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Interview mit dem Geiselwinder Park-Boss Matthias Mölter: „Wir sind eigentlich viel weiter als geplant!“

GEISELWIND – Endlich darf am Samstag, den 30. Mai, das Freizeit-Land Geiselwind wieder öffnen. Viel später als erhofft zwar, aber immerhin zum Start der Pfingstferien. SW1.News sprach mit Parkbesitzer Matthias Mölter.

Herr Mölter, nach der Drachenbucht in 2019 gibt´s heuer mit Tukis verrückter Farm schon wieder einen neuen Themenbereich. Damit sprechen Sie bewusst Familien mit kleineren Kindern an?
Matthias Mölter: Hauptzielgruppe sind – exakt – die Familien mit Kindern. Tukis Unterwasserwelt ist beispielsweise für alle Kids ab einem Meter Größe gedacht, es gibt aber auch einen Spielplatz für Kinder im Alter von bis vier Jahren. Dieses verrückte Bauerndorf wird auch bei der erstmaligen Winteröffnung der Hauptort sein.

Diese Farm steht an einem früher anderweitig genutzten Platz. Steht sie stellvertretend für die gravierenden Veränderungen im Freizeit-Land seit 2017 und Ihrer Übernahme?
Matthias Mölter: Hier standen früher die Vogelvolieren. Wir haben sie den Vögeln zu Liebe an Tierparks oder Zoos abgegeben. Vögel sind schön, meine Tochter schaut sich auch gerne ein, zwei dieser Tiere an. Aber beim 3000. Vogel will sie woanders hin… Das war nicht mehr zeitgemäß. Deshalb haben wir überlegt, was zu diesem Eingangsbereich mit den vielen Bäumen und Büschen passt. Ein Themenbereich wir Star Wars wäre da nicht das Richtige gewesen…

Auch die 2019 eröffnete Drachenbucht bekam nochmals Neuheiten. Welche genau?
Matthias Mölter: Beispielsweise ein magisches Labyrinth mit einem Kilometer Weg, auf dem man Fabelwesen wie Drachen trifft oder fleischfressende Pflanzen. Es gibt einen Koi-Teich, einen Glas-Irrgarten. Man muss hier den Ausgang finden. Drei Hüpfkissen sind neu, zwei hatten wir letzte Saison schon, die wurden gestürmt. Für Erwachsene gibt es daneben eine Chill-Out-Zone. Und das Drachencamp bekam generell ein Fine Tuning…

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Ist das Freizeit-Land Geiselwind vor dem Start in die vierte Saison unter Ihnen als Veränderer und Geschäftsführer jetzt soweit, wie Sie es sich beim Kauf und bei der Übernahme gewünscht haben?
Matthias Mölter: Wir sind eigentlich viel weiter als geplant, auch wenn meine Vorstellung noch viel weiter reicht! Das ist kein Widerspruch! Wir bauen nun im vierten Jahr durchgängig, seit 2017 gab es hier keinen Baustopp. Aber wir sind weiter sehr selbstkritisch. Das Publikum gerade in unserem Nahgebiet ist ja sehr negativ eingestellt. Manche sagen, der Park wäre noch immer „alt“. Wenn wir dann fragen, ob sie seit 2017 schon mal wieder da waren, dann hören wir ein „Nö!“…

Können Sie ein paar Zahlen nennen, was die Entwicklung der Besucher seit 2016 betrifft?
Matthias Mölter: Als wir übernahmen, kamen im Jahr 168.000 Leute. Zuletzt waren es ein bisschen über 250.000. Gleich im ersten Jahr hatten wir mit 220.000 einen Zuwachs. Aber vergleichbare Parks unserer Größenordnung haben Minimum 400.000 Besucher. Beispielsweise der Skyline-Park in Bad Wörishofen oder der Bayern-Park in Niederbayern. Wir haben immerhin aktuell 54 Fahrgeschäfte. Klar reden wir da nicht über acht riesige Achterbahnen. Aber für die Besucherzahlen sind wir viel zu groß. Wir haben ja alleine neun Gastronomiebetriebe. Bei uns gibt´s nie Warteschlangen, nicht mal bei in der Spitze 4000 Leuten im Park. Bis zu 10.000 könnten wir locker durchschleusen. Vielleicht liegen die Zahlen an unserem Ruf. Viele reden noch immer von einem „Tierpark“ oder vom „alten Park an der A3“. Da haben viele einfach nicht auf dem Schirm, dass es bei uns mehr Attraktionen gibt als in einem Park mit über einer Million Besucher.

Wenn man auf Facebook die Einträge liest, so können die Besucher sogar nachvollziehen, dass das Parken mittlerweile Geld kostet. Ein Zeichen dafür, dass man Ihre Veränderungen wertschätzt?
Matthias Mölter: Wenn der Aufstand dagegen riesig gewesen wäre, hätten wir es wohl nicht gemacht. Aber: Wo zahlt man denn keine Parkgebühren? Außerdem sorgt der eingezäunte Parkplatz ja auch für Ordnung und Sicherheit. Wir haben nun in drei Jahren hier ins Freizeit-Land eine achtstellige Summe investiert, haben alleine heuer 22 Neuheiten auf dem Plan. Wenn wir da in Sachen Besucherzahlen mit 20 Prozent überproportional wachsen würden, wäre es super. Ansonsten müssen wir entweder unsere Investitionen zurück fahren oder neue Einnahmequellen erschließen. Man darf nicht vergessen, dass wir inzwischen auch alle 14 bestehenden Toiletten saniert und bei der Drachenbucht die erste neue unter unserer Regie gebaut haben.

Bleibt der Eintrittspreis wie gehabt?
Matthias Mölter: Bei Erwachsenen geht er von 29.50 Euro auf 32,50 Euro. Kinder und Senioren ab 60 Jahren bleiben bei 23,50 Euro. Wenn man mit zwei Kindern ins Kino oder für zwei Stunden in ein Kinderland in der Region geht, dann kostet das ja auch für gerade mal knapp zwei Stunden über 20 Euro.

Nun sind viele Freunde des Freizeit-Landes schon gespannt, wie es über 2020 hinaus weiter geht. Können Sie Andeutungen machen über Veränderungen in der Zukunft, über neue Attraktionen?
Matthias Mölter: Wir sind ja ständig dabei, die Bestandsanlage aufzuwerten. Die Planung sieht vor, demnächst etwas Großes für die Jugend zu bringen, etwas für das Adrenalin. Fahrgeschäfte haben wir ja an sich mehr als genug, vor allem Türme. Es gibt mehrere Optionen, das kann in die Richtung neue Achterbahn gehen oder Wildwasser-Rafting oder irgendwas über Kopf für die Jugend. Im ersten Jahr hatten wir ja das „Extrem“ hier, das kam gut an.

Sind weitere Themenbereiche oder Erweiterungen geplant?
Matthias Mölter: Flächen, die noch nicht erschlossen sind, hätten wir ja schon in petto. Aber man darf nicht vergessen, dass jedes Fahrgeschäft ein Person zum Bedienen braucht, jede Popcorn-Bude einen Mitarbeiter. Wir müssten dann auch überproportional weiter wachsen, was die Besucher betrifft. Bei 1000 Leuten früher hatte man das Gefühl, der Park ist gut voll. 2019 mit der neuen Drachenbucht war gefühlt mit 1700 Leuten nicht so viel los. Das richtige Feeling würde aufkommen bei 3000 Besuchern am Tag, das wäre dann ideale Flair für einen Freizeitpark.

Viele hat Ihre Ankündigung überrascht, künftig auch im Winter zumindest in den Ferien und an den Wochenenden zu öffnen. Obwohl wir alle uns nun auf das Frühjahr freuen: Können Sie schon verraten, was die Besucher erwartet im Winter-Wunderland?
Matthias Mölter: Irgendwie ist das aus der Not geboren. Denn die Kosten laufen ja auch im Winter, selbst da rennen 70, 80 Mitarbeiter im Park herum. Da haben wir überlegt, was wir machen können. Was bietet sich an? Also werden wir einen Teilbereich öffnen, einen ermäßigten Eintrittspreis verlangen und damit hoffentlich ein neues Publikum erschließen. Wenn der Erfolg da ist, dann soll das wachsen. Wir öffnen den vorderen Bereich beim alten Eingang mit Tukis verrückter Farm, dem neuen Bauernhof, bauen eine Schlittschuhbahn auf, haben einen Glühwein-Weihnachtsmarkt, planen einen Sonntagsbrunch. Volcano, der Free-Fall-Turm soll auf machen, der Rest ist auf Familien ausgerichtet. Geöffnet sein wird bis Einbruch der Dunkelheit für eine gewisse Atmosphäre. Das Bierzelt „Zum geselligen Anker“ mit den neuen massiven Eichentischen lädt zum Verweilen ein. Mal schauen, wie sich das entwickelt. In den Halloween-Wochen haben sich die Besucherzahlen bis jetzt Jahr für Jahr verdoppelt.

„Events“ wollen Sie es nicht mehr nennen, sondern „magische Tage“: Welche wären ohne Corona 2020 geplant gewesen? Sie können ja nicht stattfinden…
Matthias Mölter: Lauter gute Sachen, die auch mir Spaß machen würden! Die Dinausaurier-Tage Ende August hätten wir schon zum dritten Mal gehabt. Das ist ein Klassiker! Die Superhelden wollten wieder kommen, die waren 2018 schon da. Der „Iron Man“ schaut echt so aus wie im Film. Für die Mädels haben wir die Prinzessinen-Tage mit dem Besuch von Cinderella und Jasmin geplant. Mitte August hieße es eigentlich „Verzaubert“, dann wollten Anna, Elsa und Olaf kommen. Disney ist generell eine Marke, die immer funktioniert, da stehen die Kinder drauf. Aber natürlich haben wir im Sommer lange Samstage, wenn unser Freizeit-Land bis 20 Uhr geöffnet sein wird. Allerdings nicht mehr bis 22 Uhr, das hat sich nicht ausgezahlt.
 
Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!



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