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„Jetzt müssen nur noch die Kunden kommen!“: Der runderneuerte CAP-Markt am Deutschhof hat nun auch eine Drogerieabteilung

SCHWEINFURT – Fast alles ist neu im CAP-Markt am Schweinfurter Deutschhof. Der Supermarkt hat umgebaut, das Sortiment erweitert. Die Geschäftsführer Martin Groove und Werner Kraus, der Vorsitzende der Lebenshilfe Dr. Horst Golüke, sein Stellvertreter Günter Pfister, Stadtteil-„Bürgermeister“ Theo Hergenröther und der echte Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé eröffneten am Mittwoch die neuen Räume.

Vom 12. Oktober, 14 Uhr, bis 23. Oktober blieb der Schweinfurter CAP-Markt geschlossen. Der Grund: Der Supermarkt am Deutschhof 17/19 baute um und erweiterte sein Angebot. Zur offiziellen Wiedereröffnung für die Kunden am Donnerstag, 24. Oktober, erwartet alle Besucher dann unter anderem eine neue Drogerieabteilung gleich neben dem Supermarkt am Ort des früheren Getränkehandels.

Dieser Getränkemarkt zieht in die Räume des Supermarkts um. Der iD-Markt, wie die Drogerieabteilung heißt, bietet Kunden nun auf rund 150 Quadratmetern von Kosmetik- und Pflegeprodukten über Gesundheitspräparate bis hin zu Tierfutter über 1.200 Artikel. Im Zuge der Umbaumaßnahmen erhält der CAP-Markt zudem eine größere Gemüseabteilung, ein energiesparendes Beleuchtungssystem und eine moderne Kühlanlage mit Wärmerückgewinnung. Um die 40 Prozent an Energiekosten können so wohl eingespart werden.

„Mittelfristig schaffen wir mit dem iD-Markt, dem ersten Markt dieser Art in Bayern, vier neue Arbeitsplätze und diverse Praktikumsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung.“ So beschreibt Werner Kraus, Geschäftsführer des Markt- und Service-Integrationsunternehmens (MSI) der Lebenshilfe Schweinfurt, den Hauptgrund für die Erweiterung. Das MSI betreibt den CAP-Markt. Zudem erhält die Gegend nach der Schließung der Schleckerfilialen so wieder einen Drogeriemarkt.

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Der CAP-Markt ist ein Integrationsunternehmen, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen arbeiten. Kunden finden hier über 8.000 verschiedene Produkte aus dem Edeka-Sortiment, eine Bäckerei, eine Metzgerei, einen Getränkemarkt und einen Serviceschalter für Postdienstleistungen. „Klein, aber fein“ sei die neue Drogerieabteilung, weiß Dr. Horst Golüke. Runderneuert präsentiert sich der bisherige Laden. „So hell hat er die letzten acht Jahre noch nie gestrahlt“, freut sich der Vorsitzende der Lebenshilfe.

Gegründet wurde der CAP-Markt 2005 vom MSI. Er war damals der erste CAP-Markt Bayerns. Das Konzept ist so erfolgreich, dass das MSI 2011 sogar einen „CAP kompakt“ eröffnet hat. Er liegt in der Schweinfurter Friedhofstraße und sichert dort mit 700 Artikeln auf 32 Quadratmetern die Nahversorgung der Anwohner. Deutschlandweit gibt es mittlerweile genau 100 CAP-Märkte, die rund 1300 Mitarbeiter beschäftigen, darunter über 700 Menschen mit Behinderung. Koordiniert werden die CAP-Märkte von der GDW Süd, einer Genossenschaft von Einrichtungen der Behindertenarbeit.

„Dieser Markt ist ein Ort der Inklusion“, weiß Werner Kraus. Viele alte Geräte aus dem Eröffnungsjahr 2005 wiesen mit der Zeit aber Verschleißerscheinungn auf. Die Tiefkühlaggregate beispielsweise waren völlig vereist. Doch weil der Markt sich so gerade trug, fehlte das Geld zunächst für einen Umbau. Die Gesellschafter entschlossen sich dann aber doch zu weiteren Maßnahmen. „Wir wollen ihn wirtschaftlicher betreiben“, kündigte Kraus an. Teil waren bis zu 40 Handwerker gleichzeitig mit dem schnellen Umbau beschäftigt. Heller und freudlicher denn je präsentiert sich der CAP-Markt nun. Durch das gleiche Angebot wie in einer Edeka „können wir mit jedem Discounter mithalten. Was wir jetzt noch brauchen, ist möglichst viel Kundschaft“, sagt Geschäftsführer Werner Kraus.

„Es ist sehr wichtig für die Schweinfurter, dass jedes Wohnviertel durch solche Zentren versorgt wird. Da kann man sich treffen und austauschen“, hat OB Remelé in zahlreichen Bürgerversammlungen von den Wünschen der Einwohner erfahren. Der Ruf leider sei lauter als die anschließende Tat. Remelé erinnert an den gescheiterten Versuch in der Gartenstadt. Der Oberbürgermeister regt deshalb an, „nicht nur die beim Einkauf beim Großversorger vergessenen Teebeutel“ in so einem Markt zu kaufen, sondern eben die gesamten Besorgungen. „Denn es ist ein freudiger Tag, wenn man sieht, wie hier Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten und ihre Einnahmequelle haben“.



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