleine durch die Menschen beeinflusst, welche sich auf der einen Seite nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden müssen und auf der anderen Seite die Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnehme beenden konnten, wäre sie im Oktober fast unverändert geblieben. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit mit 1.090 Fällen und die Abgänge in eine Arbeitsstelle mit 1.061 Fällen hielten sich beinahe die Waage. Wie im Herbst üblich trug der zu dieser Zeit verstärkte Abgang in Ausbildungen und sonstige Fortbildungsmaßnahmen zum Rückgang der Arbeitslosenzahl bei. Unter dem Stichpunkt „Ausbildung und sonstige Maßnahmeteilnahme“ weist die Statistik 913 Abmeldungen und 531 Zugänge aus. Bei den Abmeldungen handelte es sich im Oktober weniger um betriebliche Berufsausbildungen, welche überwiegend bereits im September beginnen. Vielmehr fielen darunter schulische Ausbildungen, die Aufnahme eines Studiums und auch durch die Arbeitsagentur geförderte Bildungsmaßnahmen unterschiedlichen Umfangs.

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Der Stellenbestand ging gegenüber dem September um 92 auf 2.395 zurück, lag aber um 120 Stellen über dem Bestand des Vorjahres. Die Zahl der neu eingegangenen Stellenangebote (725) entsprach der des Vormonats (724) und lag etwas über der des Vorjahres (717). Entsprechend dem Branchenschwerpunkt in der Region Main-Rhön kam fast ein Drittel der neuen Angebote (32,1 Prozent) aus dem Bereich der Produktion und Fertigung. 18,2 Prozent entfielen auf kaufmännische Dienstleistungen, Handel und Tourismus, 14,8 Prozent auf Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung und 13,8 Prozent auf Verkehr, Logistik und Sicherheit.

Nach wie vor bleibt es in vielen Bereichen schwierig, zeitnah passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Während der Jahreszeit entsprechend die Nachfrage in den Außenberufen und auch im Gastronomiebereich zurückgeht, ist der Bedarf besonders im Gesundheitsbereich kaum zu decken. Dem Handel und den Firmen, welche nach Bürokräften suchen, steht dagegen nach wie vor ein zahlenmäßig gutes Angebot gegenüber. „Die Zahlen alleine sagen allerdings nur sehr grob etwas über die tatsächlichen Chancen und Möglichkeiten aus“, stellt Stelzer klar. „Die Spezialisierung nimmt in vielen Bereichen zu, ob es sich um eine Stelle für einen Ingenieur, für einen bestimmten Handwerkszweig oder im kaufmännischen Bereich handelt.“ Doch nicht nur an den erforderlichen Fachkenntnissen scheitert so manche Stellenbesetzung. „Die Lage und Verteilung der Arbeitszeit ist oft entscheidend, besonders bei Berufen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, gerade in ländlichen Gebieten. Schließlich müssen sich natürlich Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die Arbeitsbedingungen, vor allem über die Bezahlung, einig werden.“

Der Agentur für Arbeit werden im Übrigen fast nur sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, rund 92 Prozent des Bestandes fallen darunter. Der Anteil an geringfügigen Stellen, so genannten Minijobs, auf dem gesamten Arbeitsmarkt ist sicher größer. Solche Stellenangebote, gerade in Handel und Gastronomie recht zahlreich, werden sehr oft über persönliche Kontakte besetzt.

Fast unverändert blieb im September mit 53 die Anzahl der Betriebe, welche vorsorglich Kurzarbeit anzeigten. Die Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer ging allerdings von 2679 auf 1967 zurück. Zum Vergleich: In den Monaten März und April war noch für beinahe 5.000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt worden.

„Derzeit sind weder international, noch deutschlandweit, noch speziell in der Region Main-Rhön Anzeichen für eine steigende Arbeitslosigkeit in unserer Region erkennbar“, sieht der Agenturleiter auch die künftige Entwicklung positiv. „Das Winterhalbjahr ist nach wie vor nicht unerheblich von der Witterung abhängig“, so Stelzer weiter, „auch wenn die saisonalen Ausschläge im Winter nicht zuletzt aufgrund des Saison-Kurzarbeitergeldes bei weitem nicht mehr so stark sind.“



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