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Marc-Dominic Boberg sieht eine „Grenze überschritten“, tritt bei der Schweinfurter Liste aus und sagt: „Politisches Engagement muss nicht sein!“

SCHWEINFURT – Das Abstimmungsverhalten Georg Wiederers als Vertreter der Schweinfurter Liste im Haupt- und Finanzausschuss – für eine Sperrung der Spitalstraße – entsetzt Marc-Dominic Boberg und bestätigt seitens des einstigen Grünen-Stadtrates die Ablehnung der Ausschussgemeinschaft mit dem FDP-Stadtrat.

„Ich sehe weder wesentliche inhaltliche Schnittmengen zwischen der Schweinfurter Liste und Georg Wiederer, noch fühle ich mich durch diese Art der Fraktionsausrichtung und Ausschussgemeinschaft politisch vertreten“, sagt Boberg. „In den 6 Jahren meiner Amtszeit als Stadtrat saß ich neben dem menschlich durchaus netten Kollegen Georg Wiederer. Unser Abstimmungsverhalten widersprach sich jedoch bei unseren jeweiligen politischen Schwerpunkten diametral! Wiederers aktuelle Zustimmung zur Sperrung der Spitalstraße für Radfahrer ist völlig entgegengesetzt zu meiner Politik der Förderung des Fahrradverkehrs in Schweinfurt.“

Boberg weiter: „Im Übrigen erscheint es mir wenig intelligent, wenn sich die Stadt entsprechend unserem stattgegebenen damaligen Antrag als Mitglied der Vereinigung fahrradfreundlicher Kommunen bewirbt, aber zeitgleich die Ost/West Hauptverkehrsroute der Innenstadt für Radfahrer tagsüber sperrt, ohne einen Ersatz anzubieten. Ebenso wenig sinnvoll ist es, ein ‚Durchfahrverbot‘ mit hohem Personaleinsatz der Stadt durchsetzen zu wollen. Die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung haben im Prinzip keine Möglichkeiten, Radler in der Spitalstraße fest zu halten, um zum Beispiel Personalien aufzunehmen.  So wird ein Verbot aufgestellt, das nur bei Freiwilligkeit der Betroffenen eingehalten wird. Besser wäre es, Mitarbeiter der Stadt einzusetzen, um die Rowdys anzusprechen und zu disziplinieren. Wenn einzelne Autos in der Stadt zu schnell fahren, spricht sich auch niemand für ein generelles Verbot von Autos aus!“

Boberg spricht sich – wie damals beim Antrag der Grünen – für eine Fahrrad-Ost/Westtangente mit deutlicheren Beschilderungen und Beschriftungen in der Spitalstraße aus. Außerdem, wie auch schon damals von ihm angeregt, aber mehrheitlich abgelehnt, ist er für die Markierung eines Fahrrad-Fahrbahnstreifens auf dem Boden der Spitalstraße und der Beschriftung „Schritttempo“. Als Ziel sieht er die Förderung eines Miteinanders in einem gemeinsamen Verkehrsraum Fußgängerzone „und nicht antiquierte Ausgrenzung“.

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Marc-Dominik Boberg (auf dem Bild rechts neben dem Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir) sagt: „Nach der Stadtratswahl war ich sehr entsetzt, dass und wie Stefan Labus den Fraktionsvorsitz der SWL von Ulrike Schneider forderte und an sich riss. Und das, obwohl Stefan Labus in der Amtszeit 2008 bis 2014 im Stadtrat politisch unsichtbar war! Dann musste ich erleben, wie Stefan Labus – quasi im Alleingang – die Ausschussgemeinschaft mit Georg Wiederer vereinbarte und mir sagte, wenn mir das nicht passe, solle ich doch austreten!“

Boberg ist nach seinem Austritt bei den Grünen danach zur Schweinfurter Liste gewechselt. Nun sagt er: „Da ich erlebe, dass meine Befürchtungen über das Abstimmungsverhalten Georg Wiederers zutreffen und dass Stefan Labus bei so etwas schweigend zusieht, trete ich aus der netten und belanglosen Schweinfurter Liste aus. Schließlich hat in dieser Fraktion nur Ulrike Schneider echte politische Ziele und Format.“

Marc-Dominic Boberg weiter: „Ich habe mich 6 Jahre lang im Stadtrat mit politischer Überzeugung und Engagement eingesetzt und agiert. Nach den politischen und menschlichen Enttäuschungen bei den Bündnisgrünen werde ich jetzt bestimmt nicht zu den Vorgängen in der Schweinfurter Liste schweigen und zusehen. Aus diesem Grunde verlasse ich – ebenso enttäuscht – auch diesen Verein. Ich muss mich nicht politisch engagieren!“



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