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Mainfrankentourismus verliert trotz leichtem Zuwachs der Übernachtungszahlen an Fahrt – Steigerung aber in Schweinfurt

MAINFRANKEN – Die mainfränkische Tourismusbranche verzeichnet –gemessen an der amtlichen Statistik 2019 – erneut einen regionalen Rekord, mit 6,3 Millionen Übernachtungen und einem eher moderaten Zuwachs von 0,5 Prozent liegen die Werte jedoch nur leicht über denen des Vorjahres.

„Bei genauerer Betrachtung sehen wir außer in der Stadt Schweinfurt tendenziell eher stagnierende bis leicht sinkende Entwicklungstrends“, erläutert Dr. Christian Seynstahl, Referent für Regionalentwicklung bei der IHK Würzburg-Schweinfurt. Dies spiegele sich auch in den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage in der Tourismuswirtschaft wider, wie Elena Fürst, IHK-Referentin Konjunktur und Statistik berichtet: „Die Stimmung im mainfränkischen Tourismusgewerbe ist nach wie vor gut, doch nun stehen die Zeichen eher auf Stabilität“, erklärt die Konjunkturexpertin.

Tourismus in den mainfränkischen Landkreisen

Der Landkreis Bad Kissingen erweist sich laut IHK erneut als touristischer Hotspot in Mainfranken und führt im Gesamtjahr mit rund 2,2 Millionen Übernachtungen die regionale Übernachtungsstatistik an. Danach folgen die Stadt Würzburg (1,0 Millionen) und der Landkreis Rhön-Grabfeld (0,8 Millionen). Im Vergleich zu den Vorjahren konnte insbesondere die Stadt Schweinfurt mit 0,2 Millionen Übernachtungen und einem Plus von 3,8 Prozent punkten.

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„Auffällig ist vor allem ein leichter Rückgang von Übernachtungsgästen aus dem Inland (-0,6 Prozent), bei Übernachtungsgästen aus dem Ausland zeigt sich eine höhere Dynamik (0,9 Prozent)“, erklärt Seynstahl. Insgesamt umfasst der Anteil ausländischer Gäste 8,4 Prozent – die mainfränkische Tourismuswirtschaft sei demnach vor allem von der Inlandsnachfrage abhängig, so Seynstahl weiter.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Mainfranken lag im Jahresdurchschnitt bei rund 2,5 Tagen. Am längsten verweilten Gäste in den Landkreisen Bad Kissingen (5,0 Tage) und Rhön-Grabfeld (3,4 Tage), was auf Kurwesen und Gesundheitswirtschaft zurückzuführen ist. In den Städten Schweinfurt (1,9 Tage) und Würzburg (1,6 Tage) ist die Aufenthaltsdauer geringer. Hier profitiert die Tourismuswirtschaft üblicherweise eher durch Tages- und Ausflugstouristen, als durch Übernachtungsgäste.

Stimmung im mainfränkischen Tourismusgewerbe weiter gut

Wie die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn 2020 zeigen, herrscht unter den mainfränkischen Tourismusbetrieben insgesamt gute Stimmung. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für das Tourismusgewerbe, der die aktuellen Lagebeurteilungen der mainfränkischen Touristiker sowie deren Erwartungen für den weiteren Jahresverlauf in einem Wert zusammenfasst, bleibt mit 118 Punkten im positiven Bereich und hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum kaum verändert (Jahresbeginn 2019: 119 Punkte).

Ein Blick ins Detail: 53 Prozent der Tourismusbetriebe beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 29 Prozent berichtet von zufriedenstellenden Geschäften. 18 Prozent zeigen sich hingegen unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lageurteilen bleibt mit 34 Punkten deutlich im positiven Bereich, büßt aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum drei Zähler ein. Ähnlich wie zum Jahresauftakt 2019 berichtet die Hälfte der Betriebe von einer vollen Auslastung. Die Umsätze entwickeln sich insgesamt positiv, jedoch zeigen sich differenziert nach Zielgruppe mitunter deutliche Unterschiede: Während im Bereich der Geschäfts- und Urlaubsreisenden steigende Umsatzzahlen vermeldet werden, gehen die Umsätze mit Tagestouristen zurück.

Für das Jahr 2020 stehen die Zeichen auf Stabilität, denn acht von zehn Tourismusbetrieben erwarten, dass sich die positive Geschäftslage der vergangenen Monate fortsetzen wird. „Besonders durch Geschäftsreisende erwarten die befragten mainfränkischen Tourismusbetriebe steigende Umsätze, bei Tagestouristen und Urlaubsreisenden haben sich die Aussichten hingegen etwas eingetrübt“, so IHK-Konjunkturexpertin Fürst. Dennoch blieben die Investitionspläne aufwärtsgerichtet, Hauptmotive sind die Ersatzbeschaffung, der Umweltschutz sowie Produktinnovationen. Die Beschäftigungspläne bleiben stabil, wenngleich der Fachkräftemangel nach wie vor das aus Branchensicht größte Konjunkturrisiko darstellt.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, München, 2020; eigene Berechnung



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