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Jahres-Pressekonferenz des Landkreises Schweinfurt: Für Landrat Florian Töpper waren Asylbewerber, die Stromtrasse oder die Konversion die Hauptthemen

Keiler Helles

LANDKREIS SCHWEINFURT – Etwas mehr als eine Stunde brauchte Landrat Florian Töpper heuer und heute für den Rückblick auf 2014 und die Vorschau auf 2015. Um die zehn Seiten umfasste das Hand-Out für die Medien. Vor einem Jahr waren es noch fast doppelt so viele. War also im Landkreis Schweinfurt weniger los? Mitnichten!

Jahrespressekonferenzen im Landratsamt sind so eine Sache. Wenn man alles, was man dort erfährt, den Lesern mitteilen möchte, dann würde das selbst im Internet den Platz sprengen. Töppers Blick auf ein erfolgreiches 2014 kurz zu würdigen, wäre nicht angemessen. Die richtige Mischung finden? Schwer! Asylbewerber, die Stromtrasse oder die Konversion waren freilich die Hauptthemen im letzten Jahr – und bleiben das vorerst auch. Zumindest Vergangenheit als 15 Jahre tätiger Stellvertreter des Landrates ist der ehemalige Wernecker Bürgermeister Paul Heuler, den Töpper Ende April verabschiedete. Christine Bender vertritt den Landrat seitdem, Peter Seifert ist ein weiterer Stellvertreter.

Florian-Toepper und Paul HeulerThema Asylsuchende: 497 zugeweisene Ausländer beherbergt der Landkreis derzeit, die Ukraine ist deren Herkunfstland Nummer eins. In 42 dezentralen Unterkünften sind die meisten Menschen beheimatet. Das erfordert einige organisatorische Arbeit. Die Integration gerade junger Asybewerber verlaufe positiv, gerade wegen Bemühungen am Beruflichen Schulzentrum Alfons Goppel oder an der Hugo von Trimberg-Mittelschule in Niederwerrn.

Thema Konversion: Da in den Conn Barracks im April schon eine Gemeinschaftsunterkunft für 200 Asylbewerber in Betrieb genommen werden soll, ergibt sich hier eine Schnittmenge. Aber auch ein Interkommunaler Gewerbepark ist angedacht für diese einstigen Flächen der US-Streitkräfte. In Sachen Heeresstraße glaubt Florian Töpper nicht daran, dass die Verbindung von Dittelbrunn und Schweinfurt mittelfristig eine zum Fahren genehmigte Route sein kann. Derzeit untersucht man dort wegen eventuellen Altlasten. Eine Sperrung mittels Schranken könnte bald erfolgen. Für den 746 Hektar großen Brönnhof wird die Aufnahme in das „Nationale Naturerbe“ erwartet.

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alleThema Stromtrasse: Noch fehlt dem Landkreis ein schlüssiges Gesamtkonzept, sieht man sich durch das Kernkraftwerk und die Bundesautobahnen ohnehin genug belastet. Grafenrheinfeld als Netzverknüpfungspunkt lasse wohl nicht vermeiden, dass der Landkreis von der Stromtrasse betroffen wäre – sofern wirklich ein Bedarf dafür vorhanden ist. Florian Töpper erwartet die Ergebnisse des Energiedialoges, ärgert sich aber, dass Betreiber TenneT schon vorher einen Antrag einreichte…

In Sachen Wirtschaftsförderung mache der Landkreis weiter gute Arbeit. Beim Öffentlichen Personen-Nah-Verkehr seien Buslinien zu entlegeneren Orten wie nach Wipfeld oder Wasserlosen weiter gut befahren. Mit den Landkreisen Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld strebt Schweinfurt mit Stadt und Landkreis weiter den Beitritt zum Verkehrsverbund Mainfranken an. 32 Windkraftanlagen erzeugen derzeit im Landkreis Strom, 14 weitere Anlagen sind geplant. Von rund 2100 Gigawattsunden in 2014 im gesamten Bayern erzeugten die Anlagen im Landkreis immerhin 116. Belastungsgrenzen für die Bürger, was Windräder betrifft, seien im Landkreis dennoch irgendwann erreicht, weiß der Landrat.

Windstuetzpunkt-Landkreis-Schweinfurt-0Das Defizit der Geomed-Klinik in Gerolzhofen mit einem jährlichen Minus von zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro belaste den Haushalt. Ein Krankenhaus-Standort im ländlichen Raum sei aber notwendig zur ärztlichen Versorgung. Fast 5 Millionen Euro wird der Landkreis auch 2015 wieder in seine Schulen investieren, alleine 2,3 davon seien geplant für die Sanierung der so genannten Celtis-Schublade am Gymnasium in Schweinfurt. Der Schuldenstand des Landkreises betrug zum 31. 12. 2014 fast 21 Millionen Euro. In Sachen Abfallwirtschaft setze die neue Biomüllvergärungsanlage einen Meilenstein in Punkte Klimaschutz. 1000 Haushalte werden so mit Strom versorgt

Der Steigerwald soll Welterbestatus erhalten. Weltkultur- oder Weltnaturerbe. Ein Nationalpark soll keinesfalls ausgerufen werden. Noch ganz so schön wie der Wald ist das Schonunger Sattler-Schonungen-Steinach-0Altlastengebiet. Doch auch da enstand durch die Sanierung ein sehenswertes Areal. Nach Baufeld 4 könnte die Sanierung Ende Juni 2015 abgeschlossen sein, die städtebaulichen Maßnahmen am Quartier dann ein Vierteljahr später. Dass der Landkreis Schweinfurt in den letzten sieben Jahren rund 4 Millionen Euro selbst aufwenden musste und nicht der eigentlich dafür zuständige Freistaat Bayern, das teilte Florian Töpper unlängst erst Finanzminister Markus Söder mit, nachdem dessen Ministerium Bedarfszuweisungen für 2014 ablehnte. Schonungen wird bald abgeschlossen sein, doch mit den Gademann-Altlasten in Niederwerrn steht ein nicht minder komplexes, wenngleich viel kleineres Projekt ab 2015 schon vor der Türe…

Ach ja: 2015 bringt so einige positive Highlights. Ob es nun der Main-City-Run (19. April) ist, das Varietéfestival in Sennfeld (7. bis 17. Mai), diverse Ehrenabende oder der Tag der offenen Türe am 18. Juli, wenn das Landratsamt in der Schrammstraße 25. Geburtstag feiert. Los geht´s aber schon am 2. Februar. Dann startet im Foyer die bis 25. Februar dauernde Ausstellung „Restlos gut Essen“. Gut essen durften am Freitag schon die Medienvertreter bei einer leckeren Suppe, Häppchen und weiteren guten Gesprächen mit den führenden Mitarbeitern des Landratsamtes Schweinfurt. Auf ein Neues, Anfang 2016!



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