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Linke: So wird Schweinfurt zur Universitätsstadt nach dem Abzug der US-Army – „OB Remelé liegt hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken!“

SCHWEINFURT – Auf einen Schlag fehlen Stadt und Umland 12 000 Einwohner, dafür gibt es Tausende leere Wohnungen und riesige, leer stehende Immobilien. Der Altersdurchschnitt liegt mit über 45 Jahren immer noch an erster Stelle im Freistaat (Landesdurchschnitt: 43,2) – und für Menschen, die dann in die Stadt am Main ziehen wollen, gibt es nicht mehr Arbeitsmöglichkeiten als vorher. Das ist die Situation, nachdem die letzten US-Streitkräfte aus der Stadt Schweinfurt abgezogen sind. Eine Situation, die seit dem 2. Februar 2012 feststeht, aber bislang noch kaum jemanden zu beschäftigen scheint.

Während in einem Konversionsgutachten für 200 000 Euro nur statistische Angaben stehen, legt die Linke erste Ideen für die Umwandlung der militärischen Einrichtungen in zivil nutzbare Objekte vor. Eine Universität wollen sie nach Schweinfurt holen, und zu diesem Thema referierten am Dienstag die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Nicole Gohlke, sowie Stadtrat Frank Firsching und Kreisrätin Angelika Strobel vor interessierten Gästen in Oberndorf. Frank Firsching: „OB Remelé liegt in dieser Frage hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken, während uns die Zeit davonrennt.“

Nicole Gohlke führte aus, dass eine Universität nicht nur junges Leben in die alte Stadt bringt, sondern auch bildungspolitisch für das ganze Land bedeutsam ist. Denn bundesweit gibt es in jedem Jahr rund 100 000 Studierende mehr als im jeweiligen Vorjahr, und in den vorhandenen Universitätsstädten gibt es zu wenig Wohnraum für diese jungen Menschen: „Schweinfurt bietet nach dem Abzug der US-Army die besten Voraussetzungen, die Situation im Bildungsbereich zu entschärfen“, sagte das Mitglied des Linke-Spitzenteams für die Bundestagswahl.
Bereits 2008 hatte man sich in Schweinfurt Gedanken über die Ansiedlung einer Technischen Universität gemacht, auch ein Sportleistungszentrum war im Wahlprogramm der Linken frühzeitig im Gespräch: „Die vorhandenen Sportstätten, Hallen und das Stadion hätten dann auch in Kooperation mit den Kurstädten Bad Kissingen, Bad Neustadt und Bad Brückenau im Gesundheitsbereich wie zum Beispiel für Reha-Maßnahmen genutzt werden können“, begründet Frank Firsching den damaligen Vorstoß.

Im März will der Kreistag nach Günzburg reisen, um sich ein Bild von den dortigen Konversionserfahrungen zu machen. Angelika Strobel: „Hier in Schweinfurt müssen wir auf jeden Fall verhindern, dass die Bundeswehr den Zuschlag für das Brönnhof-Gelände bekommt.“ Sie befürchtet, dass das 2547 Hektar große Areal mit seine 104 Gebäuden zum Nato-Manövergebiet wird. Zur Finanzierung erläuterte Nicole Gohlke, dass der Bund trotz Kooperationsverbots einen Teil der Kosten übernehmen könne – nämlich für Bau bzw. Sanierung der Gebäude für Universitätszwecke.

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Die Linke sucht jetzt Partner im Rat, um die Idee einer Uni für Schweinfurt umzusetzen. Frank Firsching: „Wir können nicht warten, bis OB Remelé aktiv wird. Er wird sich aus Angst vor einem möglichen Misserfolg seiner Bemühungen in München vorm Kommunalwahlkampf zurückhalten und das Problem weiterhin aussitzen wollen.“ Seine Partei will, da sie auch noch keine Argumente gegen ihren Vorschlag gehört hat, weiterhin federführend an ihrer Konversions-Idee festhalten: „Da wissen wir die Bevölkerung hinter uns – schließlich geht es um ein tragfähiges Konzept für die Zukunft unserer Stadt und Region“, sagt er.



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