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Mal wieder nur wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt im Juni

Keiler Helles

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Die im Mai begonnene ruhige Phase auf dem Arbeitsmarkt setzte sich im Juni fort. Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Region Main-Rhön ging im Vergleich zum Vormonat um 175 auf 8.287 zurück, die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Während die Arbeitslosigkeit im bisherigen Jahresverlauf stets etwas unter den jeweiligen Vorjahreswerten lag, war sie im Berichtsmonat mit dem Juni des Vorjahres identisch.

Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote ebenfalls 3,4 Prozent und es waren mit 8.283 Arbeitslosen praktisch genauso viele Menschen betroffen wie im Juni 2014. „Insgesamt gesehen sind auf einem guten Niveau, das nur wenig über den bisher niedrigsten Zahlen aus den Jahren 2011 und 2012 liegt,“ kommentiert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die Entwicklung. „Allerdings rechne ich derzeit nicht mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit,“ so Stelzer weiter, „der Arbeitsmarkt erscheint momentan doch eher etwas statisch, eine Dynamik wie in den Jahren nach der letzten konjunkturellen Krise ist nicht mehr zu erkennen.“

Die Bewegungszahlen auf dem Arbeitsmarkt in der Region unterstreichen diese Einschätzung. Die Anzahl der Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, ging im Juni gegenüber dem Mai um 202 oder 19,1 Prozent auf 856 zurück, im Vergleich zum Vorjahr waren es 120 beziehungsweise 12,3 Prozent weniger. Bei den Zugängen in die Arbeitslosigkeit waren die Veränderungen weniger ausgeprägt. 882 Arbeitnehmer mussten sich erstmals oder erneut nach einer Beschäftigung arbeitslos melden, 6,9 Prozent weniger als im Vormonat und 3,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Mai waren sowohl die Zahl der neu angebotenen Arbeitsstellen als auch der Bestand an offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat gesunken. Diese Entwicklung wurde im Juni gestoppt, dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt wurden mit 829 neuen Stellenangeboten 104 neue offene Stellen mehr gemeldet als im Vormonat. Der Stellenbestand stieg ebenfalls wieder an, von 2.471 im Mai auf nunmehr 2.580, ein Zuwachs um 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 9,3 Prozent mehr. „Der erneute Zuwachs bei den Stellen zeigt, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Region insgesamt nach wie vor hoch ist“, stellt der Leiter der Arbeitsagentur fest. „Dass trotz steigender Nachfrage weniger Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, erklärt sich zum großen Teil durch die Schwierigkeit, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen“, so Stelzer weiter. „Nach wie vor haben es Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, mit eingeschränkter Mobilität sowie ältere Menschen schwer auf dem Arbeitsmarkt.“ So lag die Arbeitslosenquote bei den Menschen, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, mit 4,2 Prozent über der Gesamtquote von 3,4 Prozent, bei den 55- bis unter 65- Jährigen waren es 5,1 Prozent. Der Anteil der Älteren an allen arbeitslosen Menschen nimmt dabei weiter zu, im Juni waren 40,2 Prozent 50 Jahre oder älter, 27,7 Prozent hatten bereits das 55. Lebensjahr vollendet.

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Zu diesen Schwierigkeiten im Vermittlungsprozess kommen die bekannten Probleme der fachlichen Eignung. Grundsätzlich haben ungelernte Arbeitskräfte deutlich weniger Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt, die Erfahrung der Vermittlerinnen und Vermittler der Arbeitsagentur zeigt, dass eine erfolgreiche Weiterbildung in den meisten Fällen die Chance auf einen Arbeitsplatz deutlich verbessert.

Ein weiteres Vermittlungshemmnis ist das nach wie vor bestehende Nachfragegefälle zwischen dem gewerblich-technischen und dem kaufmännischen Bereich, welcher zumindest ohne Spezialkenntnisse deutlich weniger Möglichkeiten für die Arbeitnehmer bietet.

Die Zahl der Arbeitnehmer, für die Kurzarbeit angemeldet wurde, war im Vormonat deutlich von 3.000 Betroffenen im April auf 1.196 im Mai zurückgegangen. Im Juni stieg die Zahl wieder leicht an, aus 41 Betrieben wurde für 1.481 Arbeitnehmer vorsorglich Kurzarbeit angezeigt.

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2013 wandten sich 3.225 Jugendliche mit der Bitte um die Vermittlung in eine Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, das waren 143 oder 4,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Davon waren im Juni noch 872 unversorgt, zwei mehr als vor Jahresfrist.

Insgesamt wurden seit Oktober bis zum Berichtsmonat 3.545 Ausbildungsstellen gemeldet, 138 oder 4,1 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Von diesen Stellen waren im Juni noch 1.260 unbesetzt, 120 oder 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage weiter zu Gunsten der jungen Menschen verschoben, 100 Bewerberinnen und Bewerber konnten rechnerisch unter 144 unbesetzten Stellen wählen.

Allerdings bilden diese Zahlen nur den der Agentur für Arbeit bekannten Stand ab, sie bittet deshalb alle Jugendlichen, die bei ihr gemeldet sind, um entsprechende Information, falls der Wunsch nach einer Vermittlung nicht mehr besteht. Sei es, weil ein passender Ausbildungsplatz gefunden wurde oder weil anstelle einer Ausbildung nun der Besuch einer weiterführenden Schule angestrebt wird. Die Arbeitgeber werden entsprechend gebeten, bereits besetzte Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur abzumelden.



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