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Keine „Netten Toiletten“ für Schweinfurt: Im Hauptausschuss des Stadtrates geht es um die WC-Situation

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SCHWEINFURT – Es geht um´s Klo! Am heutigen Montag ist Welttoilettentag. Der Haupt- und Finanzausschuss des Schweinfurter Stadtrates darf sich nun einen Toilettenbericht anhören. Der ist bei der nächsten Sitzung deshalb fällig, weil Stadtrat Dr. Kurt Vogel (Die Freien) auf eine angeblich „unzulängliche Situation“ bei den zugänglichen WC´s in der Stadt hinwies und auch der Beirat für Menschen mit Behinderung sowie der Seniorenbeirat feststellten: Es gibt relativ wenige öffentliche Toiletten im Stadtgebiet, von denen zudem nur eine geringe Anzahl behindertengerecht ausgestattet sei. Zwischen Hauptbahnhof und Marktplatz gibt es sogar keine einzige Toilette mehr. Geprüft werden solle, ob die Stadt das bundesweit in vielen Orten, beispielsweise Würzburg laufende Projekt „Nette Toilette“ auch für sich interessant finden könnte.

Die Verwaltung um den dafür zuständigen Liegenschaften-Leiter Hans Schnabel lehnt eine Beteiligung an dem Projekt aber ab. Die Kommune müsste dabei die lokalen Gastronomen finanziell mit 50 Euro pro Monat für Reinigungskosten unterstützen. Bei 25 Gaststätten, die dann mit einem Aufkleber im Eingangsbereich darauf hinweisen könnten, dass die Toiletten kostenfrei benutzbar sind, wären das 15.000 Euro im Jahr. Dazu kommen weitere 1000 Euro an Lizenzgebühr, weil eine Agentur aus Aalen über die Nutzungsrechte für die „Nette Toilette“ verfügt. Unangemessen sei der finanzielle Aufwand, sagt die Stadt Schweinfurt.

Fünf behindertengerechte, öffentliche Toiletten gibt es am Roßmarkt, in der Rückertstraße, im Wasserturm am Berliner Platz am Bergl, im Wildpark und im Hauptbahnhof. Öffentlich in der Innenstadt, aber nicht behindertengerecht sind die drei weiteren Anlagen in der Metzgergasse (Rathaus), am Georg-Wichtermann-Platz und am Graben. Eingeschränkt genutzt werden können die WC´s am Baggersee, in den Wehranlagen (jeweils je nach Saison), auf den Friedhöfen (wenn geöffnet) und auf dem Volksfestplatz (bei Veranstaltungen). Ehemalige Anlagen in der Ignaz-Schön-Straße (Höhe Schuttberg), in der Fritz-Soldmann-Straße (Gartenstadt), Gunnar-Wester-Straße (nähe Stadtgalerie), Schultesstraße (gegenüber Heilig-Geist-Kirche), Albert-Schweitzer-Straße und Am Herroth (beides Stadtteil Bergl) wurden schon vor Jahren geschlossen aufgrund der zu hohen Personalkosten. Bis auf die Anlagen im Wildpark verwaltet die SWG die eingangs genannten öffentlichen und behindertengerechten Toiletten für jährliche Betriebskosten in Höhe von 106.000 Euro.

Zwischen neun und 21 Toilettenanlagen weisen vergleichbare nordbayerische Städte auf. Schweinfurt liegt mit 16 öffentlichen Anlagen im Mittelfeld. Aschaffenburg bietet beispielsweise nur neun WC´s an, im ebenfalls größeren Bayreuth sind es 21 behindertengerechte Toiletten. Zu den 18 in Würzburg kommen 44 Partner-Gaststätten im Rahmen der „Netten Toilette“, was sich Würzburg jährlich sogar 39.000 Euro kosten lässt aufgrund Zusatzangeboten wie beispielsweise einem Wickeltisch. Richtwerte zur notwendigen Anzahl an Toiletten gibt es ohnehin nicht.

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Die Stadt Schweinfurt berichtet, dass sie die Situation der Anlagen durch Maßnahmen des kleinen und großen Bauunterhaltes und durch Investitionen ständig verbessere. Für fast 50.000 Euro wurde beispielsweise die Toilettenanlage am Volksfestplatz im Jahr 2008 generalsaniert. 14.000 Euro und 13.000 Euro sind für 2014 angesetzt, um die Anlagen in der Metzgergasse und am Graben zu sanieren. Für 8000 Euro bekommt die Toilette in der Rückertstraße (gegenüber Rückert-Center) eine Heizung und kann dann ganzjährig öffnen. Eine Generalsanierung in der Schultesstraße für 60.00 Euro bei dann 26.000 Euro laufenden Kosten pro Jahr lehnt die Stadt ab und verweist auf die benachbarte VHS mit Toiletten.

Im Frühjahr 2013 öffnet im Stadtzentrum in der Tiefgarage Kunsthalle zudem eine neue behindertengerechte Anlage. Eine oftmals geforderte an der Gutermann-Promenade am Main (Radweg!) lässt sich wegen Investitionskosten von meher als 150.000 Euro wegen fehlender Ver- und Entworgungsleitungen schwer realisieren. Das Jugendgästehaus hat in diesem Bereich allerdings ein WC. Die Stadtverwaltung verweist auch darauf, dass den Bürgern in öffentlichen Gebäuden wie der Stadtgalerie oder der Galeria Kaufhof Toilettenanlagen zur Verfügung stehen. Im Stadtführer sowie im Stadtplan Schweinfurts sind alle Anlagen publiziert. 2013 sollen große Stadtpläne im Bereich des Rathaueses, in der Stadtgalerie und am Bahnhof ausgehängt werden. Die öffentlichen Toiletten in der Kunsthalle, im Willy-Sachs-Stadion, im Silvana oder im Theater werden künftig als solche auch ausgeschildert.



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