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Medizinalrat lobte die Anstrengungen um die Ansiedlung von Allgemeinärzten: Schonungen ist ein besonderes Lehrbeispiel im Rahmen der Fachtagung

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SCHONUNGEN – Schonungen ist ein viel zitiertes Beispiel beim Kommunalbüro für Ärztliche Versorgung: Der Erlanger Medizinalrat Gunnar Geuter sieht in der Oberlandgemeinde ein besonders gelungenes Beispiel, wie durch kommunales Engagement und durch Mitwirkung der örtlichen Ärzteschaft die Ansiedlung von Hausärzten gelungen sei. Dies stellte er im Rahmen der Fachtagung im Beisein der Gesundheitsministerin Melanie Huml in Nürnberg heraus.

Schonungen machte das Thema der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung zu einem prioritären Handlungsfeld, wie Geuter herausstellt. Deswegen gelten die Bemühungen der Großgemeinde als Lehrbeispiel im Rahmen der bayernweiten Fachtagung zur ambulanten ärztlichen Versorgung.

Vor allem Bürgermeister Stefan Rottmann wurde nicht müde und warb intensiv um den Standort Schonungen, sagt der Medizinalrat. Dazu führte er unter anderem zahlreiche Einzelgespräche und besuchte Veranstaltungen (z.B. Ärzteversammlungen in der Region). Außerdem wurden im Sinne der Vernetzung Kontakte zu Ärzten und Kliniken in der Region, zu Behörden, Medizinstudierenden und weiteren Gesundheitsdienstleistern geknüpft. Weiterhin wurden mehrere Pressegespräche geführt und über Rundfunkbeiträge wurde auf die Möglichkeiten in Schonungen aufmerksam gemacht. Zudem wurden durch die Gemeinde Fördermöglichkeiten erschlossen.

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Beraten und unterstützt wurde die Gemeinde dabei vom Kommunalbüro für ärztliche Versorgung im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. „Über die Unterstützung und Mithilfe sind wir heute noch sehr dankbar!“, lobte Bürgermeister Stefan Rottmann.

Im Zentrum der Aktivitäten in Schonungen stand 2012 die Gründung einer Projektgruppe „Ärzteversorgung“ unter Leitung des Bürgermeisters. Die Projektgruppe diente der Initiierung, Moderation und koordinativen Unterstützung sowie der Strategieentwicklung und dem engen Austausch aller relevanten Akteure vor Ort. Die Projektgruppe setzte sich aus Vertretern des Gemeinderates, der Verwaltung, den ortsansässigen Hausärzten und weiteren (ambulanten und stationären) Leistungserbringern sowie dem Kommunalbüro für ärztliche Versorgung zusammen.

Neben der Analyse der aktuellen Versorgungssituation wurden vor allem die relevanten „weichen“ Standortfaktoren herausgearbeitet und im Rahmen der Aktivitäten zum Anwerben von Ärzten im Sinne des gemeinsamen Standortmarketings zielgerichtet kommuniziert. „Die Projektgruppe stellte ein konzertiertes und ressourcenorientiertes Vorgehen auf der Suche nach einem neuen Hausarzt sicher.“, resümiert Geuter. Maßgeblich war aber vor allem auch die Unterstützung und Mitarbeit der örtlichen Hausärzte: „Ohne deren Hilfe, hätten wir es nicht geschafft!“, zeigte sich Rottmann hinterher sehr dankbar.

Mitte 2015 brachten die Aktivitäten der Gemeinde den angestrebten Erfolg. Mehr noch – ursprünglich wurde ein neuer Hausarzt gesucht. Im Juni 2015 konnte die Gemeinde jedoch verkünden: Gleich zwei neue Hausärzte werden sich in einer neu gegründeten Gemeinschaftspraxis niederlassen. Die Gemeinde begleitete die Niederlassung bis zum Schluss. So mussten beispielsweise die Frage nach den Räumlichkeiten oder Zuschuss- und Fördermöglichkeiten (Staatsministerium für Gesundheit und Pflege/Kassenärztliche Vereinigung Bayerns) für den Praxisstart geklärt werden. Zudem wurde die Suche nach geeigneten medizinischen Fachangestellten flankiert – das Besprechungszimmer im Rathaus wurde dazu kurzerhand für die Bewerbungsgespräche zur Verfügung gestellt.

„Im Rückblick waren die strategische Begleitung und Moderation durch die Kommune, das konzertierte Vorgehen über die Projektgruppe, die Einbindung aller Fraktionen im Gemeinderat und der Leistungserbringer vor Ort sowie die konsequente Betonung der sehr günstigen Standortfaktoren maßgeblich für die erfolgreiche Neuansiedlung gleich zweier Hausärzte.“, lobte Medizinalrat Gunnar Geuter im Rahmen der Fachtagung.

Gemeinsam mit der Stadt Waldsassen wurde die Großgemeinde Schonungen als Erfolgsmodell ausgewählt und durfte sich mit einem Informationsstand am „Markt der Möglichkeiten“ im Rahmen der Fachtagung präsentieren. In ihrer nun fünf Jahre andauernden Arbeit des Kommunalbüros für Ärztliche Versorgung wurde exemplarisch das Beispiel Schonungen in den Tagungsunterlagen dargestellt. 

Das Engagement soll in Schonungen auch zukünftig fortgesetzt werden. An der Fachtagung nahmen hochkarätige Verbandsfunktionäre vom Bezirks-, Städte- und Gemeindetag, Vertreter aus dem Gesundheitswesen und Vertreter aus der Politik bis hin zur Gesundheitsministerin teil.

Fotos Volker Hemrich



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