Jagd auf Wolfshybride im Landkreis Rhön-Grabfeld: PETA fordert Sterilisation statt Tötung
LANDKREIS RHÖN-GRABFELD – Tierleidfreie Lösung gefordert: Das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg gibt fünf Hybridwolfskinder zum Abschuss frei. Die Welpen leben zusammen mit ihrer Mutter im Landkreis Rhön-Grabfeld. Laut Medienbericht handelt es sich um Nachkommen einer Wölfin und eines Haushundes.
Als Begründung gibt das LfU den Schutz der Wolfspopulation an, denn eine Vermischung der Gene von Wolf und Hund würde den Genpool für Wölfe schwächen. PETA hat das Landesamt für Umwelt in Augsburg aufgefordert, von der Tötung der Tiere abzusehen und eine tierfreundliche Lösung vorzuziehen. In ihrem Schreiben schlägt die Tierrechtsorganisation vor, die Jungtiere vor Eintritt der Geschlechtsreife zu sterilisieren. Die Geschlechtsreife setzt in der Regel um den 22. Lebensmonat ein.
„Die Tötung der Tierkinder wird mit dem Schutzstatus des Wolfes begründet. Das ist eine dreiste und scheinheilige Lüge. Wer den Wolf wirklich schützen will, hört zuallererst damit auf, ihn zu jagen“, so Scarlett Treml, Fachreferentin bei PETA. „Das Vorhaben steht in keinerlei Hinsicht in Beziehung mit einem vernünftigen Grund, wie es das Tierschutzgesetz beim Töten von Tieren vorschreibt.
Denn durch eine Sterilisation können die Welpen vermehrungsunfähig gemacht werden, sodass sie keine Auswirkungen mehr auf den Genpool der Population haben. Als nachhaltige Lösung und um solche Dilemmata in Zukunft zu verhindern, muss die Zucht von Wolfshunden umgehend verboten werden. Es ist völlig unverständlich, dass dies in Deutschland überhaupt noch legal ist. Abgesehen davon ist es schlicht rassistisch und stimmt uns fassungslos, dass die Tiere sterben sollen, nur weil sie nicht reinrassig sind.“
Eine Sterilisation – auch der männlichen Tiere – ist einer Kastration vorzuziehen. Kastrierte Hybridrüden würden aufgrund des Testosteronmangels in der Sozialstruktur des frei lebenden Wolfsrudels voraussichtlich von den anderen Tieren unterdrückt werden.
Verantwortliche des Zoos Magdeburg nach Tötung von nicht reinrassigen Tierkindern verurteilt
Im Zoo Magdeburg wurden 2008 drei Tigerbabys eingeschläfert, weil sie nicht reinrassig waren. Die Zooverantwortlichen wurden nach einer Strafanzeige von PETA rechtskräftig dafür verurteilt. Vor diesem Hintergrund warnt die Tierrechtsorganisation ausdrücklich vor der strafrechtlichen Relevanz einer etwaigen Tötung der Welpen in Rhön-Grabenfeld.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie in irgendeiner Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/Themen/Jagdirrtümer
PETA.de/Themen/Wolfsjagd
PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Bild von Elias auf Pixabay
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